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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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trug sie eine Perlenkette, die Blair ihr geschenkt hatte.
    Ihre Mutter hatte sie zuvor nicht in ihrem Brautstaat gesehen und blieb wie vom Donner gerührt stehen, als Jennifer aus dem Zimmer trat. Sie war im Begriff, von der Position einer Mutter in einen Status überzutreten, in dem die Mutter-Tochter-Beziehung gleichberechtigt sein würde. Der Brauch verlangte, dass Christina ihre Autorität aufgab, und das traf sie plötzlich wie eine Kränkung. Wie eine schmerzende Wunde, die, wie sie ahnte, niemals heilen würde.
    Als Vi den Schock auf Christinas Gesicht bemerkte, lief sie eilends zu ihr und äußerte sich laut darüber, wie wunderschön Jennifer aussah. Don wischte sich eine Träne ab.
    Jennifer lächelte ihre Mutter an. »Du siehst umwerfend aus, Mum, einfach phantastisch. Ich werde dir den Brautstrauß zuwerfen.«
    Alle waren sich einig, dass Christina glänzend aussah in ihrem zyklamenroten Kostüm mit einer dazu passenden kleinen Schleife und einer Feder seitlich am Kopf. Dazu trug sie passenden leuchtend roten Lippenstift und Nagellack. Doch plötzlich griff Christina sich an die Brust, taumelte und rang nach Luft.
    »Himmel, Tina, was fehlt dir?« Vi stürzte zu ihr, Christina sah aus, als wäre sie einer Ohnmacht nahe.
    »Mum!«
    Sie halfen ihr in einen Sessel, und Don besorgte ihr einen Schluck Brandy. Sich selbst schenkte er auch ein Gläschen ein. »Hier, Liebes, trink das.«
    »Don, was meinst du? Ist es das Herz?«, fragte Vi.
    Christina winkte ab, als Jennifer sich neben ihren Sessel hockte. »Du zerknitterst dein Kleid … Mir fehlt schon nichts.«
    »Müssen wir einen Arzt rufen?« Don warf einen Blick auf seine Uhr.
    Christina trank den Brandy und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Es geht schon …«
    Sie hatte sich wieder gefangen, war zwar noch blass und sprach wenig, stieg dann aber mit Vi ins Auto, während Don und Jennifer auf den Brautwagen warteten. Später vermuteten sie, dass der Stress Christina so geschwächt hatte. Doch Vi war verärgert und erzählte Don später, dass Christina, als sie an der Kirche ankamen, lächelnd wie eine Königin die Gäste begrüßt hatte.
    Christina war nirgends zu sehen, als Jennifer schließlich den Brautstrauß warf, doch als sie und Blair den Empfang verließen, um ihr Hotel aufzusuchen, nahm Don Jennifer zur Seite.
    »Schau lieber noch einmal nach deiner Mutter. Verabschiede dich. Sie ist sehr bekümmert.«
    Blair verdrehte die Augen und wandte sich wieder seinen Freunden zu, die die Frischvermählten in einem wild dekorierten Wagen chauffieren wollten. Jennifer hatte es abgelehnt und um ein Taxi gebeten.
    Christina saß im leeren Restaurant an einem Tisch und schluchzte ins Taschentuch. Vi hatte den Arm um ihre Schultern gelegt.
    Jennifer ging zu ihr und strich über ihren Arm. »Mum, was ist denn? Verdirb mir doch bitte nicht den Tag.« Jennifer war müde, es war ein langer, aufregender, ermüdender und stressiger Tag gewesen. Sie hatten sich zu lange bei dem Empfang aufgehalten, und sie sehnte sich verzweifelt danach, allein mit Blair zu sein und die Hochzeit noch einmal in Ruhe Revue passieren zu lassen.
    »Verderben? Jennifer, ich habe mir solche Mühe gegeben, den Tag wunderschön für dich zu gestalten. Ich habe immer alles getan, um es dir schön zu machen. Wie kannst du so etwas sagen?« Christina schluchzte.
    »So hat sie es doch nicht gemeint, Tina. Jen mag dich nicht so traurig sehen. Es war eine schöne, wunderbare Hochzeit«, sagte Vi.
    »Wirklich, und vielen, vielen Dank, Mum. Von ganzem Herzen. Warum bist du so traurig?«
    Christina hob das tränenüberströmte Gesicht. »Wie kannst du noch fragen?«
    Jennifer sah Vi verzweifelt an.
    »Sie meint, dich zu verlieren. Ihr kleines Mädchen ist flügge. Das ist ihr jetzt erst klargeworden.«
    »Ohne dich werde ich so einsam sein, Jennifer. Du bist doch alles, was ich habe auf der Welt.«
    »Mum, sei nicht albern. Nichts wird sich ändern, wir werden uns genauso oft sehen wie früher. Und du hast Vi und Don und deine Freunde. Komm schon … sei wieder fröhlich.« Jennifer sprach in munterem Tonfall, entschlossen, sich nicht in eine weinerliche Diskussion ziehen zu lassen.
    Vi entdeckte Don, der an der Tür stand und winkte. »Jenny, dein Taxi steht bereit. Lass deinen Mann – und all die Gäste – nicht warten«, sagte Vi erleichtert und stand auf.
    Christina hob ruckartig den Kopf. »Taxi? Wir haben für einen Brautwagen bezahlt.«
    »Mum, du solltest sehen, was die Jungs

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