Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
Wortklang sollten Sie nur bleiben, wenn die Zuwendung der Aufmerksamkeit ohne Anstrengung erfolgt. Das kann sich im Verlauf der Meditation öfter ändern.
Diese Regeln sind für den tiefen Entspannungseffekt von entscheidender Bedeutung. Nur wenn Sie den Wortklang seine Form selbst suchen lassen, gleichgültig, ob angenehm oder unangenehm, ist der Entspannungseffekt optimal.
Genau darauf beruht der wesentliche Unterschied zur gewöhnlichen Wiederholung von Wortklängen, wie sie sich der Laie vorstellt – etwa bei dem bekannten aus dem Sanskrit stammenden und im Hinduismus und Buddhismus religiös eingesetzten Mantra „Om“. [30]
Nach etwa fünfzehn Mi nuten beenden Sie die Wiederholung des Wortklangs.
Bleiben Sie danach noch etwa zwei Minuten mit geschlossenen Augen sitzen, ohne irgend etwas zu tun. Diese Ausklangphase ist wichtig für Ihre Entspannung.
Fahren Sie dann gege benenfalls mit einer der Mentaltechniken fort, die Sie bereits gelernt haben.
Falls Sie keine Zusatztechnik einsetzen, bleiben Sie auch mit geöffneten Augen noch einige Zeit ruhig sitzen, bis Sie den Eindruck haben, der Meditationsprozess habe sich „gesetzt“.
Zusatzregeln:
Wie verhalten Sie sich, wenn Sie Schmer zen haben oder der Wortklang einen zu starken gefühlsmäßigen – negativen – Widerstand erzeugt?
Wenden Sie dann die Technik des Körperfühlens an, wie sie in Kapitel 2, „Körper-Desensibilisierung“ beschrieben wird. Sie können das Verfahren auch abkürzen und gleich das stärkste negative Gefühl im Körper aufsuchen.
Sehr oft findet sich dieses die Meditation störende Gefühl im Solarplexus, in der Brust oder im Kopfbereich.
Es ist möglich – aber nicht unbedingt typisch –, dass beim Zulassen oder Wiederholen des Wortklangs ein Angstimpuls auftaucht. Solche Angst kann verschiedene Intensitätsgrade erreichen. Im Extremfall, wenn Sie sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder sehr gestresst, nervös und ängstlich sind, kann sich sogar eine Panikattacke entwickeln. Dies geschieht am ehesten, wenn Sie der Technik gegenüber misstrauisch und skeptisch sind oder das Prinzip des Zulassens und der Desensibilisierung noch nicht verstanden haben.
Manche Menschen stürzen in ein „schwarzes Loch“, andere sehen bedrohliche Bilder aufsteigen. Gewöhnlich verschwinden solche Symptome nach dem ersten Mal, was auf einen kathartischen Effekt hindeutet.
Solche Erfahrungen werden in der Meditationstheorie als Lösungsprozesse verstanden, und die Erfahrung bei zunehmender Meditationspraxis, wenn Angst und Ängstlichkeit abnehmen, Alpträume verschwinden und selbst gewöhnliche Träume weniger belastend werden, scheint diese Deutung zu bestätigen.
Versuchen Sie wie in allen anderen Übungen, Angst nicht zu verdrängen und nicht wegzudeuten. Nehmen Sie den Angstimpuls bis nach seinem Höhepunkt in neutraler und entspannter Haltung als bloß zulassender Zeuge wahr. Zulassen wird damit zur gezielten Desensibilisierung.
In dieser Weise mit der Angst umzugehen ist nützlich, weil dadurch unerwünschte Gefühlsreaktionen abgebaut und verlernt werden. Ungünstig – weil negative Gefühle fixierend oder sogar verstärkend – wirkt es dagegen, wenn Sie das Problem in der natürlichen, instinktiven Weise fliehen und verdrängen. Dies geschieht oft automatisch und unbewusst.
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit also wiederholt in leichter und anstrengungsloser Weise auf das unangenehme Gefühl. Nehmen Sie sich dabei selbst in entspannter Haltung wahr.
Versuchen Sie, negative Gefühle, Emotionen und Stimmungen nicht zu beschönigen, wegzuinterpretieren oder zu deuten. Suchen Sie nicht nach Gründen dafür.
Meist vermindert sich die negative Gefühlsqualität nach einiger Zeit und Sie können wieder Ihren Wortklang aufnehmen. Zwischenzeitlich kann sich das negative Gefühl allerdings durch Ihre Aufmerksamkeit verstärken.
Bleibt das negative Gefühl zu stark, was nur selten vorkommt, dann beenden Sie einfach die Meditation. Es gibt keinen Grund zur Resignation. Fahren Sie zu einem späteren Zeitpunkt mit der Übung fort.
Ausreichende Meditationserfahrung macht Ihnen immer deutlicher, dass es sich nur um vorübergehende Probleme und das übliche Auf- und Ab wie bei jedem Üben handelt.
Wie verfahren Sie, wenn Sie nervlich sehr angeschlagen sind? Wortklangmeditation kann negative Befindlichkeiten positiv verändern. Das ist sogar der
Weitere Kostenlose Bücher