Die Kolonie Der Catteni
die Nähe der DoyleBrüder suchte.
»Wohin führt dieser Catt …« begann Ninety und schaute sich suchend um.
»Sein Name lautet Zainal«, sagte Kris, die entschlossen war, wie bei jedem anderen auch bei Ninety auf diesem Punkt zu beharren.
»Okay, wohin führt dieser Zainal uns?«
»Zu dem Camp, das unser umsichtiger und kluger Sergeant Mitford hat anlegen lassen. Es besteht aus einer Reihe geräumiger Höhlen mit einem unterirdischen See. Es ist ein weitgehend sicherer Ort. Außerdem ein gutes Jagdrevier. Wie gut sind Sie mit der Schleuder?«
Lenny kicherte verhalten. »Sie sehen vor sich einen der größten Kaninchenjäger der Blasket Islands.« Ninety schnaubte. »Du hast immer eine 22er benutzt.« Danach drehte er sich zu Kris um und grinste breit. »Mit Zielfernrohr und Schalldämpfer.«
»Das doch nur, damit ich einen zweiten Schuß anbringen konnte, ohne daß die kleinen Biester mich hörten, falls ich das erste Mal danebenschoß. Wenn ich sie erst mal im Visier hatte, brauchte ich weder Schalldämpfer noch Fernrohr.«
»Wir haben außerdem einen großen Getreidespeicher gefunden«, fuhr Kris fort, »so daß wir bestimmt Brot zu essen haben, wenn wir zurückkommen.«
»Wie weit ist es noch?« Lenny blickte skeptisch zu Anna und Janet hinüber.
»Keine Ahnung … Moment mal …« Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Zainal sich plötzlich zu seiner vollen Größe erhob und forschend in eine bestimmte Richtung blickte. Als sie seinem Blick folgte, entdeckte sie im Mondschein ein paar Gestalten, die den Berghang oberhalb der Kisten herunterkamen. »Das ist Slav. Entweder ist er sehr schnell gewesen, oder unser Lager ist nicht mehr weit weg.«
In Slavs Begleitung befanden sich zwei andere Rugarianer und vier Terraner. Außerdem brachte er kaltes gebratenes Felsläuferfleisch, ein wenig ungesäuertes Brot und Wasserflaschen aus Ton mit, die zwar ein wenig leckten, aber immer noch genug Wasser enthielten, so daß jeder ausreichend seinen Durst stillen konnte. In ihrem Gepäck befanden sich außerdem Stricke und weitere Decken.
»Sarge befiehlt gehen. Wir kommen«, sagte Slav in Lingua barevi und entblößte seine schartigen Zähne in einem Grinsen, das auch Kris und Coo einschloß.
Sie mußten die Fleischportionen teilen, damit jeder ein Stück abbekam. Lenny und Ninety waren sichtlich beeindruckt.
Anna mußte überredet werden, daß sie aß – hauptsächlich deswegen, weil sie so erschöpft war, entschied Kris, aber Janet meinte, sie würde alles essen, was sechs Beine hätte. Die beiden durften als besonderes Privileg sogar zwei Tassen Wasser trinken.
In diesem Moment entdeckte Zainal den Verband an Kris’ Handgelenk. »Sie verletzt?«
»Nur verstaucht. Nichts Besorgniserregendes«, sagte sie und kam sich ein wenig lächerlich vor, weil sie das Handgelenk umwickelt hatte.
»Sie gehen mit Pess. Führen die Wanderer. Melden sich bei Sarge.«
»Ich wette, er hat einen ganzen Haufen Fragen«, sagte Kris und war froh, daß Slav mit Terranern zurückgekommen war, die Mitford ebenfalls Bericht erstatten konnten. »Aber ich sollte lieber hierbleiben und den Frauen helfen.« »Nein«, widersprach Zainal mit Nachdruck. »Viel Hilfe. Sie», und damit deutete er mit dem Finger auf sie, »besser zum Berichten.«
»Na schön.« Sie gab sich so würdevoll wie möglich geschlagen. Es waren mehr als genug Männer da, um den beiden Frauen zu helfen. Und genügend Deski und Rugarianer, die sich als Träger nützlich machen konnten.
Obgleich Lenny und Ninety protestierten und meinten, sie würden wirklich gerne helfen, verfügte Zainal, daß sie Kris begleiten sollten. Es überraschte sie nicht, daß er auch Aarens und Joe Lattore sowie einige andere Männer mit ihr gehen ließ, die unbedingt dieses tolle Camp sehen wollten, das eingerichtet worden war.
Vom Fleisch und dem Wasser mit frischer Energie versehen, beruhigte Kris die beiden Frauen Anna und Janet und versicherte ihnen, daß sie es bis in den Schutz der Höhlen wirklich nicht mehr weit hatten.
»Wir haben außerdem medizinisches Personal«, tröstete sie Anna.
»Auch Medizin?« fragte Anna hoffnungsvoll.
»Wenn sie Brot gefunden haben, haben sie auch die Grundstoffe für Penizillin, oder nicht?« sagte Kris scherzend, aber sie ahnte, daß Anna auf das Vorhandensein von Betäubungsmitteln hoffte, um ihr die unmittelbar bevorstehende Niederkunft zu erleichtern. Sie verabschiedete sich hastig, um keinen weiteren Fragen ausgesetzt zu werden, die sie
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