Die Kraft gelebter Gegenwart
auftreten, entweder eine Freisetzung stark aufgeladener Emotionen oder der Versuch des mentalen Körpers, uns von dieser Erfahrung abzulenken, bei der sich Präsenz zeigt. Aus diesem Grund ignorieren wir unser Verlangen, uns zu bewegen, und halten unsere Aufmerksamkeit auf unsere bewusste achtsame Reaktion (»Ich bin jetzt vollkommen hier«) und unsere Atmung gerichtet. Wir vermeiden das Jucken, Herumfummeln, Kratzen, Schaukeln, Bewegen des Körpers, Summen oder Sprechen, und wir vermeiden es, dem plötzlichen Drang nach Yoga-Übungen nachzugeben. All das ist Dramatik. Dramatik ist das unmittelbare Abrücken vom Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick. Im Rahmen unserer Reise durch The Presence Process schafft keine physische Aktivität außer dem natürlichen und ausgeglichenen Ein- und Ausatmen eine erfahrungsbasierte Begegnung mit der Präsenz. Andere physische Bewegungen, egal wie wichtig sie für den mentalen Körper sein mögen, sind Dramatik. Im Sinn des Ziels dieses Prozesses sollten wir uns folgender Tatsache bewusst sein: Ruhe, Stille, bewusst verbundene Atmung und die Fokussierung des mentalen Körpers auf unsere bewusste achtsame Reaktion sind der schnellste Weg zum Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick. Alles andere sind Einmischungen.
Weiter, nach innen und nach oben
Die Erfahrung des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick können wir nicht erzwingen, aber wir können die Voraussetzungen dafür schaffen. Eine Begegnung mit der Präsenz auf der Erfahrungsebene tritt dann in unser Bewusstsein, wenn wir es am wenigsten erwarten. Das zeigt den Nachteil von Erwartungen.
Jeder Augenblick eines jeden Tags in diesem Prozess zählt. Jeder bewusst verbundene Atemzug erleichtert diesen Prozess und verstärkt gleichzeitig seine Wirkung. Daher sind wir aufgefordert, jede Gelegenheit zur engen Verbindung mit der Präsenz durch die Anwendung dieses Prozesses für das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick bestmöglich zu nutzen. Wenn uns diese Verbindung gelungen ist, können wir alles erreichen.
Indem wir uns in jeden Aspekt dieses Prozesses einbringen, verbessern wir die Qualität unserer gesamten Erfahrung. Im Kern stellt dieser Prozess die Gelegenheit dar, die emotionale Wiedergeburt in eine Erfahrung zu erleben, von der wir geahnt hatten, dass es sie gibt, die uns aber immer unerreichbar geblieben war. The Presence Process ist eine Chance, uns nach innen zu wenden und die Ereignisse in Gang zu setzen, die uns ein Wiedererlangen von Authentizität, Integrität und Innigkeit bei allen unseren Begegnungen ermöglichen. Das kann niemand sonst für uns erreichen. Niemand hat es je für uns erreicht, und niemand wird es je für uns erreichen. Wir allein sind verantwortlich für die Qualität unserer Erfahrung. Es sind unsere Spuren, die uns zur ursächlichen Beeinflussung der Qualität unserer Erfahrung führen.
Es ist von Vorteil, wenn wir jeden Morgen nach unserer Atemtechnik unsere Absicht daran ausrichten, während des Tages unser Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick zu wahren. Hierfür ist die folgende Technik hilfreich. Wann immer wir uns während des Tages unserer Atmung bewusst werden, lassen wir uns dadurch daran erinnern, unsere bewusste achtsame Antwort der Woche geistig zu wiederholen. Wenn wir daran denken, unsere bewusste achtsame Antwort der Woche geistig zu wiederholen, soll es uns eine Erinnerung sein, unsere Atmung einige Augenblicke lang bewusst zu verbinden.
Indem wir während des Tages physisch und mental so präsent wie möglich bleiben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir auf die Dinge, die wir gerade integrieren, achtsam reagieren, statt reaktiv zu agieren. Wir bringen auch mehr Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick in unsere täglichen Handlungen ein und inspirieren sie mit Präsenz.
Unabhängig davon, wie leidenschaftlich wir uns in diesen Prozess einbringen, werden wir trotzdem Augenblicke erleben, in denen wir abgelenkt und verwirrt erscheinen. Diese Ablenkung und Verwirrung sind ein Anzeichen, dass stark aufgeladene Emotionen an die Oberfläche treten. Sie treten an die Oberfläche, weil wir jetzt bereit sind, sie zu integrieren. Wir integrieren sie, indem wir »bei ihnen sind«, ohne zu versuchen, unsere Erfahrung in irgendeiner Weise zu manipulieren. Wir lassen zu, dass diese unbehaglichen Augenblicke als Bestätigung dienen, dass sich der Prozess so entfaltet, wie es erforderlich ist. Da The Presence Process durch Präsenz ermöglicht wird, wird uns immer nur
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