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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Augen offen und beobachtete, vor allem wenn sie sich in freiem Gelände bewegten, die gesamte Umgebung. Ein Rückspiegel wäre in dieser Situation sicher nicht das schlechteste, dachte Kris. Alles, was tot und abgestorben war, wurde nachts in den Boden hineingezogen, und am Tag waren die flugfähigen Tiere unterwegs und hielten Ausschau nach allem, was sich bewegte.
    Die Felder erschienen wie ein grenzenloser Ozean. Bäche durchschnitten sie in derart kurzen Abständen, daß Kris’ früherer Wunsch nach einer Feldflasche sich erübrigte. Es gab keine befestigten Wege, keine Brücken, keine Überführungen, nicht mehr als scharf abgegrenzte kleine Steinhügel, die aus dem Untergrund hochragten. Ähnliches hatte sie auch schon auf der Erde gesehen, aber es dauerte einige Zeit, bis die Erinnerung an Äthiopien geweckt wurde. Die meisten Hügel waren kahl, aber auf einigen schien sich genügend Erdreich angesammelt zu haben, um Büschen Halt zu geben. Auf ein oder zwei Hügeln gediehen sogar die kleinen Bäumchen, zu denen junge Büsche sich entwickeln konnten, wenn sie lange genug lebten.
    Dann stießen sie auf eine Reihe Felder, die erst kürzlich abgeerntet worden waren. Es gab keinerlei Spuren, die ihnen verraten hätten, aus welcher Richtung die Erntenden gekommen oder wohin sie verschwunden waren. Obgleich derartige Hinweise sie von ihrer Kreisbahn, die Zainal eingeschlagen hatte, abbrachten, folgten sie den Erntespuren.
    Sie hörten es, ehe sie es erblickten, und hatte gerade noch genug Zeit, in Deckung zu gehen, ehe das mechanische Ungetüm über die trennende Hecke auf das nächste Feld hüpfte.
    »Bleiben wir stehen oder flüchten wir?« flüsterte Kris heiser. Zainal zuckte die Achseln, aber auch er hatte sich so tief wie möglich in die Hecke hineingewühlt und verhielt sich ruhig. Sie machte es ihm nach und zuckte unwillkürlich zusammen, als Äste sich in ihre weicheren Körperpartien bohrten.
    Sie konnten heißes Metall riechen, kombiniert mit anderen Gerüchen, die von Treibstoff herrührten – was wiederum für Kris eine grundlegende Frage aufwarf: Wer stellte diesen Treibstoff her, geschweige denn die Maschinen, die damit betrieben wurden? Sie warteten in dieser Position, bis ihre Muskeln sich verkrampften, und Kris versuchte, den Krampf zu lösen, ohne sich allzu heftig zu bewegen.
    Wann zieht diese Maschine endlich weiter? Oder – und dieser Gedanke erfüllte sie mit Furcht – wartet sie auf Verstärkung? Waren die Maschinen auf diesem Planeten lernfähig? Sie drehte behutsam den Kopf und konnte durch die seltsam geformten Blätter der Hecke erkennen, daß der Dalek sich keinen Deut vom Fleck gerührt hatte. Er verharrte reglos auf der anderen Seite der Hecke.
    Sie stieß Zainal an, der ebenfalls darauf wartete, daß irgend etwas geschah. Als er sich ihr langsam zuwandte, hob sie fragend die Augenbrauen. In diesem Moment wurde Coo lebendig, auch wenn er keinen sonderlich angespannten Eindruck gemacht hatte. Er schaute auf das Feld und deutete vorsichtig in eine Richtung. Kam irgend etwas auf sie zu? Die Flieger schienen stets aus der Sonne auf sie herabzustoßen. Was kam da den Berg herauf? Sollten sie lieber verschwinden? Falls sie es angesichts des mechanischen Monsters in ihrer Nähe überhaupt schafften. Und falls sie die Flucht ergriffen, wohin sollten sie sich wenden? Es gab noch nicht einmal einen Hügel in ihrer Nähe, auf den sie sich hätten retten können. Kris gefiel die Situation ganz und gar nicht.
    Und noch weniger gefiel ihr, daß Coo plötzlich einen wimmernden Laut von sich gab und mit allen Zeichen größter Erregung den Berghang hinunter deutete.
    Die Dinger bewegten sich so schnell, daß Kris kaum das Funkeln in der Sonne bemerkte, da waren sie schon über ihnen … und schossen ihre kleinen Pfeile ab. Sie spürte den Einstich und verlor von einem Augenblick zum nächsten das Bewußtsein.

Kapitel Sechs
     
    Eine Hand, die ihre Schulter schüttelte, weckte sie aus der durch den vergifteten Pfeil verursachten Betäubung. »Kris, wachen Sie auf.« Das war Zainals Stimme.
    »Ich will schlafen.« Alles an ihrem Körper tat ihr weh, und sie war sooo müde. »Nein, wir hauenjetzt ab oder gar nicht.«
    Das brachte ihr die letzten Ereignisse ins Bewußtsein zurück, und sie fuhr so abrupt hoch, daß ihr Kopf beinahe mit Zainals zusammengestoßen wäre, der neben ihr kniete.
    Es war ringsum dunkel, aber sie konnte Slav und Coo in ihrer Nähe erkennen, und sie hörte ein

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