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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Soldat.
    »Never Dead Ned!«, wiederholte ein anderer.
    Die Luft füllte sich mit dem Sprechchor. Einige der begeisterteren Soldaten schlugen ihre Waffen im Rhythmus gegen ihre Rüstungen.
    Regina staunte über die Loyalität, die Ned geweckt hatte. Er hatte ja nicht viel getan. Aber das war die Stärke von Neds Kommando gewesen, nahm sie an. Er hatte nicht versucht, die Oger-Kompanie zu einer Super-Militäreinheit zu machen. Er hatte nur versucht, mit einer ungünstigen Situation umzugehen, wie alle anderen auch. Er war der erste Kommandeur, der wirklich zur Kompanie gehörte. Er war einer von ihnen.
    Frank hinkte auf seinem gebrochenen Bein. »Schätze, wir satteln besser noch ein paar Rochs. Wir werden breit gestreut Suchtrupps ausschicken müssen, bis wir ein Zeichen von ihm finden«, sagte er. »Und hoffen wir, dass wir ihn finden, bevor es zu spät ist.«
    Eine Taube landete auf seiner Schulter. Eine Rauchwolke später saß Seamus an ihrer Stelle. »Ich glaube, da kann ich Ihnen weiterhelfen, Sir.«
     
    NEUNUNDZWANZIG
     
    Rucka saß auf seinem Schädelthron, der eigentlich aus Zedernholz bestand. Aber der höllische Imperator liebte es, seiner Habe angemessen entsetzliche Namen zu geben. Der Stuhl hatte für seine schmalen Proportionen die geeignete Größe. Trotz seiner zierlichen Statur war sich Rucka seiner Macht höchst bewusst. Ein größerer Thron mochte vielleicht beeindruckender sein, aber nicht so beeindruckend, wie Fleisch mit einem ausdörrenden Blick zu rösten.
    Sechs Dämonen zerrten Ned in den Thronsaal. »Hier ist er, Euer Majestät«, sagte ein Henker.
    »Warum hat er einen Sack über dem Kopf?«, fragte Rucka mit seiner düsteren Piepsstimme.
    »Um seinen bösen Blick in Schach zu halten, Majestät.«
    Rucka kicherte. »Entfernt dieses Ding.«
    Sie zogen den Sack von Neds Kopf und sämtliche Dämonen wandten den Blick ab. Bis auf Rucka. Alle seine Augen - bis auf die an seinem Rücken und Hintern - schauten zu Ned auf. Neds Blick fiel auf den winzigen Imperator der Zehntausend Höllen, doch er war nicht besonders beeindruckt. Aber er war auch nicht in der geistigen Verfassung, um überhaupt von irgendetwas beeindruckt zu sein. Und er war nicht dumm genug, Größe mit Macht gleichzusetzen.
    Ruckas Thronsaal war ein großes Zimmer auf seinem höchsten Turm. Er war schmucklos, es sei denn, man zählte ein paar Knochen, die geistesabwesend zerschlagen worden waren, mit. Ein halber Schädel schielte von Neds Füßen herauf. Es gab ein bemaltes Glasfenster mit dem Bild eines riesigen Dämons mit vier Armen, der auf einem Berg von Gerippen stand. Der Dämon war mit Augen übersät, genau wie Rucka - es gab eine flüchtige Ähnlichkeit. Aber das Werk fiel Ned als einfallslos und unbeachtlich auf. Es war ganz die Art eines abscheulichen Massakerbildes, das er im Thronsaal eines Imperators erwartet hätte - und wurde dadurch furchtbar unbeeindruckend.
    Rucka befahl den Henkern zu gehen - sie schienen nur zu bereit, ihm zu gehorchen. Kein Dämon wünschte sich, in Ruckas Gegenwart zu bleiben, wo der Tod nur einen Moment des Verdrusses entfernt war, oder Neds bösen Blick zu riskieren. Die massiven Eisentüren wurden geschlossen und Ned war mit dem Imperator allein.
    Der Dämon lächelte. »Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich nicht persönlich gekommen bin, um dich aus deiner kleinen Zitadelle abzuholen. Ich habe Probleme, in die Welt der Sterblichen zu wechseln. Zu viel Macht für mich, verstehst du. Ich könnte diese Festung zwar verlassen, aber es würde ein paar uralte Verträge brechen. Mehr Ärger, als es wert ist.
    Und meine Eiserne Festung selbst kann kein fließendes Wasser überqueren, nicht einmal dieses kleine Rinnsal da unten. Frag mich nicht, warum. Konstruktionsfehler. Ich habe die Ingenieure dafür töten lassen, aber ich schätze, es wäre weiser gewesen, damit zu warten, bis sie das Problem behoben haben. Ach ja, wie sage ich immer: Töte und lerne daraus.«
    Er ließ ein Pendel baumeln. »Weißt du, wie lange ich nach dir gesucht habe? Du hast keine Ahnung, wie schwierig es war, allein mit diesen Pendeln, um meine Kundschafter zu führen. Diese Steine sind das Einzige, was dein wahres Wesen aufdecken kann. Kommen vom heiligen Fels, der Teil des Transformationsritus war. Ich will dich nicht mit den Details langweilen. Es wurde eine sehr spezielle Magie benutzt, die Art, die nur alle drei Zeitalter angewandt wird, wenn überhaupt. Hat so gut funktioniert, dass ich selbst

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