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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hinter den Aliens zurückgeblieben … hinter zweien ihrer Gefährten, korrigierte sie sich schnell … und ertappte sich dabei, wie sie das Spiel der Härchen auf den Beinen des Rugarianers betrachtete. Seine Füße sahen in der cattenischen Rundum-Fußbekleidung seltsam aus, und er schien dort keine »Muskeln« zu besitzen, wo Menschen sie hatten. Statt dessen waren oberflächliche Vertiefungen zu sehen und kein An- und Abschwellen, wie es bei Beinmuskeln üblich war. Und Coo vor ihr schien lediglich Beinknochen zu besitzen und überhaupt keine Muskeln. Sehnen – oder zumindest das, was an einem Deski mit Sehnen verglichen werden konnte – auf beiden Seiten des Beinknochens hoben und senkten ihn wie den Ausleger eines Krans. Sie versuchte sich die Anatomie ihrer neuen Gefährten ohne verhüllende Haut vorzustellen und schaffte es nicht. Biologie hatte nicht zu ihren Stärken in der Schule gehört. Jaja, immer diese Lücken in ihrer Schulausbildung. Nun, es geht doch nichts über eine praktische Ausbildung, dachte sie, oder wie immer man ihre derzeitige Tätigkeit bewerten wollte.
    Irgendwo und irgendwann durfte sie ihren Beinen Ruhe gönnen und setzte sich auf einen Stein. Ein kleines Feuer brannte in einem aus Steinen zusammengelegten Ring und um einen kleinen Steinhügel herum. Eine seltsame Anordnung, dachte sie verwundert. Dann, als ihre durch die Erschöpfung hervorgerufene Benommenheit ein wenig verflog, konnte Kris das Plätschern eines Baches ganz in der Nähe wahrnehmen. Wasser! Sie wollte aufstehen, wurde aber auf ihren Ruhestein zurückgedrückt, und ihr wurde ein großes Blatt gereicht. »Trinken!«
    Sie griff nach dem Blatt, spürte seine Dicke und fand eine »Tülle«, aus der sie trinken konnte. Das Wasser war kalt und schmeckte wie Ambrosia. Es war echtes Naturbier! »Mehr?« fragte Zainal und beugte sich über sie.
    Sie bemühte sich aufzustehen. »Ich kann selbst mein Wasser holen … Ohhh, nein.« Ihre Stimme hatte einen jammernden Ton. Zainals große Hand drückte sie zum Glück wieder auf diesen Stein zurück, als sie erkannte, wie schwach sie in Wirklichkeit war.
    Diesmal trank sie und konnte mehr von ihrer Umgebung erkennen. Jemand klopfte Steine.
    Sie sah sich um und sah Slav und Coo, die ein Loch aus einem Steinklotz nicht weit vom Feuer heraushämmerten. Sie befanden sich auf einem Felsvorsprung, der an eines der anderen Felder grenzte und sich etwa einen Meter über dem Boden erhob. Pflanzen mit großen Blättern bildeten eine Art Dach über diesem Teil des Berges und spendeten ihnen ein wenig Schatten. Hinter diesem kleinen Lagerplatz sah sie die Gischtwolken von einem kleinen Wasserfall, der sich über den Felshang und in einem Tümpel ergoß und dann durch das Feld weiterströmte. Soweit sie es erkennen konnte, war“ es ein Getreidefeld.
    Sie erkannte zu ihrer Verblüffung, daß die Männer einen Kessel aus dem Stein herausschlugen. Auf der anderen Seite des Lagerfeuers lagen die schlaffen Kadaver von Felsläufern und einigen anderen kleinen Tieren, die sie bisher noch nicht gesehen hatte. Sie hatten sechs Beine, wodurch, wie sie unwillkürlich dachte, das Häuten ziemlich mühsam wäre. Dann kniete Zainal sich hin, um diese Arbeit zu erledigen. Ihrer Meinung nach ziemlich sorgfältig entfernte er die Eingeweide und schleuderte sie hinunter auf das tiefer gelegene Feld. »Zainal«, sagte Slav und deutete nun auf das recht große Loch, das sie in den Stein geschlagen hatten. »Wasser«, sagte Zainal, und Slav und Coo brachen weitere große Blätter von den schattenspendenden Bäumen ab und gingen mehrmals zwischen Bach und Steintopf hin und her.
    Als das Loch bis dicht unter den Rand gefüllt worden war, warf Zainal die abgetrennten Gliedmaße der Tiere hinein, und Coo fügte weitere Wurzeln hinzu, die denen ähnelten, die bereits in der Höhle benutzt wurden. Dann begann Zainal, mit einem gegabelten Stock heiße Steine in diesen improvisierten Kochtopf zu legen. Kris war erfreut und klatschte begeistert in die Hände, weil jemand ihren Vorschlag in die Tat umgesetzt hatte. Sie sammelte weitere Steine ein und warf sie mitten ins Feuer. Wahrscheinlich brauchten sie eine beträchtliche Menge davon, um den Eintopf lange genug kochen zu lassen.
    Es war längst dunkel, und der erste Mond war aufgegangen, ehe sie endlich essen konnten. Dabei benutzten sie Zweige wie Eßstäbchen, um die Fleischstücke aus dem Topf und auf ein Blatt zu bugsieren. Ein wenig Salz hätte es noch

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