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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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belohnte diese Bekanntgabe, und Kris nahm erfreut zur Kenntnis, daß einerseits Zainal das Lob einheimste und daß es andererseits dem Deski endlich besser zu gehen schien.
    »Wir Yankees genießen den Ruf, aus nichts etwas zu machen, und nun, da die Aussies sich mit uns zusammengetan haben, schaffen wir sogar noch mehr. Am Morgen hängen Arbeits- und Belegungspläne am Schwarzen Brett …« Er deutete auf die entsprechende Stelle an der Wand der Haupthöhle ihm gegenüber. »… also informiert euch dort. Wir werden versuchen, hier in der Zentrale Platz zu schaffen, um Neuankömmlinge aufzunehmen und bei uns einzugliedern. Außerdem wollen wir das Lazarett vergrößern. Tesco kümmert sich um die Verteilung des Wohnraums, und Dowdall verwaltet die Arbeitskommandos. Wer mich sprechen will, soll sich an Cumber wenden. Das wäre einstweilen alles, Leute. WEG-treten.«
    Fröhliches Gelächter quittierte seine militärische Aufforderung, und er verschwand in der Dunkelheit hinter dem großen Lagerfeuer.
    »Hi, Patti Sue.« Kris beugte sich vor, damit sie die junge Frau neben Jay sehen konnte. »Wie ich hörte, sind Sie die neue Florence Nightingale des Deski.«
    Patti Sue hakte sich bei Jay in einer Weise unter, die darauf schließen ließ, daß sie sich von einem verzweifelten, aus seiner Heimat vertriebenen Mädchen zu einer selbstsicheren jungen Frau entwickelt hatte.
    »Ich tue, was ich kann«, sagte sie, und ihr schwerer texanischer Akzent war deutlicher als je zuvor.
    »Du hast eine Menge geleistet, und das weißt du auch«, sagte Jay und streichelte ihre Hand.
    »Wissen Sie schon, ob Sie aus dem Lager ausziehen?« fragte Kris Patti Sue und schaute dann zu Jay.
    Dieser zuckte die Achseln. »Das wissen wir noch nicht. Morgen früh wird der Plan aufgehängt. Dann sehen wir klarer.«
    Mitten in der Nacht wurde Kris durch beträchtlichen Lärm draußen im Korridor aus dem Schlaf gerissen. Sogar Zainal wurde geweckt, stützte sich auf einen Ellbogen und versuchte draußen etwas zu erkennen. »Wagen Sie ja nicht, auch nur einen Fuß auf den Boden zu setzen«, sagte Kris und drückte ihn zurück. Sie tastete nach seiner Wange, und sie fühlte sich deutlich kühler an als beim letzten Mal, als sie nach ihm geschaut hatte. »Hören Sie lieber auf mich. Machen Sie jetzt keine Dummheiten. Ich sehe mal nach.«
    Sie hatte ihm von der Versammlung berichtet und auch erwähnt, daß Mitford ihn dafür gelobt hatte, daß durch seinen Fund der Speiseplan der Deski entscheidend bereichert wurde.
    »Auch wenn Sie dafür ein großes Opfer haben bringen müssen«, sagte sie mit einem Anflug von Ironie. Er gab lediglich ein ungehaltenes Schnauben von sich. »Wenigstens wissen sie jetzt, daß ein Catteni zu den Guten zählt.« Andere dachten vielleicht nicht so. Sie fügte diese Bemerkung nicht laut hinzu, aber der Gedanke wollte sich einfach nicht verdrängen lassen.
    Sie schlüpfte in ihre Schuhe – das einzige, was sie ausgezogen hatte, als sie sich ins Bett gelegt hatte – und trat hinaus in den Korridor.
    »Prima!« Einer der neuen Aussie-Sanitäter ergriff ihren Arm. »Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können!« Beim jüngsten Gefangenentransport hatte es keinen Zainal und keine Kris gegeben, die auf dem Boden herumgestampft waren, um die Aasfresser zu verscheuchen, daher gab es viele mit zerfleischten Armen und Beinen. Die meisten Opfer benutzten Sprachen, die sie nicht verstand, die irgendwie slawisch oder skandinavisch klangen. Nur wenige beherrschten ein wenig Englisch.
    Als sie von Leon losgeschickt wurde, um weiteres Material zu holen und zusätzliche Helfer zu aktivieren, sah sie, daß die Felsenschlucht mit Menschen vollgestopft war, die dort lagen, wo sie angehalten hatten, und zu müde waren, um noch einen Schritt weiterzugehen. Aber die Kochhöhle war hell erleuchtet. Sandy, Bart und ein halbes Dutzend anderer standen an den Kochherden, und im »Laden«, wo Jay und Patti Sue die Versorgungsgüter verteilten, herrschte reger Betrieb. Jay stellte sofort den vom Lazarett angeforderten Nachschub zusammen, und Kris kehrte dorthin zurück.
    Der dritte Mond war längst untergegangen, als sie ihren Arbeitsplatz verlassen durfte, und als sie wieder den kleinen Höhlenraum betrat, den sie sich mit Zainal teilte, mußte sie vorsichtig über drei andere Gestalten hinwegsteigen, die während ihrer Abwesenheit dort untergebracht worden waren. Glücklicherweise schliefen sie fest. Sie glaubte Zainals Augen im Lichtschein aus

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