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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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exklusives Sporthotel irgendwo hier. Noch ist nichts entschieden.«
    Du willst sagen, man hat dir nichts gesagt.
»Blair, lass dich nicht auf so etwas ein. Wenn die Dinge, denen die Forscher auf der Spur sind, sich als richtig erweisen, könnte die Regierung weitere Touristikunternehmen in dieser Gegend ganz und gar stoppen!«
    »Quatsch! Was soll das heißen? Was haben sie denn gefunden?«
    »Und plötzlich zeigst du Interesse. Sie haben noch mehr von dem gefunden, was wir bereits wissen. Zu viele Menschen nutzen diese Gegend als Erholungsgebiet und für kommerzielle Zwecke, hinzu kommt die Beeinträchtigung durch Farmen und Baugewerbe an der Küste von Queensland. Rudis Untersuchungen beweisen das.«
    »Ein paar Wasserpflanzen können nicht viel beweisen. Sag schon, wonach forschen sie sonst noch?«
    »Wenn ich womöglich die Auswirkung von Tauchern, vom Schiffsverkehr zu kommerziellen und Erholungszwecken, vom Angeln und Fischen auf das Verhalten der Schildkröten und Wale und Delphine untersuche, dann könnte sogar eine von mir durchgeführte Studie den negativen Einfluss von Menschen auf das Ökosystem des Riffs beleuchten.«
    »Herr im Himmel. Jetzt redest du wie diese grünen Akademiker. Mal im Ernst, Jennifer, ich will wissen, was genau diese Leute hier beweisen wollen. Es könnte wichtig für mich sein.«
    »Du willst damit sagen, es könnte wichtig sein für deine Karriere, aber nicht, dass es auf lange Sicht zur Rettung des Riffs beitragen könnte.« Jennifer sah Blair verächtlich an.
    »Weißt du, Jennifer, jedes Mal, wenn wir reden, endet es mit einem Vergleich von meinem Job zu dem, was du tust – oder zu tun versuchst. Warum bist du immer anderer Meinung? Du verhältst dich, als herrschte Krieg zwischen uns, verdammt. Bald schon wirst du eine Entscheidung treffen oder zur Vernunft kommen müssen. Sobald das Baby da ist, bist du weg hier. Gewöhne dich an den Gedanken.«
    »Warum bist
du
immer anderer Meinung? Du versuchst nicht einmal, die Dinge aus meinem Blickwinkel zu sehen. Du tust alles, was ich sage, einfach als nichtig ab!«
    »Beruhige dich, mach jetzt keine Szene. Was immer zwischen uns nicht stimmt, wir müssen wegen des Kindes zueinanderstehen. Also setz deine Prioritäten richtig und gewöhne dich an den Gedanken.«
    »Dass deine Karriere wichtiger ist als meine?«
    Blair hätte beinahe laut gelacht, doch ein Blick auf Jennifers zusammengepresste Lippen und schmale Augen riet ihm, herunterspielen, wie kindisch er sie fand. »Du kannst dich mit deinen Studien befassen, solange wir hier sind, aber wenn das Baby da ist, wirst du das alles nicht mehr so interessant und viel zu zeitaufwendig finden.«
    »Blair, beantworte mir eine Frage: Wenn ich meine Arbeit hier fortsetzen möchte und kann und gleichzeitig in der Lage bin, das Baby zu versorgen, hättest du dann etwas dagegen?« Jennifer sprach mit fester, ruhiger Stimme, um absolut deutlich zu machen, worum es ihr ging.
    »Willst du sagen, du gehst dann deinen Weg und ich meinen?« Seine Stimme klang scharf.
    »Etwas in der Art, schätze ich.«
    Er wandte sich ab. »Dann bist du starrsinnig und verbohrt. Hier ist nicht der richtige Ort für ein Baby. Zieh nach Headland, wohne bei deiner Mutter, bringe dort das Kind zur Welt, und bis dahin weiß ich auch, was man mir bietet.«
    »Und bis dahin weiß ich auch, wo ich stehe und was meine Aussichten sind, hoffe ich. Schön und gut. Aber, Blair, versuche nicht, mich zu bevormunden. Und behandle mich nicht wie ein Kind.«
    »Dann solltest du besser erwachsen werden, Jennifer. Und zwar schnellstens.«
    »Ich bin erwachsen. Ich weiß es, Blair.« Sie drehte sich um, und Blair stapfte zurück zur Ferienanlage.
    Jennifer ging zu Mac. Er war zu Hause und sah die Arbeiten seiner Studenten durch. Der Bildschirmschoner seines Laptops zeigte einen Fisch, der aussah wie einer, den sie am Riff gesehen hatte. »Kann ich einen Kaffee haben?«
    »Bedien dich. Wie war dein Vormittag?«
    »Ereignisreich. Eine Auseinandersetzung mit meinem Mann, und ich bin ins kalte Wasser gesprungen. Buchstäblich. Ich bin ins Wasser gesprungen und habe unter Wasser das Riff betrachtet. Du hast recht. Es ist unfassbar!« Plötzlich wusste sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
    Mit glänzenden Augen sprang Mac auf. »Du hast es geschafft! Ich bin so stolz auf dich. Jetzt bist du nicht mehr aufzuhalten.«
    »Genau. Ich glaube, davor hat Blair Angst. Er denkt, ich mache nur Rückschritte, aber ich bin der Meinung, ich sehe

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