Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

auch wenn die Vertreter einzelner Schulen meist auf jene Methode schwören, mit der sie am besten vertraut sind.
     
    So ist aus der Yoga-Tradition schon seit langem bekannt, dass wir in einem ruhigen Zustand von innerer Wachheit in der eigenen Mitte („Selbstzentrierung“), der nicht von starken Gefühlen und Gedanken überschattet ist, kreativere Gedanken haben und uns leichter umorientieren können. Im Yoga wird dieser Bewusstseinszustand „Ritam-Ebene“ genannt. Das Autogene Training spricht nüchterner von „Umschaltung“, die Transzendentale Meditation – eher spekulativ-metaphysisch – von „Transzendieren“. [25]
     
    Meditative Entspa nnung ist weniger geheimnisvoll, als solche Bezeichnungen vermuten lassen. Es handelt sich nicht um Trance, Schläfrigkeit, Hypnose oder anderweitig eingeschränkte Kritikfähigkeit, sondern um einen meist sehr angenehmen, erholsamen, produktiven und kreativen Zustand von ruhevoller Wachheit und Selbstzentrierung, bei dem wir uns nicht mehr in Gedanken verlieren, sondern in unserer eigenen Mitte ruhen. [26]
     
    Sollten Sie noch keine wir ksame Entspannungstechnik praktizieren, wird Ihnen im Folgenden die Wortklangmeditation nahegelegt, die auch die Stiftung Warentest empfiehlt ( Handbuch Herz und Kreislauf , Berlin 1996). [27]
     
    Wortklangmeditation hat wie andere Ent spannungsmethoden den positiven Begleiteffekt, dass sie unsere Gesundheit stärkt, Genesung im körperlichen und seelischen Bereich fördert (u.a. bei erhöhtem Blutdruck) und krankheitsvorbeugend wirkt.
     
    Dieser gesundheitliche Effekt ist schon aus dem Umkehrschluss ableitbar, dass Stress – als Gegenteil von richtiger Meditation – krank macht und Körper und Seele belastet.
     
    Tiefe Ruhe und Entspannung wirken Stress entgegen, wie jeder weiß, der sich nach einem stressreichen Tag ausruht. [28]
     
    Wortklangmeditation ist für unsere Men taltechniken besonders empfehlenswert, weil mit ihr schnell ein tiefer Entspannungszustand erreicht wird. Die Atmung wird feiner, die Muskeln entspannen sich wie von selbst, ablenkende Gedanken und Gefühle nehmen ab.
     
    Der Übende hat das Gefühl, wieder „zu sich selbst“ zu kommen, und schafft damit inneren Raum für anschließende Mentaltechniken.
     
    Untersuchungen deuten darauf hin, dass die mühelose, sanfte meditative Ausrichtung auf einen Wortklang („Mantra“) über einen längeren Zeitraum angenehmer und weniger langweilig ist als die Konzentration auf Armschwere oder Wärme im Autogenen Training oder das Loslassen von Muskeln in der Progressiven Muskelentspannung.
     
    Wortklangmeditation erfordert anders als andere Methoden keine konzentrative Anspannung, ist leicht erlernbar und auch von Nervösen praktizierbar, vorausgesetzt, der Übende hat das Prinzip flexiblen Zulassens und extrem sanfter Ausrichtung der Aufmerksamkeit verstanden.
     
    Regeln:
    Wählen Sie aus der folgen den Liste von vier Wortklängen jenen aus, den Sie intuitiv für am geeignetsten halten:
     
    Sham
    Shiring
    Aum
    Im
     
    Da solche Klangwörter keine Bedeu tung haben, (sollen) eignen sie sich besonders gut als Meditationsobjekt. [29]
     
    Setzen Sie sich in en tspannter Haltung in einen bequemen Sessel, am besten an einem ruhigen, abgedunkelten Ort, und schließen Sie die Augen. Liegen ist für diese Übung nicht ratsam, weil man sonst zu leicht einschläft.
     
    Es ist günstiger, wenn Sie nicht zuviel gegessen, keinen Alkohol getrunken und keine Drogen oder Psychopharmaka eingenommen haben.
     
    Lassen Sie etwa eine halbe Minute alle Gedanken, Wahrnehmungen, Gefühle und Stimmungen so zu, wie sie sich von allein einstellen, gleichgültig, ob angenehm oder unangenehm. Dazu zählen auch störende Geräusche, Langeweile oder körperliches Unbehagen.
     
    Wie in allen Techniken gilt auch hier wieder: Die Wirksamkeit der Methode nimmt mit der Aufrichtigkeit des neutralen Zulassens zu. Man kann sich leicht etwas vormachen, gerade auch nonverbal, also ohne Worte.
     
    Zulassen in der Wortklangmeditation unterscheidet sich von der Desensibilisierung dadurch, dass Sie Probleme nicht gezielt aufsuchen, um sich mit ihrem emotionalen Gehalt zu konfrontieren. Sie suchen in der Wortklangmeditation nicht nach Gefühlen, Gedanken oder Vorstellungen.
     
    Sie imaginieren nichts. Sie lassen einfach zu, was sich von allein einstellt und gehen diesen Erfahrungen nicht weiter nach. Beim Zulassen können zwar dieselben Symptome auftauchen wie bei der Desensibilisierung, doch stellen