Die Kraft gelebter Gegenwart

zu beobachten. Dadurch lernen wir zu sehen, dass nicht wir , sondern die Art der Erfahrung , die wir machen, ins Gleichgewicht gebracht werden muss. So zeigt uns The Presence Process, dass ein Unterschied besteht zwischen dem, was wir bereits sind, und der Erfahrung, die wir zurzeit machen .
    Der Erfolg dieses Prozesses ist weder mit Magie noch mit einem Geheimnis zu erklären. Er ist einfach eine Technik der Wahrnehmung, die sich an dem orientiert, wie der natürliche Fluss und die Tendenz unseres Bewusstseins funktionieren. Er respektiert den Fluss von Ursache und Wirkung von einem Augenblick zum nächsten und wendet ihn an. Durch die persönliche Erfahrung mit dem Prozess erkennen wir, dass die Wirkungsweise und die Erkenntnisse dieses Prozesses offensichtlich und natürlich sind.
    Was diese Erfahrung von vielen anderen introspektiv ausgerichteten Verfahren unterscheidet, ist das Fehlen äußerer Rituale, Zeremonien und einer Glaubenslehre. Es gibt keine Spielzeuge oder »Kraftobjekte«, an die man sich klammern könnte. Nicht erforderlich sind außerdem ein bestimmtes Überzeugungssystem, religiöse Konzepte oder die Kenntnis einer etablierten Philosophie. Je weniger vorgefasste Meinungen Sie in den Prozess einbringen, umso effizienter wird er sein.
    Alles, was wir in diesem Prozess erreichen, geschieht durch die Disziplinierung unserer Willenskraft mit dem Ziel, unsere Aufmerksamkeit und Absicht bewusst zu nutzen. Die Zeit, die wir sonst auf endlose Überlegungen verwendet haben, nutzen wir nun für eine integrierte physische, mentale und emotionale Erfahrung. Wir haben ständig Gelegenheit, jede Einsicht zu erfahren , weil uns diese Einsichten während des Prozesses als Ereignisse, Umstände und Zusammentreffen in unserem täglichen Leben begegnen. Wenn wir unsere Möglichkeiten gemäß den Hinweisen in diesem Buch einsetzen und dann die Auswirkungen erleben, erkennen wir durch persönliche Erfahrung, dass nichts eine anhaltendere Wirkung auf unsere Gefühle hat als die Entwicklung einer bewussten Beziehung zu unserer gemeinsamen Präsenz .
    The Presence Process lädt uns auf eine freudvolle persönliche Begegnung mit dem ein, was wir bereits sind . Es ist möglich, dass der Wunsch, diese Reise zu machen und abzuschließen, anfangs als Reaktion auf ein Unbehagen und äußere Umstände entsteht. Aber während dieser Erfahrung lernen wir, wie wir unsere Absicht und unsere Willenskraft direkt aus unserer inneren Quelle speisen. Wenn wir erkennen, wie wir die ganze Verantwortung für die Qualität unserer Erfahrung übernehmen, lassen wir unsere Opfer-/Sieger-Mentalität los.
    The Presence Process vermittelt uns die Einsicht, dass authentisches Wachstum aus dem entsteht, was wir nicht wissen . Dieser Punkt kann gar nicht stark genug betont werden. Dies kann auch nicht mental verstanden werden. Der denkende Aspekt des Verstandes geht entweder davon aus, dass er bereits alles Notwendige weiß, oder er glaubt, dass alles bisher Unbekannte über Denken und Analyse erschlossen werden kann.
    Da authentisches Wachstum eine vorsätzliche Haltung des »Nichtwissens« erfordert, macht ein Denken, dass wir genau wissen, was in allen Aspekten unserer Erfahrung passiert, es schwer, sich dem Prozess hinzugeben. Mit dem Antritt dieser Reise öffnen wir uns daher der Möglichkeit, dass wir nicht wissen, was wir sind, was wir suchen oder wie dieses Bewusstsein erlangt werden kann. Es kann sogar alles falsch sein, was wir glauben verstanden zu haben.
    Wir haben gesehen, dass es nicht die Absicht dieser Reise ist, »uns gut zu fühlen«, sondern zu fühlen, was sich tatsächlich gerade in uns entwickelt. Anders ausgedrückt ist es nicht unsere Absicht, uns besser zu fühlen, sondern besser fühlen zu lernen.
    Unser authentischer Zustand der Präsenz ist voller Freude, harmonisch und friedliebend. Das Erwachen zu einem ständigen Bewusstsein dieser Präsenz erfordert zunächst jedoch eine Reise durch die derzeitige Verfassung des emotionalen Körpers. Diese Reise führt uns zu verdrängter Angst, Wut und Trauer. Wir haben diese unbehaglichen emotionalen Zustände verdrängt, weil wir glauben, dass etwas nicht stimmt, wenn solche Emotionen auftauchen. Diese Überzeugung hilft uns nicht.
    Unsere Versuche, uns immer gut zu fühlen , gehen auf den Wunsch zurück, die Tatsache zu verdrängen, dass wir uns in Wirklichkeit ängstlich und wütend und traurig fühlen. Mit dem Eintreten in The Presence Process wollen wir die verdrängten