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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Allerdings noch eine Beschwerde über ihn, und wir werden Maßnahmen zu seiner Bestrafung ergreifen, die ihm gar nicht gefallen werden. Vor allem, weil wir kein Betäubungsmittel einsetzen werden.« Dann blickte er zur Haupthöhle. »Das ist Ihre Patrouille, Bjornsen. Das habe ich auch Zainal erklärt. Melden Sie sich jeden Tag, klar? Damit wir wissen, ob die Technik auch funktioniert. Unsere Nummer ist 369.« Er lächelte.
    »Sir!« sagte sie, stampfte mit den Füßen auf, nahm Haltung an und salutierte nach Art eines englischen Soldaten. Er entließ sie mit einer lässigen Handbewegung, und drei Leute erschienen und nahmen ihren Platz ein. Neugierig beäugten sie ihre Kartenmappe und das drahtlose Telefon. Sie entfernte sich hocherhobenen Hauptes und schaute weder nach rechts noch nach links..
    Zainal lehnte an der Wand, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete, wie sie auf ihn zukam. Die anderen vier Mitglieder der Patrouille unterhielten sich leise. Sie nickte Astrid und Oskar zu, dann wandte sie sich den beiden neuen Leuten zu. Sie streckte der Frau, die ihr auf Anhieb sympathisch war, die Hand entgegen. Sie war zierlich gebaut, wirkte jedoch eher drahtig, hatte einen von der australischen Sonne gegerbten Teint und gebleichtes, kurzes, krauses Haar, das rotbraun schimmerte. Sie verströmte Selbstsicherheit und Entschlossenheit, ein Charakterzug vieler Australier. Zwischen ihren Füßen, neben ihrem Reisegepäck, lagen eine Erste-Hilfe-Tasche und ein leichter Bogen mit einem Köcher voller Pfeile.
    »Ich heiße Sarah McDouall«, stellte sie sich vor und drückte Kris’ Hand kräftig. »Das ist Francis Marley. Wir waren mal ein gutes Team im Widerstand, ehe wir erwischt wurden. Ich bin Ihre Sanitäterin.« »Nennen Sie mich Joe. Alles ist besser als Francis«, sagte er und warf Sarah einen gespielt ungehaltenen Blick wegen ihrer Vorstellung zu. Seine Stimme hatte einen leicht nasalen Klang, als wollte er jeden Moment in schallendes Gelächter ausbrechen. Er war hochgewachsen und schlank und hatte von der Sonne kleine Fältchen um die Augen. Das dunkle Haar über seinem offenen und freundlichen Gesicht färbte sich an den Schläfen bereits grau. Eine Hand griff zum Kopf, als wollte sie einen nicht vorhandenen Hut zurechtrücken. Die Geste ging in ein beiläufiges Kratzen über. »Stockman – ich kenne mich ein wenig bei Pflanzen aus.« An seinem Gürtel hing eine Schleuder und daneben ein aus Deckenstoff gefertigter Beutel, der mit Steinen gefüllt war. Er stützte sich leicht auf die drei Lanzen, mit denen er außerdem bewaffnet war. Wie Kris bemerkte, besaßen sie metallene Spitzen. Donnerwetter, dachte sie, die Waffenkammer macht sich auch allmählich! »Weiß jemand von Ihnen, wo wir untergebracht sind?« fragte Kris. »Zainal weiß es.«
    »Ich gehe mal voraus«, meinte Zainal, stieß sich von der Wand ab, ging los und ließ die Lazaretthöhle hinter sich. Kris fragte sich, ob er sich darüber ärgerte, daß Mitford das Handy ihr gegeben hatte. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts dergleichen.
    Es war eher ein Unterstand als eine Höhle, doch sie waren darin sowohl vor dem abendlichen Regen als auch den kalten Winden geschützt, die nachts regelmäßig aufkamen. Es war nur Platz für sechs Personen vorhanden, aber es gab Haken zum Aufhängen ihrer Habseligkeiten sowie eine Wandablage. »»Richtig feudal«, stellte Kris fest. »Hat Zainal Ihnen unseren Auftrag erklärt?« »Mehr oder weniger«, meinte Joe grinsend.
    »Haben Sie nichts gegen einen Catteni als Patrouillenführer einzuwenden?« Joes Augenbrauen stiegen in die Höhe, und Sarah musterte sie prüfend. »Also, naja …«
    »Zainal ist unser Führer«, erklärte Kris mit Nachdruck.
    »Ich bin für die Kommunikation zuständig.« Sie klopfte auf das Handy.
    »Schon verstanden.«
    »Zuerst brauche ich ein Bad«, meinte Kris dann und legte die Kartentasche und das Handy vorsichtig auf die Wandablage. Sie drehte sich zu Astrid um. »Kommen Sie mit?«
    »Waschen?«
    »So nennen wir es«, sagte Kris lächelnd. Sie fühlte sich jetzt, nachdem sie geklärt hatte, was ihr am Herzen lag, ein wenig wohler. Sie warf Sarah einen fragenden Blick zu.
    »Das habe ich schon hinter mir. Ich hole das Essen. Es riecht gut. Kommen Sie, Joe, Oskar. Und Sie sollten sich beeilen«, sagte Sarah zu den Sauberkeitsfanatikern.
    »Darauf können Sie sich verlassen«, erwiderte Kris und begab sich dann mit Astrid im Schlepptau zurück zur Küchenhöhle und von

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