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Die Komplizin - Roman

Die Komplizin - Roman

Titel: Die Komplizin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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arrangiert. Es ist eigentlich Lizas Wohnung, aber Liza ist gerade auf Reisen, und deswegen hat Hayden die Wohnung vorübergehend übernommen, stimmmt’s, Bonnie?«
    »Ja«, bestätigte ich. »Ich habe dort schon ein paarmal angerufen. Es ist niemand ans Telefon gegangen.«
    »Dann müssen wir hin und nachsehen.« Joakim gab einfach nicht auf. »Wie ist die Adresse?«
    »Du meinst, wir sollen jetzt gleich los?«
    »Wann denn sonst?«
    »Wir haben keinen Schlüssel«, wandte Sonia ein. »Wir können doch nicht einfach einbrechen.«
    »Nein, ganz bestimmt nicht«, pflichtete ich ihr bei, obwohl
mein Schlüsselring mit dem Wohnungsschlüssel nur wenige Schritte von mir entfernt in meiner Tasche lag. Ich hatte fast ein bisschen Angst, er könnte jeden Moment anfangen, irgendeine Nachricht in den Raum hineinzublinken.
    »Warum nicht?«, widersprach Joakim. »Womöglich ist er krank.«
    »Weißt du, was?« Nach dem Ton zu urteilen, den Guy nun gegenüber Joakim anschlug, hatte er bei seinem Sohn etwas gutzumachen. »Lass uns das Ganze vernünftig anpacken.« Mit diesen Worten wandte er sich an mich. »Liza hat dir einen Schlüssel gegeben, oder?«
    »Den ich Hayden ausgehändigt habe.«
    »Weißt du, ob sie irgendwo einen Zweitschlüssel deponiert hat? Vielleicht bei einem Nachbarn?«
    »Hmm … da bin ich mir nicht sicher.«
    »Bestimmt«, meinte Joakim.
    »Warum schließen wir uns nicht mit dieser Liza kurz und fragen sie, ob noch jemand einen Schlüssel hat? Wir müssen sie ja nicht gleich beunruhigen, sondern können einfach sagen, dass Hayden weggefahren ist und wir die Pflanzen gießen müssen.«
    »Ihr wollt euch mit ihr kurzschließen ?«, wiederholte ich dämlich.
    »Wir schicken ihr eine SMS«, schlug Joakim vor.
    »Sie befindet sich gerade auf der anderen Seite der Welt. Ich möchte nicht, dass sie sich wegen ihrer Wohnung oder verloren gegangener Schlüssel Sorgen macht.«
    »Was schlägst du dann vor?«
    Während ich tief durchatmete, zermarterte ich mir das Gehirn, was ich wohl geantwortet hätte, als ich noch nicht die Frau war, die Haydens Leiche in einem Läufer aus der Wohnung geschleppt hatte.
    »Wahrscheinlich ist es wirklich das Beste, wir schauen dort vorbei und sehen nach dem Rechten.«

    »Genau!« Joakim war aufgesprungen und fast schon auf dem Weg zur Tür.
    »Nach der Probe, Joakim«, fügte ich hinzu. Endlich gab er klein bei.
    »Und nun lasst uns endlich spielen. Den zweiten Song.«
     
    Sonia hatte eine schöne Stimme. Sie war nie ausgebildet worden und daher keineswegs perfekt, klang aber dennoch voll und ein wenig rauchig. Ihr leicht klagender Tonfall passte genau zur Musik. Außerdem besaß sie ein gewisses Charisma, das sogar dreißig Fünfzehnjährige dazu brachte, über ihre Chemieformeln gebeugt zu bleiben. Nun sang sie von ihrem Liebsten, während Neal mit der Melodie kaum Schritt halten konnte, Joakim wie ein Wilder in die Saiten griff und Guy ständig aus dem Takt kam. Sonia schaffte es trotzdem irgendwie, die Gruppe zusammenzuhalten. Man hatte das Gefühl, dass ihre ganze Aufmerksamkeit nur noch der Musik galt.
    »Großartig«, sagte ich am Ende, »so gut waren wir noch nie.«
    »Dann können wir jetzt also aufbrechen?«, fragte Joakim, der bereits sein Instrument wegpackte.
    »Meinetwegen.« Ich bemühte mich um einen möglichst gelassenen Tonfall. »Wie heißt es so schön? Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.«

Davor
    Ich habe mit Liza gesprochen. Du kannst die nächsten paar Wochen hier wohnen bleiben, vorausgesetzt, du gießt ihre Pflanzen«, informierte ich Hayden.
    »Klar.«
    »Du musst sie aber wirklich gießen, und zwar jeden Tag.
Sorg dafür, dass sie am Leben bleiben. Liza hängt sehr an ihren Pflanzen, sie sind fast so was wie ein Kinderersatz für sie.«
    »Verstehe.«
    »Und halte ein bisschen Ordnung.«
    »Du klingst wie meine Mutter.«
    »Nur, weil du wie ein Kind bist.«
    »Bin ich das?«
    »Ja. Hier ist der Schlüssel.« Er schob ihn ein. »Bei dem Mieter über dir ist noch ein zweiter Schlüssel hinterlegt.«
    »Warum kann dann nicht der die Blumen gießen?«
    »Weil Liza ihm nicht zutraut, dass er es wirklich gewissenhaft macht. Hast du keine Lust hierzubleiben?«
    »Doch, natürlich. Die Wohnung ist toll. Ich werde die Pflanzen gießen, den Teppich saugen und deiner Freundin zum Dank ein Geschenk kaufen, bevor ich wieder ausziehe.«

Danach
    »Was für eine seltsame kleine Straße«, bemerkte Guy, als wir in die Gasse einbogen, die zu

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