Die Kohlenhydrat-Luege
Protein) mit zwei Dritteln günstigen basenspendenden Kohlenhydraten. Die Kombination von Protein mit günstigen Kohlenhydraten entspricht auch den Regeln der Trennkost. Werden jedoch – was wir nicht empfehlen – ungünstige Kohlenhydrate zu Fleisch oder Fisch gegessen, sosollten diese mengenmäßig maximal der Fleisch- oder Fischmenge entsprechen. Viel besser ist es jedoch, wenn sie schon ungünstige Kohlenhydrate verwenden müssen, diese mit möglichst vielen günstigen Kohlenhydraten wie Salaten mit viel kalt gepresstem Öl zu kombinieren, um damit die Menge der ungünstigen Kohlenhydrate einzuschränken. Essen Sie, wenn möglich, zweimal in der Woche Fisch! Verzichten Sie im Restaurant auf die üblichen Beilagen und bestellen Sie zu Fleisch oder Fisch einen Salat oder Gemüse und eventuell Obst als Nachspeise.
WISSEN
Sonderstellung der Kartoffel
Kartoffeln sind in einfachster Zubereitungsform als Pellkartoffeln (gedämpft) Basenspender. In dieser Form zählen sie mit einem Glyx von 65 gerade noch zu den Mittelwert-Kohlenhydraten. Da die Stärke der Kartoffel durch den Kochprozess »gelatiniert« (aufquillt) und dadurch sehr rasch zu Zucker abgebaut wird, haben Kartoffeln einen hohen Glyx. Dieser wird noch durch die jeweilige Zubereitungsart verändert. Die glykämische Last von Kartoffelprodukten zeigt allerdings, dass eine kleine Portion (100 g) sehr gut vertretbar ist. Außerdem zeichnen sich Kartoffeln durch wertvolle, basische Inhaltsstoffe aus. Die Empfehlung lautet daher, Kartoffeln mit der Schale zuzubereiten (als Pellkartoffel), nur beste Sorten zu verwenden und jeweils nur eine kleine Portion zu verzehren.
Glukagon ist ein Gegenspieler des Insulins
Jeder Verzehr von Proteinen regt in der Bauchspeicheldrüse die Sekretion des Hormons Glukagon an. Während Insulin den Blutzuckerspiegel senkt und Überschüsse speichert, hebt Glukagon den gesenkten Blutzuckerspiegel an, indem es die gespeicherten Zuckerreserven (Glykogen) freisetzt und so für eine Balance des Blutzuckerspiegels sorgt. Glukagon ist somit ein Mobilisierungshormon zur Freigabe gespeicherter Kohlenhydrate in der Leber. Das ist für die Versorgung von Hirn und Muskulatur mit ihrem Betriebsstoff Glukose enorm wichtig. Glukagon unterstützt das Fasten und Abnehmen. Eine gemeinsame proteinreiche und kohlenhydratarme Kost stimuliert die Glukagonproduktion (beispielsweise Hüttenkäse und Obst, Fisch und Gemüse, Oliven und Ei).
Da Glukagon durch den Verzehr von Protein aktiviert wird, ist es ratsam, regelmäßig zu den Mahlzeiten etwas Proteinhaltiges zu verzehren. Damit verringert sich auch die Gefahr, dass ein Eiweißmangel oder eine Unterzuckerung (Hypo)auftritt und das Gehirn zu wenig Glukose erhält. Jede vorgenommene Kostumstellung in radikaler Intensität von einem Extrem ins andere ist ohne ärztliche Betreuung riskant und kann zu erheblichen Schwierigkeiten führen, wie das obige Beispiel zeigt. Halten Sie also auf jeden Fall Kontakt zu Ihrem Arzt, damit die Kostumstellung an Ihren Gesundheitszustand und Bedürfnisse angepasst wird.
FALLBEISPIEL
Extreme sind ungesund
Biochemiker, 64, leidet unter Bluthochdruck mit zahlreichen Begleiterscheinungen. Er muss wiederholt seine Medikamente wegen starker Nebenwirkungen wechseln, der Blutdruck bleibt zu hoch. Er ist mäßig übergewichtig. Seine Kost ist stark kohlenhydratbetont und sehr eiweiß- und fettarm. Dies wurde ihm geraten, um endlich abzunehmen. Er hat einen durch Gärung bedingten kugelförmigen Gasbauch.
Eines Tages hört er von der für seine Blutgruppe Null empfohlenen Kost. Er stellt sofort seine Ernährung auf sehr proteinreiche und fast kohlenhydratfreie Kost um. Aber schon nach einer Woche verspürt er eine komplette Kopfleere und fühlt sich »wie verloren«, verwirrt, neben sich stehend. Daraufhin isst er reumütig wieder mehr Kohlenhydrate. Sein Kopf wird wieder frei, aber er bekommt wieder mehr Hunger. Also verzehrt er noch mehr Fleisch, Wurstwaren und Käse. Daraufhin fühlt er sich zuerst deutlich besser, dann aber steigt sein Blutdruck wieder an. Er ist verunsichert und bittet mich um ärztlichen Rat. Die Kostumstellung von sehr kohlenhydratreich (mit »Kohlenhydrat-Bomben«) auf plötzlich fast kohlenhydratlos ist zu abrupt. Das bislang vom ständigen Zuckerzustrom reichlich versorgte Gehirn erhält plötzlich keinen Betriebsstoff mehr und beschert Symptome der Hirnleere. Diese verschwinden bald nach neuerlicher Kohlenhydratzufuhr. Auf die neuerlich erfolgte
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