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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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pingelig. Wenn wir ihn erst einmal gesattelt haben, wird er umgänglicher.«
    Während die Pfleger den Roch Zentimeter um Zentimeter, Schritt um beschwerlichen Schritt aus seinem Pferch zerrten, ging Regina auf und ab. Ihre Rüstung rasselte laut, was nicht dazu beitrug, die Laune des Rochs zu besänftigen.
    »Ich glaube immer noch, dass das eine blöde Idee ist«, sagte Ace.
    »Warum gehst du dann?«
    »Weil Sie den besten Piloten brauchen werden, wenn es funktionieren soll. Nicht, dass es das wird. Ich bezweifle, dass wir Ned überhaupt finden werden. Und wenn wir das doch schaffen sollten, werden wir es mit diesem ganzen Schwarm von Dämonen zu tun bekommen. So wie ich es sehe, verschwenden wir entweder unsere Zeit oder es ist ein Selbstmordkommando.«
    »Wenn du Angst hast, musst du nicht mitkommen.«
    »Ich habe gesagt, ich glaube, dass das eine blöde Idee ist.« Er kicherte. »Ich habe nicht gesagt, dass sie mir nicht gefällt.«
    Kobolde kannten keine Furcht. Am nächsten kamen sie dem Begriff der Panik. Die Spezies lebte unter dem Schatten des Todes, mit einer Lebensspanne, die sich in Monaten maß. Ace war drei Jahre alt und einigermaßen verlegen über sein fortgeschrittenes Alter. Kobolde betrachteten die hohen Risiken in Bezug auf Tod und den Verlust von Körperteilen als Voraussetzung für jegliche lohnenswerte Unternehmung. Da Ace immer noch nicht den Tod gefunden hatte, wurde von vielen in seiner Sippe angenommen, dass er sich mehr darum bemühte, arn Leben zu bleiben, als gut zu leben. Das wäre die einzige Sünde in der Koboldreligion gewesen, hätten sich Kobolde mit Religion aufgehalten.
    »Wir werden Ned finden«, sagte Regina.
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Weil wir es müssen.«
    »Ich sehe nicht, warum«, sagte Ace. »Die Legion wird uns einfach einen neuen Kommandeur schicken.«
    »Hier geht es nicht um Kommandeure«, antwortete Regina.
    »Worum dann?«
    Sie hörte auf, hin und her zu gehen. Und wünschte, sie hätte eine Antwort darauf.
    »Es geht um Ned.« Obwohl die Stimmbänder von Sirenen unverwüstlich waren, hatte sich Miriams Stimme noch nicht ganz vom Finalen Ton erholt. Sie war rau und trocken. »Und um Dämonen.«
    Regina drehte sich zu der frisch hinzugetretenen Sirene um. Miriam trug ihre eigene Rüstung, leichter und lautloser als die der Amazone.
    »Was tun Sie hier?«, fragte Regina.
    »Ich komme mit Ihnen.«
    Regina höhnte: »Wir brauchen Ihre Hilfe nicht.«
    »Das ist gut«, sagte Miriam, »denn ich komme nicht mit, um Ihnen zu helfen.«
    Die Frauen starrten sich an, etwas, das sie in letzter Zeit so oft getan hatten, dass es dieses Mal hauptsächlich aus Gewohnheit geschah.
    Miriam sagte: »Erzmajor, ich diskutiere nicht mit Ihnen. Sie denken dasselbe wie ich. Das waren Dämonen, die Ned entführt haben. Und dafür gibt es keinen guten Grund. Es sei denn, er hat die Wahrheit gesagt.«
    Ace stand zwischen den Frauen. Er war viel zu klein, um ihr Starren zu blockieren, aber dafür ließ die giftige Wolke aus seiner Pfeife ihre Augen tränen. Der Rauch legte sich zwar auf ihre austrocknenden Augäpfel, doch beide weigerten sich zu zwinkern.
    »Sie wollen mir doch nicht sagen, dass Sie ihm glauben? Das mit dem Zerstören des Universums?«, fragte Ace.
    Miriam antwortete: »Ich weiß auch nicht. Aber wenn es stimmt, und sei es ein kleiner Teil davon, müssen wir es versuchen. Und auch wenn es nicht stimmt, was eigentlich nicht sein kann, kann ich hier nicht einfach rumstehen, während ihr beide in euren ruhmvollen Tod rennt. Ich schulde Ned mehr als das.«
    »Sie schulden ihm gar nichts«, sagte Regina kalt.
    »Ach nein? Wenn ich mich recht erinnere, gehört Ned mir.«
    Regina starrte sie böse an. »Er gehört Ihnen nicht. Nicht, bis Sie ihn durch den Kampfritus gewonnen haben.«
    »Ich dachte, das hätte ich bereits.«
    »Wir konnten es nicht zu Ende bringen.« Reginas Hand legte sich an ihr Schwert.
    »Oh, lassen Sie es noch in der Scheide, Ma’am«, sagte Miriam. »Wir werden die Sache klären, wenn wir Ned gerettet haben.«
    »Kann nicht schaden, Unterstützung zuhaben«, fügte Ace hinzu, »und Sie müssen zugeben, dass sie nicht schlecht mit dem Schwert umgeht.«
    Regina musste nichts dergleichen zugeben. Zumindest nicht laut. Aber sie hatte ihrer Rivalin gegenüber einen widerwilligen Respekt entwickelt. Sie wollte nicht, dass Miriam mitkam, aber abgesehen davon, Miriam totzuschlagen - was die Amazone zu Not tun konnte, davon war sie überzeugt - hatte sie keine

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