Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
etwa Angst, mit sich tragen, sondern eher ihrer Bedeutung nach erfasst werden.
Dazu zählen u.a. Zwangsvorstellungen, Zwangshandlungen und Marotten aller Art. In der Regel werden Sie schon nach kurzer Zeit, meist am nächsten Tag, wenn Sie an Ihr Problem denken, finden, dass seine „emotionale Dynamik“ deutlich nachgelassen hat. Es erscheint weniger bedrängend, weniger wichtig. Dieser Effekt verstärkt und stabilisiert sich, je öfter Sie üben.
Die Ja-Nein-Wunsch-Technik eignet sich auch hervorragend zur Diagnose Ihrer Motivationen und kann insofern als wichtige Entscheidungshilfe dienen.
Bei körperlichen Problemen zeigt sich oft eine deutliche Abnahme von Spannungen und Schmerzen. Soweit die Ja-Nein-Wunsch-Technik auch bei körperlichen Beschwerden wirkt, deutet dies auf einen psychosomatischen Konflikt hin, also auf seelische Ursachen.
Lesen Sie in Kapitel 14, „Negative Gedanken“, wie die Formulierungen lauten, wenn Sie sich von negativen Gedanken befreien wollen.
Lesen Sie in Kapitel 21, „Ja-Nein-Wunsch-Technik B“, was sonst noch bei dieser Technik zu beachten ist.
8 Focusing
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie man unbewusste oder wenig bewusste gedankliche und emotionale Störfaktoren bewusst macht und ihrer emotionalen Kraft beraubt. Kapitel 22 in Teil B vermittelt Ihnen Details und Hintergrundwissen, um Ihre Kenntnisse zu perfektionieren.
In dieser Einführung stelle ich Ihnen eine vereinfachte und modifizierte Form des Focusing vor, das ursprünglich von dem österreichisch-amerikanischen Therapeuten und Philosophen Eugene T. Gendlin entwickelt wurde.
Beim Focusing richten Sie Ihre Aufmerksamkeit wie bei den vorausgegangenen Techniken der Desensibilisierung, des Gedankensetzens und der Ja-Nein-Technik auf ein Problem oder Problemgefühl.
Wählen Sie keine echten Phobien oder Panikattacken als Problem, weil sich bei deren Vergegenwärtigung starke und vielleicht unbeherrschbare Gefühle einstellen können, die den Focusing-Prozeß stören.
Setzen oder legen Sie sich wieder bequem hin, und schließen Sie die Augen. Bevorzugen Sie dafür anfangs einen leicht abgedunkelten, möglichst leisen Raum. Später können Sie bei vielen Gelegenheiten üben, sogar unter Stress, bei Lärm und anderen Ablenkungen.
Falls Sie im Liegen nicht zu leicht einschlafen, legen Sie sich bequem auf den Rücken, die Beine ausgestreckt, die Füße leicht nach außen gekippt, Ihre Unterarme auf den Oberschenkeln.
Entspannen Sie sich! Lassen Sie für kurze Zeit, vielleicht eine halbe Minute, alle Gedanken und Gefühle, ob angenehm oder unangenehm, so zu, wie sie sich von selbst einstellen. Dazu gehören auch Störungen, Langeweile, Skepsis, Unbehagen, Unruhe, Unkonzentriertheit.
Oder schalten Sie eine kurze Entspannungsübung, z.B. das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung, vor. Zur Tiefenentspannung besonders empfohlen wird auch hier die Wortklangmeditation. Lesen Sie gegebenenfalls in Kapitel 9, „Entspannung als Grundlage mentaler Techniken“, wie Wortklangmeditation angewendet wird.
Nach einiger Übung gelingt vielen Menschen Focusing jedoch auch ohne vorgeschaltete Entspannungstechnik.
Es ist wie immer günstiger für die Übung, wenn Sie nicht zu viel gegessen, keinen Alkohol getrunken und keine Drogen oder Psychopharmaka eingenommen haben.
1) Stellen Sie sich danach ein Problem vor, das Sie belastet. Alternativ können Sie Ihre Aufmerksamkeit auch auf ein noch sehr vages, unbestimmtes „allgemeines Problemgefühl“ richten: ein Unbehagen, eine Unzufriedenheit, ein diffuses Problembewusstsein, das Sie vielleicht erst bemerken, wenn Sie danach suchen.
Es ist nicht wichtig, ob Sie sich das Problem anschaulich und deutlich oder nur vage vergegenwärtigen. Sie müssen es sich nicht angestrengt ausmalen!
Versuchen Sie nicht, das Problem zu formulieren, es sei denn, Formulierungen kommen Ihnen spontan in den Sinn. Kehren Sie in diesem Fall ohne Tadel zur Vorstellung des Problems zurück.
Nehmen Sie das Problem so, wie es sich von selbst zeigt. Spannen Sie sich nicht an. Konzentrieren Sie sich nicht.
2) Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit bevorzugt auf den feinsten und unbestimmtesten Gefühlsaspekt – und hier vor allem auf das negative oder positive „Gefühlslicht“, in dem ein Problem erscheint. Oder betrachten Sie die negative oder positive Gefühlslage oder Stimmung, die Ihre augenblickliche
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