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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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und Zainal sich in der Haupthöhle eine heiße Suppe und ein Stück von dem wohlschmeckenden Sodabrot holten, das dort angeboten wurde. Es war so köstlich, daß Kris noch nicht einmal die harten Stücke ausspuckte.
    Niemand, den sie kannte, hatte Dienst, daher nahm sie ihre Mahlzeit zusammen mit Zainal ein. Sie bemühte sich, nicht darauf zu achten, aber sie konnte nicht anders, als die Seitenblicke zu bemerken, die man ihr zuwarf: einige waren ziemlich zweideutig und unfreundlich. Nun, es überraschte sie nicht, daß gegenüber Zainal noch immer gewisse Animositäten bestanden. Vielleicht schickte Mitford sie deshalb aus dem Lager auf ihre Erkundungstrips. Aus den Augen, aus dem Sinn. Sie seufzte, sehr leise, aber Zainal hörte es und sah sie fragend an. Sie lächelte zerstreut und brach dann ein Stück von ihrem Brot ab, um den letzten Rest der dickflüssigen, aromatischen Suppe aus der ziemlich klobigen Tonschüssel aufzutunken. Zainal folgte ihrem Beispiel und lächelte sie an. Sie wuschen ihr Eßgeschirr ab und stellten alles zurück in die dafür vorgesehenen Regale. »Ich sehe mal nach Coo«, sagte Zainal.
    »Ich komme …« Aber als Zainal den Kopf schüttelte, entschied sie, daß als nächstes für sie eigentlich nur ein Bad in Frage kam. »Grüßen Sie ihn von mir.« »Grüßen?« »Beste Wünsche.«
    »Oh! Keins dieser ›Jungen‹-Worte.« »Nein!« Sie lächelte ihn an.
    »Erklären Sie mir diese ›Jungen‹-Sache irgendwann mal?«
    »Sehr bald schon, mein Freund«, versprach Kris und lachte. »Ihr Englisch macht Riesenfortschritte.« »Riesenfortschritte?« Er runzelte die Stirn, als er die Bedeutung dessen zu ergründen versuchte, was sie gerade gesagt hatte.
    »Das erkläre ich Ihnen ebenfalls. Ich gehe jetzt erst einmal baden«, verabschiedete sie sich.
    Das Wasser im unterirdischen See war kalt genug, um jeden Gedanken an ein ausgedehntes genußvolles Sichaalen zu verscheuchen. Sie stieg schnell wieder heraus und trocknete sich in einer schattigen Nische ab, als sie Stimmen hörte.
    »Aarens hatte durchaus recht. Woher wissen wir, daß der Catt kein Spion ist? Wie können wir sicher sein, daß er nicht über irgendeinen Kommunikator verfügt? Wer weiß denn, ob er bei diesen Maschinen in der Garage nicht irgendeine geheime Botschaft hinterlassen hat?«
    »Jetzt hören Sie aber auf, Barker.« Kris, die sich hastig ankleidete, erkannte Joe Lattores tiefe Stimme. »Was will denn der Catt um Himmels willen bei uns ausspionieren? Außerdem ist er gar kein gewöhnlicher Catt. Ich hab genug von den Typen aus der Oberklasse gesehen, und er gehört ganz eindeutig dazu.« »Weshalb ist er dann bei uns?«
    »Diese Bjornsen hat mir erzählt, er hätte einen Patrouillenführer getötet, und sie hätten ihn erwischt, ehe der Tag vorbei war.«
    »Ja, und wer ist ständig mit diesem Catt zusammen? Hm?«
    »Sie haben aber auch genauso wie ich die Doyle-Brüder gehört, und sie meinten, daß zwischen ihnen absolut nichts im Gange ist.«
    »Sie nehmen sich eben in acht, mehr nicht.«
    »Ach, vergessen Sie’s. Der Catt hat seinen Hals riskiert, um uns zu retten, und ich bin ihm so lange dankbar, bis ich einen verdammt guten Grund finde, es nicht zu sein. Und Aarens ist nichts wert. Typen wie ihn kenne ich zur Genüge, und ich kann Ihnen eins flüstern, wenn es nach mir ginge, würde ich mit Aarens nicht das Geringste zu tun haben wollen.«
    Kris zog sich, so weit es ging, in die Nische zurück. Angst um Zainal ließ eisige Schauer über ihren Rücken rieseln. Wußte Mitford, daß gegen den Catteni eine derartige Stimmung herrschte? Wahrscheinlich, und das war sicherlich der Hauptgrund, weshalb Zainal ständig Kundschafterdienste versehen mußte – um die Möglichkeit offener Feindseligkeiten weitgehend auszuschließen.
    »Wann wird Mitford ihn fallenlassen? Er sagte, er würde es tun, wenn er alles erfahren hätte, was er weiß. Mir scheint, als wäre es bald soweit.«
    »Vielleicht schickt er ihn deshalb ständig raus. Damit jemand anderer ihm die Arbeit abnimmt, ihn aus dem Weg zu schaffen.«
    »Das nächste Mal kommt er vielleicht nicht mehr zurück«, sagte eine neue Stimme und kicherte boshaft. »Wir brauchen hier keine Catts.«
    »Ach, ihr seid ja widerlich. Er ist ein ganzer Mann, und er ist nützlich. Man braucht nützliche Leute nicht unbedingt zu lieben, aber man kann sie sinnvoll einsetzen. Und genau das tut Mitford mit ihm.«
    Das Gesprächsthema wechselte, als der erste Mann ins Wasser

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