Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
Normalfall. Die zwanglose und leichte Ausrichtung auf einen bedeutungslosen Klang, verbunden mit dem aufrichtigen Prozess des Zulassens, führt jedoch möglicherweise in psychischen Ausnahmesituationen – und hier besonders, wenn wir über einen langen Lebenszeitraum Angst und Nervosität verdrängt haben – zu derart tiefer Entspannung, dass sich alter, tiefsitzender „Stress“ löst.
Dies kann sich in Einzelfällen wie oben beschrieben in Angst, aber auch in veränderten Stimmungen, in Bildern, Gefühlen oder in körperlichen Symptomen, z.B. Muskelzucken, Schlucken, Husten oder Grimassenschneiden, äußern.
Womöglich wird Ihnen auch unheimlich. Oder Sie fühlen sich aggressiv, pessimistisch, frustriert oder verwirrt, von anderen Menschen verfolgt oder schlecht behandelt. Oder aber Sorgen und Probleme werden überdeutlich.
Interpretieren Sie solche Erfahrungen als Entstressungs- bzw. Lösungssymptome, dann wird ihre Energie in der zulassenden Haltung abgearbeitet. Meist spüren Sie Erleichterung entweder bereits innerhalb der Meditation, nach einer angemessenen Ausklangphase oder aber, wenn Sie wieder aktiv werden.
Versetzt Sie der Vorgang jedoch in Panik, oder ist Ihnen das Verfahren unklar, oder deuten Sie es nicht als Lösungsprozess, dann entsteht neuer Stress, und Sie üben womöglich eine – oft unbewusst bleibende – Erwartungshaltung ein.
Vermindern Sie dann die Meditationszeit auf fünf bis zehn Minuten, wenn Ihre „Entstressungssymptome“ in mehreren Sitzungen zu stark sind.
Suchen Sie einen Therapeuten auf, wenn Sie sich den Symptomen nicht gewachsen fühlen, die manchmal durch den Lösungsprozess der Wortklangmeditation auftreten können.
In aller Regeln liegen die Probleme aber weniger in der Intensität der Gefühle als in der Interpretation und daraus entstehenden Sorge, etwas falsch zu machen oder sich womöglich zuschaden.
WICHTIG:
In Grenzfällen, wenn Sie e twa vor dem Ausbruch einer psychischen Erkrankung stehen, kann Meditation, z.B. auch völlig anderer Art. möglicherweise den Eintritt der Erkrankung beschleunigen.
Vor allem wenn Sie in psychiatrischer Behandlung sind, ist bei zulassenden Meditationen – u.a. weil Sie mit starken negativen Gefühlen (Affekten, Emotionen) konfrontiert werden können – die Leitung durch einen erfahrenen Arzt, Therapeuten oder Mentaltrainer ratsam.
Hinweis : Bei den beschriebenen Schwierigkeiten handelt es sich um prophylaktische Warnungen. Die meisten Übenden erleben überwiegend tiefe Ruhe und Wohlbehagen und lernen es fast spielerisch, immer besser mit ablenkenden Gefühlen und Gedanken umzugehen, was die Fähigkeit zur Entspannung, Erholung und Umorientierung deutlich verstärkt.
Kurzform:
Bequem sitzend mit ge schlossenen Augen: ungefähr eine halbe Minute alle Wahrnehmungen zulassen.
Gewählten Wortklang („Mantra“) etwa fünfzehn Minuten innerlich lautlos auf sanfteste, leichteste Weise denken, ohne Konzentration; flexible Ausrichtung der Aufmerksamkeit. Den subtilen Erscheinungsweisen des Klangs folgen, falls das ohne Anstrengung möglich ist. Alle Formen und Rhythmen, alle spontanen Erfahrungen, gleichgültig, ob deutlich oder vage, angenehm oder unangenehm, „grob“ oder „fein“ zulassen.
Bei Abschweifungen ohne Kritik zum Wortklang zurückkehren.
Bei zu starken Gefühlen: Körperfühlen.
Ausklangphase I: etwa zwei Minuten ruhiges Dasitzen mit geschlossenen Augen ohne Wortklang.
Ausklangphase II: ruhiges Dasitzen mit geöffneten Augen.
Wirkung
Studien belegen, dass Wort klangmeditation eine sehr effektive Entspannungstechnik ist. Die Methode baut Stress ab und verhindert, dass neuer Stress entsteht. Durch ihren zulassenden Charakter hat sie zugleich desensibilisierende und entautomatisierende Effekte. Wortklangmeditation steigert, richtig ausgeführt, die Konzentration, obwohl sie selbst nicht konzentrativ ist. Wortklangmeditation verbessert darüber hinaus die Introspektionsfähigkeit. Das ist von Vorteil, um die Kernthesen der Theorie der Emotionalen Intelligenz nachzuvollziehen.
Sie sollten diese Technik ein bis zweimal täglich zwanzig Minuten separat und ohne Zusatztechniken üben.
Wortklangmeditation eignet sich aber auch sehr gut als Basistechnik für weitere Mentaltechniken oder um zu starke Gefühlseindrücke während der Desensibilisierung auszugleichen. Ihr tiefer Entspannungseffekt verstärkt die Wirkung anderer
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