Die Kompanie der Oger
öden Feld ohne auch nur einem Stück Gummi oder einem einzigen männlichen Leichnam, die an sie erinnert hätten. So, wie es aussah, wurde jedes männliche Wesen in Reichweite ihrer Stimme (die von vornherein gar nicht zu hören war) mit Kopfschmerzen, Übelkeit und blutenden Ohren geschlagen.
Miriam brach zusammen, als Regina aufstand. Das Geschlecht der Amazone verschonte sie von dem Angriff.
Der Roch legte den Kopf schief. Kevin schien unverletzt geblieben zu sein, trotz der unglaublichen Macht, die sich gegen ihn gerichtet hatte. Er hatte durch das Zittern der Luft ein paar Federn verloren und war durch die bebende Erde aus dem Gleichgewicht gekommen.
»Er hätte ihn zerstören sollen«, krächzte Miriam ungläubig, kaum hörbar. »Nichts kann dem finalen Ton standhalten.«
Und es war schwer vorstellbar, dass irgendetwas außer einem Gott nicht von dem Gesang der Sirene ausgelöscht wurde. Der Roch stellte sich jedoch wieder auf feste Beine und gackerte.
»Kevin ist ein Mädchen«, erkannte Regina. »Diese verdammten Kobolde haben ihr einen falschen Namen gegeben!«
Regina dachte daran, die Beine in die Hand zu nehmen, aber Miriam war nicht einmal in der Lage aufzustehen. Sie hätte die Sirene zum Sterben zurücklassen sollen, aber es war nicht ihre Art, eine Kampfgefährtin im Stich zu lassen. Sie hatten nicht die Chance bekommen, ihren Kampf zu beenden, und sie wollte verdammt sein, wenn irgendein randalierendes Biest sie um ihren rechtmäßigen Sieg brachte. Eher würde sie sterben.
Sie griff ihren Wurfspieß fester, aber Kevin donnerte an ihr vorbei. Der weibliche Roch hatte kein Interesse an Ablenkungen wie diesen beiden Nicht-Kobold-Happen vor sich. Sie hatte ihr Ziel wiedergefunden.
»Neeeeeeeeeed!«, kreischte sie.
Papierkram machte den Großteil von Gabeis Tag aus, also war es nicht verwunderlich, ihn in seinem Büro zu finden, als Kevin mit der Raserei begann. Ein Blick auf das Chaos vor seinem Fenster bestärkte ihn in seinem Entschluss, drinnen zu bleiben. Es war nicht unüblich, dass sich ein oder zwei Rochs losrissen. Die Rochführer des Programms bekamen normalerweise alles ohne größere Schwierigkeiten unter Kontrolle. Eines der kleineren Gebäude mochte zermalmt werden, und es war vielleicht auch zu erwarten, dass etwas Personal gefressen oder plattgequetscht wurde. Da er nicht den Wunsch hatte, zu einer dieser beiden Gruppen zu gehören, kroch er klugerweise unter seinen Schreibtisch und wartete, bis sich der Lärm legte. Er wagte es nur, schnell zu seinem Aktenschrank zu kriechen, um ein Standardformular für den Bericht über geringfügiges Chaos und/oder kleinere tumultartige Katastrophen herauszupflücken, das er ausfüllen wollte. Kein Grund, bis zur letzten Minute zu warten.
Die Geräusche von Chaos und Durcheinander hielten länger an, als Gabel erwartet hatte. Normalerweise schlang sich der entkommene Roch voll, vor allem mit Kobolden, wofür Gabel ungeheuer dankbar war, denn die Legion hielt sich nicht mit Todesanzeigen für diese Spezies auf. Der gesättigte Vogel konnte dann in lethargischer Verträglichkeit zu den Pferchen zurückgeführt werden. Einige Male hörte er jemanden Neds Namen schreien. Mit etwas Glück war der Kommandeur bei dem Vorfall gestorben. Gabel streckte seinen Arm aus und öffnete die obere Schreibtischschublade, wo er die Formulare für Durch-Unfall-verursachtes-Ende-Meldungen aufbewahrte. Er hatte bereits eines für Ned ausgefüllt, vollständig bis auf Datum, Zeit und Todesart. Ein weiteres, das ihn selbst für eine Beförderung vorschlug, hatte Gabel darunter liegen. Die Empfehlung war wertlos, da niemand von Rang sie bestätigt hatte. Aber er sah sie gern an.
Etwas Grünes und Riesiges torkelte an Gabeis Fenster vorbei und erschütterte das ganze Büro mit seinen fürchterlichen, stampfenden Schritten. »Neeeeeeed!«, schrie die unbekannte Stimme. Das Monster hielt an und senkte den Kopf, um mit einem Auge durch das Fenster zu spähen, aber es konnte Gabel unter seinem Schreibtisch nicht sehen.
»Komm raus, Ned!«, kreischte Kevin. »Du kannst dich nicht ewig verstecken!« Sie stapfte fauchend davon.
Gabel kroch unter das Fenster und schloss die Vorhänge. Er wusste nicht, woher der Roch seine Stimme hatte, aber es schien offensichtlich, dass Ned etwas damit zu tun hatte. Ungeachtet der Führungsqualitäten des Never Dead Ned, die im besten Fall zweifelhaft waren, war er zweifellos ein Mann, den das Unglück verfolgte. Dämonen und
Weitere Kostenlose Bücher