Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
Erleichterung – ein angenehmes Gefühl –, die Angelegenheit zu verschieben. Sie hätten daher unter e) eintragen sollen: Es fehlt mir am intelligenten Umgang mit meinen negativen und positiven Gefühlen.
Und die mentale Technik, dies zu bewältigen, ist die Desensibilisierung als Körper- bzw. Problem-Desensibilisierung. Desensibilisierung kann Sie von der Macht solcher Gefühle abkoppeln. Desensibilisierung macht uns das Problem erst als solches bewusst und fokussiert unseren Blick auf den Aspekt, der eigentlich entscheidend ist: unsere Abhängigkeit vom Gefühl; unsere Weigerung, der Realität ins Auge zu blicken; unsere Schwäche, unangenehme Gefühle auszuhalten; unser Anhaften an angenehmen Gefühlen. Desensibilisierung appelliert an unsere Freiheit.
Anmerkung: Lesen Sie Kapitel 2, „Körper-Desensibilisierung“ und Kapitel 3, „Problem-Desensibilisierung“, und die zugehörigen Kapitel in Teil B, wenn Sie Lösung a), b), c) oder d) gewählt haben.
Antwort 2
Geld kann immer nur ein echter Wert sein, wenn es i rgendeinen positiven Einfluss auf Ihre Gefühle hat. Geld kann solche positiven Gefühle zweifellos hervorrufen. Aber darauf ist nicht unbedingt Verlass. Reichtum führt nicht automatisch zu positiven Gefühlen wie Glück, Freude, Zufriedenheit usw. – das beweisen auch die vielen unzufriedenen Millionäre. Geld ist erforderlich, um ein materiell sorgenfreies Leben zu führen. Doch die Befriedigung materieller Bedürfnisse garantiert noch keine Zufriedenheit, geschweige denn ein interessantes, sinnvolles und glückliches Leben. Umgekehrt kann man auch ohne viel Geld glücklich sein.
Natürlich ist das Angebot von dreißig Millionen verlockend! Sie sollten trotzdem b) gewählt haben, denn dieses (leider nur fiktive) Angebot garantiert Ihnen, dass Sie so gut wie niemals unglücklich oder unzufrieden sind und sich für den Rest Ihres Lebens in Ihrer Haut wohlfühlen.
Anmerkung: Lesen Sie u.a. Kapitel 12, „Psychologie und Philosophie der Emotionalen Intelligenz an Beispielen“, und INFO 8 „Was ist emotionale Qualität?“, wenn Sie Lösung a) gewählt haben.
Antwort 3
Die meisten Menschen wü rden hier von mangelndem Einfühlungsvermögen reden. Empathie , das Erleben ähnlicher Gefühle, wie sie der Betroffene empfindet, regelt unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn Sie allerdings Antwort a) gewählt haben, sollten Sie genauer darüber nachdenken, ob es wirklich „objektive“ moralische Werte gibt, wie etwa den Wert der Gleichheit oder Gerechtigkeit.
Ihr Handeln ist so oder so beschaffen, in unserem Beispiel: Äpfel in der beschriebenen Weise zu verteilen. Aber lässt sich an diesem Handeln ein objektives Wertmoment erkennen? Der Glaube, hier sei irgend etwas Objektives zu finden, ist ein Mythos, der eine lange historische Tradition hat.
Wir sollten uns für Antwort d) in Kombination mit b) entschieden haben, denn die moralische Verhaltensweise – in diesem Fall die Gerechtigkeit oder Gleichbehandlung – zur Handlungsregel zu erheben kann nur durch den tatsächlichen Wert begründet werden, den sie für uns selbst hat (wenigstens der zu erwartenden Wahrscheinlichkeit nach).
Dieser Wert kann aber nur darin bestehen, sich an die Regel zu halten, um nicht selbst eines Tages von einer Ungerechtigkeit betroffen zu sein. Wichtig ist dabei immer der Bezug der moralischen Regel zu unseren tatsächlichen – subjektiven, relativen, kontingenten – Gefühlen.
Lösung a) wird in der Theorie der Emotionalen Intelligenz als „objektivistischer Fehlschluss des Bewertens“ bezeichnet. Soweit dieser Fehlschluss moralisches Verhalten begünstigt, kann er als Wertfiktion zweifellos selbst als ein nützliches Mittel innerhalb der Gemeinschaft angesehen werden – wenn auch auf Illusionen beruhend. Treten solche Wertfiktionen jedoch in Weltanschauungsfragen wie Terrorismus, Faschismus, Nationalsozialismus, Kriegsverherrlichung oder Rassendiskriminierung auf, zeigt sich ihr hohes destruktives Potential. Dann verursachen objektivistische Fehlschlüsse des Bewertens Leiden, Gewalt, Unterdrückung und Ungerechtigkeit.
Bei der Selbstmotivation und Konfliktbewältigung verhindern objektivistische Fehlschlüsse als Wertfiktionen, zu erkennen, dass es häufig nicht sachliche Zusammenhänge sind, die unserer Motivation oder der Bewältigung eines Problems im Wege stehen.
Objektive Argumentationen stellen vielmehr oft nur rationale Bemäntelungen
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