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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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andere Wahl.
    »Erwarten Sie nur nicht, dass ich Sie rette, wenn es haarig wird«, sagte Regina.
    Inzwischen war der Roch aus dem Pferch heraus. Die Kobolde wuselten über den monströsen Vogel und erinnerten Regina stark an riesige, grüne Flöhe. Im Handumdrehen wurden Sättel für den Piloten und die Passagiere aufgeschnallt und, wie Ace versprochen hatte, beruhigte sich der Roch ein wenig. Der Pilot kletterte den Hals des Rochs hinauf und setzte sich auf den Sattel direkt hinter seinem Kopf. Er schob seine Fliegerbrille über die Augen. Der Schal flatterte im Wind. Weder Regina noch Miriam sagten etwas, aber das Licht der Abendsonne umgab den Kobold mit einem sanften Glorienschein und verlieh ihm etwas Heroisches. Zehn Kilo Kobold-Entschlossenheit auf acht Tonnen irritierter, unberechenbarer Vogelmasse hatten etwas Schneidiges.
    Die Pfleger ließen eine Strickleiter herunter, damit die Passagiere aufsteigen konnten. Doch sie zögerten. Es war eine Sache, Aces Mumm zu bewundern, aber eine ganz andere, ihr Leben in seine Hände zu legen.
    »Kommt ihr, Ladies?«, fragte Ace.
    Beide griffen gleichzeitig nach der Leiter.
    »Erlauben Sie, dass wir mitkommen, Ma’am?«, brüllte Korporal Martin aus heiterem Himmel.
    Der Roch drehte sich, überrascht von dem plötzlichen Ausbruch, und wäre fast auf Miriam und Regina getreten. Ace verhinderte den Unfall mit einem Ruck an den Zügeln, was den Frauen etwas mehr Vertrauen gab.
    Die Ogerzwillinge Lewis und Martin standen vor ihnen. Oger hielten sich selten mit Rüstungen auf. Die Kosten, um ihre riesenhaften Körper auszustaffieren, waren für die Unmenschliche Legion unter dem Strich unerschwinglich. Von Natur aus waren sie bereits dickhäutig, und Stichwunden bedeuteten eher eine Belästigung als eine lebensbedrohliche Angelegenheit. Aber die Zwillinge waren kampfbereit, jeder trug seine bevorzugte Waffe. Lewis zog eine derbe Steinkeule vor, während Martin einer etwas weniger massive Keule mit eingelassenen Eisenspitzen den Vorzug gab.
    Martin salutierte eher salopp, da ein richtiger Salut damit geendet hätte, dass er seinen Bruder ins Gesicht schlug. »Verzeihung, Ma’am, aber ich habe gehört, was Sie planen und hatte gehofft, mich anschließen zu dürfen.«
    Regina fragte Lewis: »Und Sie, Gefreiter?«
    Lewis zuckte mit seiner Hälfte ihrer Schultern. »Ehrlich gesagt, Ma’am, ich bin nicht so scharf darauf wie mein Bruder, aber wir sollten schon etwas tun. Man erlaubt Dämonen nicht, einen Offizier zu entführen.«
    »Das macht man einfach nicht«, sagte Martin.
    Regina warf einen Blick zu Miriam, die nickte. Die Kobolde warfen bereits einen weiteren Sattel auf, in diesem Fall einen, der groß genug für einen einköpfigen Oger und gerade noch breit genug für einen zweiköpfigen war.
    »In Ordnung. Sie dürfen mitkommen.« Regina seufzte. »Können wir jetzt weitermachen?«
    »Die hier haben vielleicht noch etwas dazu zu sagen, Ma’am«, sagte Lewis.
    Hinter den Zwillingen kam ein Mob von Soldaten von der Kupferzitadelle herüber. Frank führte sie an. Nachdem er durch eine Mauer geworfen worden war, wirkte er ein wenig zerschrammt und mitgenommen, aber relativ unverletzt. Er hatte sich ein paar Knochen gebrochen, sich aber eigensinnig geweigert, ihnen auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Oger brachen sich so oft Knochen, vor allem während ihrer Schrecken erregenden und schwierigen Pubertät, dass sie es kaum bemerkten, solange keiner durch die Haut herausstand.
    Regina legte die Hand ans Schwert. »Versucht nicht, mich aufzuhalten.«
    Miriam trat vor. »Uns aufzuhalten.«
    Frank sagte: »Wir sind nicht hier, um euch aufzuhalten. Wir sind hier, um zu helfen.«
    »Ja, wir mögen Ned!«, rief Sally laut genug, um eine drei Meter hohe Stichflamme in die Luft schießen zu lassen.
    Die Soldaten brummten zustimmend.
    »Tatsächlich?«, fragte Regina. »Aber was ist mit dem Training?«
    »Das ist eben Teil des Jobs!«, rief ein Ork.
    »Und der Drache?«, fragte Regina. »Und die Dämonen? Und der sprechende Roch? Gebt ihr nicht Ned die Schuld dafür?«
    »Natürlich!«
    »Aber zumindest ist es hier nicht mehr so langweilig!«
    Der Mob brüllte und hob die Waffen in die Luft.
    Ward fügte hinzu: »Abgesehen davon, wenn wir ihn nicht zurückbekommen, schickt uns die Verwaltung ein neues Arschloch herunter. Und wir wollen kein anderes Arschloch!« Er stieß seine Fäuste hoch in die Luft. »Wir wollen Ned!«
    »Never Dead Ned!«, brüllte ein

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