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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einverstanden. Die Terraner übten nur wenig Kritik an dem Catteni – beziehungsweise sagten gar nichts mehr, nachdem sie eine Stunde unterwegs waren, denn er legte ein scharfes Tempo vor und zwang die Terraner mit Slav, dem Rugarianer, und den beiden Deski, Zewe und Kuskus – so etwa klangen ihre Namen –, mitzuhalten.
    Mitfords Feststellung, daß die Deski sehr nützlich wären, erwies sich, als die spinnenhaften Lebewesen die steilen Felswände schwerelos hinaufzugleiten schienen, als richtig. Sie hatten zwar keine Saugnäpfe an Händen und Füßen, aber das war der Eindruck, den man gewann, dachte Kris. Sie sicherten zuverlässig die Seile, die sie für die anderen herabließen. Desgleichen Zainal, der ihnen als erster Humanoider folgte. Auf die ein oder andere Art und Weise schien Kris während der fünf Kletterpartien, die sie absolvieren mußten, von Zainal hochgehievt zu werden. Jedesmal, wenn er ihr auf die nächsthöhere Etage half, grinste er sie an. Sie fühlte sich durch seine ständige Aufmerksamkeit seltsam geschmeichelt … wenn man bedachte, daß es eigentlich nur ihr zu verdanken war, daß er sich jetzt auf diesem Planeten befand. Ein Tag auf Botany, wie Kris im Stillen den Planeten getauft hatte, war länger als auf der Erde oder auf Barevi, daher waren sie ziemlich lange gelaufen, ehe die Sonne im Zenith stand. Erst dann ließ Zainal zu einer Essenspause auf dem Gipfel Halt machen. Die Proviantriegel hätten sie mit ein wenig Wasser, um sie aufzuweichen, sicherlich etwas leichter herunterbekommen, allerdings hatten sie am letzten Bach, auf den sie gestoßen waren, ausgiebig getrunken. Kris ließ die Beine über die Kante ihres Aussichtsplatzes baumeln, mampfte vor sich hin und genoß die Aussicht. Dabei überlegte sie, welche Früchte angebaut wurden und für wen. Soweit sie erkennen konnte, wurde das Land bebaut oder als Weide genutzt, dennoch hatte Zainal wiederholt erklärt, der Planet wäre nicht bewohnt. Wer also bestellte ihn und warum? Wenn man bedachte, daß die Ernten in Höhlen gelagert wurden, konnten deren Konsumenten vielleicht Höhlenwesen sein, die tief im Innern des Planeten hausten? Das würde auch erklären, weshalb es keine Städte oder sichtbaren Planetenbewohner gab. Nicht daß Kris besonders erpicht darauf war, irgendwelchen Troglodyten zu begegnen.
    Das Bergmassiv, in dessen Ausläufern sie sich befanden, ragte um sie herum auf und erstreckte sich weiter nach Osten. Mitford war von dem Feld aus, auf dem sie von den Catteni abgesetzt worden waren, in nördliche Richtung vorgedrungen, war die Täler und Schluchten hinaufmarschiert, bis sie auf die Höhlen gestoßen waren. Aber dort hatte es keine Anzeichen gegeben, daß sie in der Vergangenheit oder der Gegenwart bewohnt worden wären. Noch nicht einmal eingeborenes Wild hatte sich dorthin verirrt, da es offenbar bewaldete und mit Vegetation bedeckte Gebiete vorzog. Das wird ja immer merkwürdiger, dachte Kris. In diesem Moment stieß der Rugarianer, Slav, einen seltsamen Schrei aus und deutete mit seinem mit ungewöhnlichen Gelenken versehenen pelzigen Arm nach Nordwesten. Kris konnte nichts sehen außer dem sattsam bekannten Patchworkmuster weiterer Felder.
    Indem er seine Augen überschattete, hielt Zainal Ausschau und sagte etwas zu dem Rugarianer, der mit einem heftigen Nicken seine Zustimmung ausdrückte.
    Zainal wandte sich an die anderen. »Slav hat gesehen, was anders ist … kein Tier.« Er zeichnete mit schnellen Gesten eine kubische Form in die Luft.
    »Irgendwelche Leute?« fragte Kris aus der Überlegung heraus, daß das Vorhandensein geometrischer Objekte auf einen weiteren Landepunkt und noch mehr Ausgestoßene hinwies. Nicht, daß sie sich tatsächlich noch mehr Leute herbeiwünschte, deren Bedürfnisse berücksichtigt werden müßten.
    Das Feld war ziemlich weit entfernt. Allerdings mußten sie vorher zwei kleine Wälder durchqueren, und in jedem erlegten die Jäger mit ihren Steinschleudern einige fremdartige, vogelähnliche Tiere und genügend Felsläufer, um am Ende die Jagd erfolgreich nennen zu können. Kris hatte einen der Jäger überredet, sie mit der Steinschleuder üben zu lassen, wenn er sie nicht brauchte. Als sie den zweiten Wald erreichten, beherrschte sie das Schleudern schon recht gut.
    »Warten Sie, bis Sie auf eine ganze Herde von diesen Tieren treffen«, empfahl Cumber: »Wenn Sie dann nicht gerade das Tier treffen, auf das Sie gezielt haben, erwischen Sie vielleicht ein anderes.« »Sie

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