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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ins Gestein meißeln konnten? Nicht daß sie es diesem Planeten nicht zutraute, auch noch über Steinbewohner mit furchterregenden Fähigkeiten zu verfügen. Es gab jedoch keinerlei Anzeichen für weitere Bodenaktivitäten. Und sie verspürte kaum den Drang, weitere Abfälle hinunterzuwerfen, um zu sehen, was passierte. Die Abscheu, die man empfand, wenn man sich vergewisserte, ob man richtig gesehen hatte, wäre beim zweiten Mal mindestens genauso groß wie beim ersten Mal.
    Nacht und Stille beflügelten die Phantasie, und sie mußte sich zwingen, ihre Gedanken ausschließlich auf etwas Positives zu richten: Sie lebte, ihr Magen war gefüllt, und sie war so sicher wie alle anderen im Lager, auch wenn dieser Planet zu viele Anomalien und Rätsel bereithielt, so daß sie sich nicht unbesorgt auf seiner Oberfläche bewegen konnten. Um zu verhindern, daß ihre Gedanken sich mit unangenehmeren Dingen beschäftigten, rekapitulierte sie sämtliche Campingausflüge, die sie je unternommen hatte – der Steinkochtopf war eine gute Idee gewesen –, auch um festzustellen, ob sie sich noch an andere ›Tricks‹ erinnern konnte. Ein Messer, ein Beil, eine Tasse und eine Decke waren nicht viel, um einen wirkungsvollen Überlebenskampf zu führen. Nicht daß sie es mit dieser Grundausrüstung nicht schon recht weit gebracht hatten. Aber es gab so viele ›Dinge‹, die ihnen fehlten. Ein Eimer, um darin Wasser zu transportieren, eine Bratpfanne für die Zubereitung von Mahlzeiten und auch ein oder zwei Gabeln wären eine recht gute Hilfe gewesen. Wie kam es, daß sie jetzt, wo sie es am dringendsten brauchte, nicht ihr Schweizer Armeemesser bei sich hatte? Junge, Junge, das Werkzeug wäre jetzt nicht nur Gold, sondern Platin wert!
    Natürlich gab es in der Haupthöhle Reservemesser. Existierte dort im Lager denn niemand, der fähig war, Messer in andere nützliche Werkzeuge umzufunktionieren? Ihr Magen begann zu knurren. Dieser verdammte Planet! Sogar an Mahlzeiten herrschte Mangel. Sie aß langsam einen halben Proviantriegel. Bei weitem nicht so lecker wie dieser Fleischeintopf.
    Trotz solcher positiver Gedanken war sie froh, als sie Coo wecken konnte, damit er die letzte Wache übernahm.
    Am nächsten Morgen hatte Zainal bereits die Eintopfreste vom Vorabend für ein deftiges und den Magen angenehm füllendes Frühstück erhitzt. Sie leerten den Topf und tunkten die letzten Tropfen mit ihren Proviantriegeln auf. Kris war pappsatt, aber sie wußte, daß sie diesen Vorrat schon bald wieder abarbeiten würde. Sie fragte Zainal, wie weit sie am Vortag gekommen wären, und er zeigte ihr sein Maßband. Sie stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Sie hatten vierzig Meilen geschafft – keine schlechte Leistung, wenn man bedachte, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert worden waren. Ihre Füße, die sie erneut in kaltes Wasser getaucht hatte, wußten sehr wohl, wie weit sie gelaufen waren. Vielleicht hätte sie lieber nicht fragen sollen. Es schien ihre Füße vorzeitig müde zu machen, daß sie an die überwundenen Strapazen erinnert wurden. Zainal trat die restliche Glut ihres Lagerfeuers mit den Füßen aus und türmte die Steintrümmer des herausgemeißelten Kochtopfs aufeinander, ehe er den anderen das Zeichen zum Aufbruch gab. »Welches Ziel haben wir heute?«
    »Wir beginnen Runde«, antwortete er, beschrieb mit einem Arm einen weiten Bogen und deutete zum Schluß auf die Steinpyramide. »Und sehen, was wir finden.«
    »Was wir entdecken, finden, sehen, erfahren.« Kris hatte sich niemals in der Rolle der Lehrerin gesehen, aber sie verspürte den unwiderstehlichen Drang, Zainal zu korrigieren und seine sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern. Zum Glück war er durchaus bereit, jederzeit dazuzulernen.
    Sie sprangen von dem Felsvorsprung hinab und überquerten das Feld. Zainal schlug diesmal ein etwas gemäßigteres Tempo an als am Vortag. Taten vielleicht auch ihm die Füße weh? Welche Marschleistung wurde normalerweise von einem Raumsoldaten verlangt?
    Coo fand in einer der Begrenzungshecken einige grüne Kugeln, die er genußvoll vor sich hinsummend verzehrte, aber Slav verzog angewidert das Gesicht, ein Vorgang, der Kris überaus faszinierte, denn Slav schaffte es tatsächlich, seine Lippe hochzuschieben und über seinen ungleichmäßigen Zähnen zusammenzuschieben. Sie fragte sich erneut, wie die Rugarianer es vermieden, sich bei jedem Kauvorgang in die Innenseite ihrer Lippen zu beißen. Jeder von ihnen hielt wachsam

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