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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Luft geschleudert, prallten zweimal von den Pflastersteinen ab und landeten auf Ned. Lewis war bewusstlos und Martin - benommen - konnte nur ächzen. Ned vermochte sich kein bisschen zu bewegen, während Kevin zu ihm herüberstampfte. Der Roch fegte die Zwillinge mit einem neuen, seltsam feinfühligen Schwung seiner Krallen beiseite. Ned, immer noch nicht ganz bereit, so einfach zu sterben, krabbelte, so schnell er konnte. Er wurde von einem zerschmetternden Rochfuß auf seinem Weg gestoppt.
    Also rollte er sich zu einer Kugel zusammen und wartete auf den Tod. Er nahm an, dass die Wartezeit nicht lang werden würde.
    Kevin lachte. Heißer Atem fegte über Ned hin. Er wagte es, sein Auge zu öffnen und dem Roch ins Gesicht zu sehen.
    »Es wird kein leichter Tod für dich werden, Ned«, sagte Kevin. »Keine malmenden Kiefer, kein schnelles Ende.«
    Ned starrte die Speiseröhre des Rochs entlang. »Das kannst du nicht tun, Belok. Mich zu töten, wird mir nichts ausmachen. Es wird nur das Universum zerstören.«
    Kevin legte den Kopf zur einen Seite, dann zur anderen.
    »Wer ist Belok?«
    Der Roch hatte dieselbe Farbe wie Kobolde, weil er so viele davon gefressen hatte, aber er war kein Kobold. Und er hatte durch eine Schrulle der Verdauung und etwas Magie Beloks Stimme, seinen Verstand und seinen Hass auf Ned erworben. Aber Kevin war nicht Belok, und wo der schwarze Zauberer vielleicht sogar gezögert hätte, das gesamte Universum für seine Rache zu opfern, wusste Kevin nur, dass Ned leiden muscte, sogar sterben musste, aus einem sehr guten Grund, an den sich das Monster nur nicht so recht erinnern konnte. Kevin war immer noch mehr Roch als Zauberer, und deshalb ließ er sich wenig von Feinheiten wie Begründungen aus der Ruhe bringen.
    Er packte Ned an einem Bein, ganz vorsichtig, um ihm nicht jetzt schon etwas zu brechen, denn Kevin wollte jeden Moment von Neds Leiden genießen. Der Roch breitete die Schwingen aus und flog zu einem Ort, der weniger ablenkte.
    Ein Wurfspieß durchbohrte seine Schulter, schnell gefolgt von einem weiteren. Die Wunden waren nicht tief, aber der Schmerz schob sein logisches Denken in den Hintergrund. Er kreischte und ließ Ned los, der hart auf den Boden fiel, so dass ihm die Luft wegblieb. Durch irgendein Wunder fühlte sich nichts gebrochen an, aber er schaffte es dennoch kaum auf die Knie.
    Regina schleuderte einen dritten Wurfspieß und streckte ihre leere Hand aus, damit ihr Miriam, die ein ganzes Bündel trug, einen neuen geben konnte.
    Frank hob Ned hoch und übergab den arg mitgenommenen, zerschrammten Kommandeur an einen nahe stehenden Oger. »Schaff ihn hier weg.«
    Ralph salutierte. »Ja, Sir.« Er warf sich Ned grob über die Schulter und rannte los. Jeder stampfende Schritt ließ Neds Gehirn rasseln.
    Kevin breitete die Schwingen weit aus. Seine grünen Federn sträubten sich. Er senkte den Kopf und ging auf seine Angreifer los. Frank blieb stehen. Als der Roch dabei war, ihn mit seinem bösartig vorschnellenden Schnabel in Stücke zu reißen, versetzte ihm Frank einen Schlag auf die Nase. Das Monster taumelte, eher schockiert als verletzt. Nichts hatte seinem Angriff bisher widerstanden. Er schnappte noch einmal. Frank schwang einen soliden Aufwärtshaken, der Kevin schwanken, sogar seine Knie einknicken ließ und einen Zahn lockerte. Und Kevins eben noch ziellose Wut fand ein neues Ziel.
    »Geh aus dem Weg!«, schrie Regina. »Ich kann ihn nicht richtig ins Visier nehmen!«
    »Nicht richtig ins Visier nehmen?«, fragte Miriam. »Das Ding ist so groß wie… na ja, so groß wie ein verdammt großer Roch.«
    Miriam hatte Recht. Regina hatte genug Zielfläche, wenn sie Dutzende von Wurfspießen in das Biest stechen wollte. Aber alle vitalen Punkte lagen hinter dem sehr breiten Oger, der momentan seine Fäuste auf Kevins störrisches Kinn hageln ließ.
    »Ich sehe Sie nichts tun«, sagte Regina. »Außer meine Speere zu halten.«
    »Sie haben Recht.« Miriam ließ die Waffen fallen. Sie schloss die Augen und summte, und die Luft um die Sirene herum schimmerte dunkel. Regina hatte ein schlechtes Gefühl, was das betraf.
    Frank tat sein Möglichstes, um Kevin abzulenken. Regina hatte ihn nie zuvor kämpfen gesehen. Seine einschüchternde Größe kühlte die meisten Temperamente ab. Sie wusste, dass Oger stark waren, und Frank, ein ungewöhnlich großes Exemplar seiner Spezies, war noch stärker. Aber sie hatte sich nie vorgestellt, dass er fähig sein konnte, einen Roch mit einer

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