Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
für wert.
    Mit seinem erderschütternden Kichern lachte er Ned ins Gesicht und warf ihn fast um. »Ist das alles, was aus der Irren Leere geworden ist? Ist dieser schwache, kleine Unsterbliche das äußerste Ziel ihrer Suche nach Erlösung?«
    Die Geisterjungfrauen, inzwischen wieder lächerlich hübsch, kicherten. Sie zausten Neds Haar und kniffen ihn in die Wangen.
    »Benutz den Stab, Ned«, sagte der Rabe.
    Belok stimmte zu. »Auf jeden Fall, Ned. Benutze ihn. Finde einen Zauberspruch. Lass deine Wut an mir aus.«
    Der Stab vibrierte in Neds Griff. Er fühlte die Macht, hatte aber keinen Zugang zu ihr, um sie in Feuerbälle oder Blitze zu verwandeln. Er war kein Dämon. Oder ein Zauberer. Er war jetzt nur ein Soldat und ihm fiel nur eines ein.
    Er bereitete sich darauf vor, lebendig gebraten zu werden, und schlug dem Drachen den Stab auf den Schnabel.
    Es gab eine Explosion blendenden Lichts. Stücke von Magie sprangen aus dem Stab in Belok hinein. Der Zauberer brüllte und taumelte rückwärts. Mehr seidigbraunes Fell spross auf seiner schuppigen Haut.
    »Noch einmal, du Trottel!«, schrie der Rabe.
    Ned schlug auf den Drachen ein und entkam Beloks dreschendem Schwanz nur knapp. Noch mehr der Magie des Stabes infizierte den Zauberer und er schrumpfte. Mit jedem Schlag wurde das Glühen des Stabs schwächer, und Belok, vor Höllenqual knurrend, schrumpfte und schrumpfte. Und während sich das Risiko, zerquetscht zu werden, verkleinerte, schlug Ned weiterhin auf den sich windenden und zischenden Zauberer ein. Als Belok sehr klein und gar nicht mehr gefährlich war, hielt Ned den Stab in die Nähe des Zauberers, bis sich alle Magie daraus entleert hatte und er nur noch neben einem wütenden Schnabeltier stand.
    »Ist es nicht süß?«, bemerkte Ace.
    Das wütende kleine Tier ging auf Neds Schienbein los, Frank aber fing es am Schwanz. »Vorsicht, Sir. Die sind giftig.« Er deutete auf die Dornen an den Hinterbeinen. »Nicht tödlich, aber höllisch schmerzhaft.«
    Das Schnabeltier Belok knurrte und zappelte in Franks Griff. Die Geisterjungfrauen schauten sich gegenseitig an, zuckten die Achseln, stiegen in den blauen Himmel auf und schwebten davon.
    »Verdammich«, sagte der Rabe. »Es hat funktioniert.«
    »Habe ich das gemacht?«, fragte Ned.
    »Indirekt ja«, erklärte der Rabe. »Der Fluch auf Belok hat ihn, wenn er Magie jeglicher Form ausgesetzt war, langsam in ein Schnabeltier verwandelt. Die Herrin hat im Grunde all ihre Magie in ihren Stab geworfen und dir gegeben, weil sie wusste, dass es die einzige Art war, seine Deckung fallen zu lassen. Typischer Zaubererfehler, wirklich. Seine Arroganz hat ihm letztlich das Genick gebrochen.«
    »Ich kapier’s nicht.«
    »Ich dachte, ich hätte es einfach genug erklärt, dass selbst ein Dummkopf wie du es verstehen kann«, sagte der Rabe.
    »Nicht das.« Ned sah die weiße Pfütze an. Sie war alles, was von der Roten Frau übrig geblieben war - und verdunstete schnell. »Ist sie wirklich tot?«
    »Relativ.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Das heißt, dass der Tod nicht so schwarz-weiß ist, wenn es um Zauberer geht. Sie ist sicherlich toter, als ich sie je gesehen habe. Ob das bedeutet, dass sie unumkehrbar tot ist oder nicht, ist ein anderes Thema.«
    »Warum sollte sie das tun? Sie mochte mich nicht einmal.«
    »Da müsstest du sie fragen. Ich persönlich hätte dich Belok überlassen.«
    Ned fühlte sich verwirrter als je zuvor. Er starrte in den schrumpfenden weißen Tümpel, bis er vollständig verschwunden war und ihn mit einem nicht verzauberten Stab, einem sehr wütenden Schnabeltier und zu vielen Fragen zurückließ.
     
    ZWANZIG
     
    Ned trat hastig den Rückzug an, bevor zu viele Soldaten es wagten, sich nach Abschluss des Zaubererduells auf dem Schlachtfeld zu zeigen. Er schloss sich in seinem Büro ein, wo er sich hinter seinen Schreibtisch setzte und sich etwas Hartes zu trinken wünschte.
    »Armer alter Ned, tut sich mal wieder selber leid«, sagte der zinnoberrote Rabe, der auf der Fensterbank saß. »Du bist wirklich ein ganz armer Kerl.«
    Ned, den Stab der Roten Frau immer noch in der Hand, stand auf und schlug damit nach dem Vogel, um ihn zu verscheuchen. Der Rabe aber hopste beiseite und landete auf einem Bücherregal.
    Ein Blick aus dem Fenster zeigte durcheinanderwuselnde Soldaten in hitzige Debatten vertieft. Einige in der Nähe stehende Oger deuteten auf Ned und flüsterten miteinander.
    »Sie machen tatsächlich weiter«, sagte der

Weitere Kostenlose Bücher