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Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Titel: Die Kommissarin und der Tote im Fjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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wird,dann weil er bis über die Ohren in Drogenschulden steckt, die er nicht abbezahlen kann. Zweitens kann die Geschichte von diesem Stig nicht stimmen. Wenn Stig erschossen wurde, weil er etwas über Adelers Tod wusste, warum sind dann mehrere Tage vergangen, bevor er erschossen wurde?«
    Lena und Gunnarstranda wechselten einen Blick. Lena hoffte im Stillen, dass Gunnarstranda eine Antwort auf die Frage parat hatte, und überließ ihm das Wort.
    »Der Täter konnte nicht wissen, dass Stig Eriksen den Mord an Adeler beobachtet hatte«, sagte Gunnarstranda und fuhr fort: »Der Täter wusste nichts von Stig, bevor dieser selbst Kontakt zu ihm aufnahm. Und das tat er, nachdem ich mit ihm gesprochen hatte. Als ich ihn um Informationen bat, begriff Stig, dass er den Täter mit geringem Risiko erpressen konnte – indem er mich als Backup benutzte. Er verabredete sich mit dem Täter und mit mir zur selben Zeit am selben Ort.«
    »Wenn das Stig Eriksens Plan war, dann hat er verdammt schlecht funktioniert, findest du nicht?«
    Gunnarstranda zuckte mit den Schultern und fragte zurück: »Ab und zu gehen Dinge schief, oder?«
    Lena betrachtete Gunnarstranda. Dachte daran, was er ihr von der Taschenlampe erzählt hatte, die nicht funktionierte, von dem Gefühl, einen kleinen Moment zu spät dran zu sein. Aber Gunnarstranda sagte kein Wort darüber. Und sie beschloss, es ebenfalls nicht zu erwähnen.
    »Du phantasierst wieder«, sagte Rindal. »Das sind alles Spekulationen, du reimst dir Stigs Anwesenheit auf dem Kai zusammen, weil du willst, dass es mit dem Rest zusammenpasst. Ich kenne dich!«
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf.
    »Okay, nehmen wir mal an, dass Stig tatsächlich einen Mann dabei beobachtet hat, wie er Adeler ins Wasser stieß. Dann hab ich aber eine klitzekleine Frage«, sagte Rindal lächelnd. »EinDetail. Okay. Stig sieht eine Person. Wie konnte er danach mit dieser Person Kontakt aufnehmen? Hatte dieser Mr. X vielleicht ein T-Shirt an, auf dem sein Name und seine Adresse standen? Oder hat er laut seinen Namen gerufen?« Rindal lachte glucksend mit ausgebreiteten Armen. »Vielleicht hat dieser Typ ja gerufen: Hei, alle die zusehen, wie ich diesen Kerl über die Kaikante gestoßen habe, mein Name ist soundso, und ihr erreicht mich unter folgender Telefonnummer! «
    Bevor Gunnarstranda antworten konnte, hob Rindal die Hand wie ein Priester und sagte: »Beweise, ich will konkrete, handfeste Beweise! Kribbeln im Rückenmark oder deine berühmten Bauchgefühle werden nicht anerkannt!«
    » No problem . Wir können die Kommunikation zwischen Nina und Stig Eriksen dokumentieren.«
    »Ich sagte doch, ich will handfeste Beweise!«
    »Wir haben Nina Stenshagens Handy. Das ist Beweis genug. Ninas Handy wurde nicht benutzt. Nina hat nicht mit Stig telefoniert in der Zeit zwischen Adelers Tod und ihrem eigenen Ableben. Sie hatte zwischen Adelers und ihrem eigenen Tod auch keine Möglichkeit, persönlich mit Stig zu sprechen. Trotzdem hat Stig mir gegenüber behauptet, dass Nina ermordet wurde, weil sie Zeugin des Mordes an Adeler war. Dafür kann es nur eine Erklärung geben: Er war selbst auch Zeuge. Es liegt doch auf der Hand: Nina und Stig waren schließlich ein Paar. Sie waren in der Nacht und an dem Morgen zusammen. Sie haben beide gesehen, was mit Adeler passiert ist, aber der Täter hat nur Nina entdeckt und ist ihr gefolgt. Stig wurde erst ermordet, als er sich dem Täter dann später selbst zu erkennen gab!«
    Rindal schüttelte den Kopf. »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Eine Person dabei zu beobachten, wie sie etwas tut, heißt nicht automatisch auch, die Identität dieser Person zu kennen. Deine Theorie steht und fällt mit der Frage: Wiekonnte Stig mit einer Person Kontakt aufnehmen, von der er nichts wusste, keinen Namen, keine Adresse, nichts? «
    Gunnarstranda zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass er Kontakt aufgenommen haben muss. Ich bin sicher, dass die weiteren Ermittlungen eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage liefern werden.«
    Rindal setzte sich an seinen Schreibtisch und schwang langsam mit dem Stuhl hin und her. Er dachte nach.
    Lena und Gunnarstranda wechselten einen blitzschnellen Blick. Sie hatten es fast geschafft, Rindal umzustimmen.
    »Die Theorie hat mehrere Schwachstellen«, sagte Rindal schließlich. »Drei Leichen, drei verschiedene modi operandi . Wenn der Täter Sveinung Adeler ermordet hat, indem er einen Unfall vortäuschte, Nina

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