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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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aufgesucht, und es gibt ein gutes Krankenhaus. Alles sehr gut erreichbar.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein. Du kannst doch nicht mitten auf dem Meer ein Kind bekommen«, schimpfte Christina.
    »Freut sich Blair?«, fragte Vi in dem Versuch, Christina abzulenken.
    »Hm, ich glaube schon. Das heißt, wir müssen uns beide noch an die Vorstellung gewöhnen. Es war schon eine Überraschung.«
    »Ich hoffe, er sorgt dafür, dass ihr so bald wie möglich wieder hierherzieht. Jetzt brauchst du deine Familie«, sagte Christina.
    »Lass uns nichts überstürzen, Tina. Wie sehen denn deine Pläne aus, Schätzchen? Geht es dir gut? Don wird sich maßlos freuen …«
    »Mir geht’s gut, Vi. Keine morgendliche Übelkeit. Aber ich esse sehr viel.«
    »Gib acht, dass du nicht zu dick wirst, Jennifer. Die Wampe wirst du nach der Geburt nicht so einfach wieder los.« Christinas befehlsgewohnter Ton überdeckte Vis überbordende Glückseligkeit.
    »Habt ihr die E-Mail mit den Fotos bekommen?«, fragte Jennifer, verzweifelt darauf bedacht, das Thema zu wechseln.
    »Uuuh ja, wir haben sie auf dem Computerbildschirm angesehen. Es handelt sich weiß Gott um eine tropische Insel. Da ist es bestimmt sehr heiß«, sagte Vi.
    »Alles ist wunderbar. Ich arbeite jetzt wieder, und außerdem hält sich hier eine Truppe sehr interessanter Wissenschaftler und Forscher von einer Universität in Queensland auf.«
    »Man stelle sich vor! Das ist bestimmt interessant für dich, Schätzchen.«
    »Typisch. Diese Uni-Typen, die auf Forschung machen. Wozu? Für mich hört sich das nach einem guten Vorwand für einen ausgedehnten Urlaub an.«
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest, Mum.« Jennifer lachte. »Ich muss jetzt aufhören, ich sitze in Blairs Büro. Alles Liebe, gebt Don einen Kuss von mir, und ich melde mich nach meinem nächsten Arzttermin wieder bei euch.«
    »Pass gut auf dich auf, Jenny.« Dann fügte Vi noch hinzu: »Übrigens, was wünschst du dir denn? Einen Jungen oder ein Mädchen?«
    »Vi, Hauptsache, das Kind ist gesund, alles andere ist unwichtig. Als Nächstes fragst du sie womöglich noch nach den Namen. Und darüber denkst du doch noch gar nicht nach, oder, Jennifer?«
    »Nein. Nun ja, ich hoffe, ihr freut euch für uns.«
    »Das alles macht mir nur sehr große Sorgen«, nörgelte Christina.
    »Du hast gesagt, eure Unterkunft wäre so beengt. Wie um alles in der Welt willst du dort ein Baby versorgen?«, fragte Vi plötzlich.
    »Vi, sie bleibt doch nicht dort!« Christinas Stimme hatte den klirrenden Ton angenommen, den Jennifer nur zu gut kannte. »Überlass alles mir, Jennifer. Ich schreibe dir bald.«
    »Mir geht’s gut, ich habe alles unter Kontrolle, Mum. Tschüs, Vi, tschüs, Mum.« Sie legte rasch auf. Das Gespräch war genau so verlaufen, wie sie es erwartet hatte. Sie hoffte, dass Vi Christinas Vorstellungen von »Hilfe« bremsen konnte.
    Draußen vor der Boutique begegnete Jennifer Lloyd.
    »Deine Fische liegen in der Kühltruhe der Belegschaft. Sag dem Koch Bescheid, wenn er sie für dich und Blair zubereiten soll. Oder bitte Doyley, sie auf unserem Grill zu braten.«
    »Schön, vielen Dank.« Vielleicht konnten sie und Blair allein zu Hause zu Abend essen, sich in aller Ruhe unterhalten und eine Flasche Wein trinken. Liebe machen. Das alles lag weit zurück.
    »Bedank dich bei Tony. Ach ja, Mac bittet dich, ihn morgen zu besuchen. Du sollst deinen Kram mitbringen und dich einrichten!«
    Mit neuer Begeisterung machte sie sich wieder an die Arbeit, nachdem sie wusste, dass sie ihren Laptop und ihr Arbeitsmaterial zum letzten Mal auf diesem provisorischen Tisch aufbauen musste.
Lieb von dir, Mac.
    Es war noch besser, als sie erhofft hatte. Mac wies ihr einen kleinen klimatisierten Raum mit leeren, deckenhohen Regalen und einem langen Schreibtisch unter dem Fenster zu.
    »Das ist unser verschließbarer Lagerraum für die Zeiten, wenn wir nicht hier sind. Computer, Taucherausrüstungen, all dieser Kram wird hier verstaut. Dann steht es in der nächsten Saison vor Ort für uns bereit, und wir müssen unsere Ausrüstung nicht ständig hin und her schleppen. Sollte fürs Erste für dich reichen.«
    »Unbedingt. Es ist phantastisch. Und ich werfe auch wirklich niemanden raus?«
    »Absolut nicht. Und wenn du Gesellschaft brauchst, Rudis Labor befindet sich gleich nebenan, und auf der anderen Seite des Sandplatzes findest du den Aufenthaltsraum und die Kantine. Meine Tür ist immer offen, und du kannst die Küche nutzen,

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