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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Murren und Knurren.
    »Ich werde euch jetzt absetzen«, sagte Frank, »und ihr werdet euch beide wie zivilisierte Offiziere benehmen. Oder, so wahr mir die Götter helfen, ich werde jeder von euch ein paar Knochen brechen. Ich werde nicht präzisieren, welche, weil ich mich noch nicht entschieden habe.«
    Er setzte sie ab. Miriam und Regina knurrten immer noch, aber keine griff ihre Rivalin an. Es war leicht zu erkennen, dass sie beide erschöpft waren, und Franks Drohung war das letzte bisschen Motivation gewesen, sie innehalten zu lassen. Ned wünschte, er wäre so durchsetzungsfähig, aber das schien einfach nicht in seiner Natur zu liegen. Er war nicht zu hart zu sich selbst, denn Frank hatte alle motivierenden Eigenschaften, die damit einhergingen, ein sehr großer Oger zu sein. Und selbst ein sehr großer Oger ging ein Risiko ein zwischen diesen beiden wutentbrannten Kriegerinnen.
    »Sie hat angefangen«, sagte Regina beleidigt.
    »Ach, halten Sie den Mund, Ma’am«, antwortete Miriam.
    »Sie halten den Mund!«
    »Warum haltet ihr nicht beide den Mund?«, fragte Frank. Es war keine Frage. »Und hört auf, euch wie Idiotinnen zu benehmen. Ich meine, schaut euch doch mal an. Ihr seid zwei unserer besten Offiziere, und das habt ihr aus euch gemacht.«
    Die Menge murmelte, während sie sich zerstreute. Der Kampf schien vorbei zu sein und sie verloren das Interesse. Ned dagegen blieb sehr interessiert. Er hoffte, Frank konnte dieses Problem beheben. Er wollte nicht, dass jemand starb.
    Ralph schlich sich verstohlen hinter Ned an. Für Oger war es schwierig, das Adjektiv »verstohlen« mit etwas in Verbindung zu bringen, das sie taten. Aber der Mob von desinteressierten Ogern rundherum bot ihm genau die richtige Tarnung. Ralph hatte eine Klinge in einer seiner Hände versteckt und glitt näher an Neds ungeschützten Rücken heran.
    Frank setzte seinen Vortrag fort. »Ihr zwei solltet euch wirklich schämen. Was für ein Vorbild gibt das für die Kompanie ab?«
    »Sie hat meine Ehre in Frage gestellt«, sagte Regina.
    »Und sie ist einfach ein Miststück«, gab Miriam zurück.
    Sie stürzten sich erneut aufeinander und landeten ein paar gute Treffer, bevor Frank es schaffte, sie wieder zu trennen. Er schüttelte den Kopf und seufzte.
    »Ist es das alles wirklich wert? Mag eine von euch Ned wirklich genug, um für ihn zu sterben? Für ihn zu töten?«
    Beide warfen Ned, der einfach nur da stand, einen Blick zu und zuckten die Achseln.
    »Ich mag ihn«, sagte Miriam.
    »Tja, und ich liebe ihn«, antwortete Regina.
    »Ich liebe ihn mehr!«, schrie Miriam.
    »Nein, das tun Sie nicht«, sagte Ned plötzlich. Er trat genau in dem Moment vor, als Ralph eine halbe Sekunde davor war, das Messer in seinen Rücken zu stoßen. Der verräterische Oger fluchte lautlos und versteckte die Waffe schnell hinter seinem Rücken.
    »Sie lieben mich nicht«, sagte Ned. »Sie kennen mich nicht einmal.«
    Miriam sagte: »Aber ich glaube, ich könnte Sie lieben.«
    Regina sagte: »Und ich auch, glaube ich.«
    »Vielleicht könnten Sie das«, stimmte Ned zu, obwohl er es nicht für sehr wahrscheinlich hielt. »Aber sollten Sie sich nicht ganz sicher sein, bevor Sie beschließen, sich gegenseitig umzubringen?«
    Regina senkte den Kopf. Miriams goldene Schuppen verdunkelten sich, als sie errötete.
    »Na gut«, sagte Frank. »Dann sind wir uns einig. Niemand stirbt gerade jetzt.«
    Ein Schatten verdunkelte den Himmel, als ein gewaltiger grüner Roch mit einem Brausen auf dem Dach des Pubs landete. Das Dach trug das Gewicht des Rochs eine volle Sekunde lang, bevor es zusammenbrach, und die Soldaten der Oger-Kompanie stöhnten. Bei dem Versuch, sich zu befreien, strampelte und zappelte der Roch und zerschlug alles in seiner Umgebung.
    Ace, der in dem Sattel auf seinem Hals saß, fluchte und zerrte an den Zügeln. »Verdammt, Kevin! Was ist bloß los mit dir?«
    »Schaffen Sie das Ding hier weg!«, schrie Frank.
    »Ich versuch’s, Sir! Ich versuch’s!«
    Kevin kreischte durchdringend. Er beruhigte sich jedoch plötzlich und überblickte die Menge, bis sein Blick auf Never Dead Ned fiel. Dann teilte sich sein Schnabel, aber statt eines schrillen Trillers kam eine Stimme hervor.
    »Ned.«
    »Ich wusste nicht, dass sie sprechen können«, bemerkte der Gefreite Elmer aus der Menge heraus.
    »Das können sie auch nicht«, sagte Ace.
    »Never Dead Ned«, sagte Kevin mit seiner neu gewonnenen menschlichen Stimme. Doch es war gar nicht seine Stimme. Es

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