Die Korallentaucherin
schauten sich um, als sie die Landzunge hinter sich ließen. »Großartiger Standort. Genau richtig.«
»Müssen es nur noch durchsetzen. Wir zählen auf dich, Blair.« Holding versetzte Blair einen Rippenstoß.
Jennifer ging ein Stück voraus, doch Blair holte sie ein. »Wir essen auf dem Schiff zu Mittag, es liegt am Anleger. Tut mir leid, dass ich dich nicht einladen kann. Geschäfte. Rosie hat ebenfalls ein Treffen mit ihnen vereinbart«, fügte er hinzu. Und als die Männer, die sich leise unterhielten, weiter hinter ihnen zurückblieben, sagte er: »Sprich nicht von deiner Schwangerschaft. Es könnte meiner Karriere schaden.«
»Jetzt schon?«
»Es geht um Zukunftspläne, und man kann nie wissen.«
»Und wo willst du mich und das Kind abstellen, falls wir nicht in deine Zukunftspläne passen?«
»Stell dich nicht so an, spiel einfach mit«, zischte er. Als sie die Weggabelung erreicht hatten, gab er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Bis später. Ich will ihnen dann noch die schöne Aussicht in Boomerang Cove zeigen.«
»Hat mich gefreut«, rief Jennifer den Männern zu und schlug den Weg zur Ferienanlage ein. Die Männer grüßten halbherzig zurück. Jennifer hatte das untrügliche Gefühl, dass sie nicht den geringsten Wert darauf legten, sie wiederzusehen, dass sie sie womöglich nicht einmal wiedererkennen würden. Idioten, dachte sie. Wie haben die es bloß in Führungspositionen geschafft?
Rosie sah sie die nächsten zwei Tage nicht, und Blair äußerte sich sehr vage zu dem Treffen, wirkte jedoch aufgeräumt und so liebevoll wie schon seit einem Monat nicht mehr. Sie schliefen wieder miteinander, doch er vermied alles, was sie als wirkliche Intimität ansah. Nach dem Sex gab es kein Kuscheln, keine Unterhaltung. Entweder schlief Blair ein, oder er sprang aus dem Bett und beeilte sich, zur Arbeit zu kommen, und überließ Jennifer ihrem einsamen Morgenspaziergang.
Am Freitagmorgen bat Jennifer Blair, sie am Abend zu Gideons Haifischbar zu begleiten.
»Zu diesem komischen alten Knacker, mit dem Lloyd und die Leute von der Uni zusammenstecken? Ich glaube, lieber nicht.«
»Hast du Gideon kennengelernt?«
»Hätte ich Lust dazu? Geh du allein, wenn du willst. Ich fahre rüber nach Sooty, wir denken an Modernisierungen. Vielleicht auch an ein weiteres Zelt. Ich bleibe über Nacht. Kommst du zurecht? Wie kommst du nach Hause? Und bitte keine Szenen mehr.«
»Ich weiß nicht. Wenn du auf Sooty bist, hat Rosie dann hier Dienst?« Es erschien ihr merkwürdig, dass Blair anstelle der Geschäftsführerin Modernisierungen überwachte.
»Ja. Aber ich will nicht, dass du nachts, wenn du etwas getrunken hast, allein quer über die Insel wanderst. Nimm Rosie mit; irgendwer kann sie im Hotel vertreten.«
»Vielleicht komme ich per Boot zurück«, bemerkte Jennifer frech.
Blair sah sie abschätzig an. »Tu Lloyd so etwas nicht an. Du bist nicht geschaffen für Bootsfahrten.«
»Apropos Boot, die
Kicking Back
ist ja nicht lange geblieben. Was führen diese beiden Bosse im Schilde? Sie machen eigentlich keinen besonders angenehmen Eindruck, oder?«
»Nur, weil sie lässig gekleidet waren … Diese Kerle sind Gold wert. Und sie leiten ein Milliarden-Dollar-Unternehmen. Sie haben außer den Ferienanlagen auch noch andere Verbindungen.«
»Tatsächlich? Zum Beispiel?«
»Nichts, was mit dem Hotelgewerbe zu tun hätte. Ich weiß nicht genau«, wich Blair aus.
»Blair, ich finde, du solltest dich bei diesen Typen nicht anbiedern. Wenn sie lediglich Vorstandsmitglieder sind oder so, wer ist dann der wirklich große Boss?«, fragte sie.
»Der Vorsitzende ist Sir Giles Blake. Ein Brite. Niemand bekommt ihn je zu Gesicht. Reef Resorts gehörte seiner Familie, bevor es an die Börse ging. Wahrscheinlich ist er ein alter Knacker, der zu den Vorstandssitzungen geht und sonst nichts zu tun hat. Schickt seine Verwandtschaft in einen schicken Urlaub in seine Ferienanlagen. Wer weiß? Das mittlere und höhere Management, Typen wie Fanzio und Holding, machen die eigentliche Arbeit und geben den Ton an.«
Er ging ins Bad. Jennifer ließ das Thema fallen und beschloss, Rosie zu fragen. Sie hoffte, dass Rosie am Abend auch kommen würde.
»Aber sicher gehe ich; ich habe schon alles geregelt«, sagte Rosie, als Jennifer in ihr Büro schaute. »Isobel ist eine tolle Frau. Fühlst du dich in der Lage, mit Lloyd und mir im Boot zu fahren? Er hat auch dienstfrei.«
»Ich denke schon. Klar, warum nicht? Es kann
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