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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Stille.
    »Was war das?«, fragte Ace.
    Ned plumpste auf die Pflastersteine. »Zauberer.«
    Der zinnoberrote Rabe flog herbei und setzte sich auf seine Schulter. »Wow! Hätte nicht gedacht, dass es die alte Krähe immer noch drauf hat!«
    »Ist es vorbei?«, fragte Frank.
    »Vermutlich nicht«, antwortete der Rabe. »Beide sind sehr mächtig. Ich könnte mir denken, dass sie sich gegenseitig mehrmals umbringen müssen, um es hinzubekommen.«
    Belok schritt aus dem grauen Dunst. Er schien kleiner geworden. Und haariger. Er rieb sich die Schulter. Ein Ausdruck geringfügigen Unbehagens huschte über sein Gesicht. Seine Geister hatten eine gespenstischere Gestalt angenommen, eingefallen und leichenartig, mit hohlen Augen und knochigen Gliedmaßen. Er hob eine Hand in Neds Richtung, und die schnatternden Gespenster strömten vorwärts, um Ned zu schnappen. Frank und Ace schlugen wild nach den Geistern, doch ihre Schläge gingen harmlos durch sie hindurch. Sie zerrten Ned zu dem Zauberer.
    Eine schwarze Kugel schoss aus dem Rauch und traf Belok am Kopf. Er taumelte vorwärts. Seine Geister ließen Ned los, der sich wieder bei Frank in Sicherheit brachte. Nicht, dass der Oger viel gegen diese Magie hätte tun können, aber er war immer noch das größte, robusteste Ding im Umkreis. Der bloße Instinkt zwang Ned an Franks Seite.
    Die Rote Frau kam aus dem Rauch gehumpelt. Milchig weißes Blut rann aus einem Schnitt in ihrem Gesicht.
    Belok rieb sich den Kopf. »Du bist zäher, als ich dachte.«
    »Vielleicht bist du schwächer, als du denkst«, antwortete sie. Befremdliche Energien sammelten sich an der Spitze ihres Stabs. Die Magie pulsierte und pochte. Inzwischen war der wolkenlose Himmel zu einem dunklen, verzehrenden Grau geworden und die Magie warf ein strahlendes Leuchtfeuer in die Dunkelheit.
    Ned dachte daran davonzurennen. Aber das hier war nichts, wovor er zurückweichen konnte. Diese beiden Zauberer entschieden sein Schicksal, und er konnte rein gar nichts tun.
    Belok wuchs zu einer großen, reptilienartigen Bestie: ein Drache mit riesigen Schwingen und einem einzelnen gezackten Horn auf der Stirn. Selbst in seiner Drachengestalt verfügte Belok über seinen Schnabel und sein pelziges Gesieht. Und sein Schwanz war der runde, flache Anhang eines Bibers, groß genug, um drei gesunde Oger mit einem Schlag zu pulverisieren. Er atmete tief ein. Seine Wangen blähten sich. Und Ned bemerkte einen Streifen Fell, der sich über seine Schultern den Rücken hinab ausbreitete.
    Der Drache blies seinen Feueratem aus, den die Rote Frau mit einem Schwung ihres Stabes teilte. Sie platzte aus ihrer Haut, wurde zu einer langen, zinnoberroten Schlange und schleuderte ihren Stab fort, als die beiden gewaltigen Reptilien losschnappten und miteinander rangen. Der Stab, immer noch strahlend, landete klappernd zu Neds Füßen.
    »Ich weiß nicht, ob das ein guter Plan ist«, sagte der Rabe.
    »Welcher Plan?«, fragte Ned.
    »Ich habe nicht mit dir geredet«, antwortete der Rabe und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der telepathischen Debatte zu. »Ich weiß nicht, ob ich mich auf Ned verlassen würde.« Der Vogel legte den Kopf schief. »Du bist die Chefin. Ned, heb den Stab auf.«
    Ned zögerte. Der Stab glühte vor gefährlichen Hexereien. »Äh … lieber nicht.«
    »Er wird dir nichts tun.«
    »Bist du sicher?«
    »Ziemlich.« Der Rabe seufzte. »Ich habe dir doch gesagt, dass das ein schlechter Plan ist.« Die Rote Frau kreischte.
    »Schrei nicht mich an«, rief der Vogel zurück. »Schrei Ned an!«
    Regina erschien an Neds Seite. Sie hielt einen sehr langen Speer mit einer meterlangen Klinge an der Spitze, eine Waffe aus ihrer privaten Sammlung, die dazu gedacht war, Drachen zu töten. Sie hatte nicht geglaubt, dass sie den Speer je benutzen würde. Aber da sie den Kampf mit allen Arten von Menschen und Bestien studiert hatte, kannte sie seine Handhabung genau, und sie wurde bei der Möglichkeit, die Klinge mit echtem Drachenblut zu benetzen, ziemlich aufgeregt. Wäre es nur eine Bestie gewesen, hätte sie sich auf der Stelle in den Kampf gestürzt, aber so schien es sinnvoller, es die Monster unter sich ausfechten zu lassen und den geschwächten Sieger dann zu töten. Vielleicht weniger sportlich, aber die rasenden Giganten reichten aus, um selbst Reginas Tapferkeit zu bremsen.
    Alle waren so vertieft in die Beobachtung des Kampfes, dass es einige Zeit dauerte, bis Ace einen Blick hinauf warf und eine Veränderung an der

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