Die Kraft gelebter Gegenwart
darüber, was wir sind .
Was sind wir also? Was an uns ist von Dauer und uns allen gemeinsam? Was ist der gesamten Menschheit zu eigen?
Die Natur der Erfahrung zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich ständig in Form und Qualität verändert. Die Form einer Erfahrung wird bestimmt durch unsere vorherigen emotionalen Zustände, Gedanken, Worte und Handlungen, während die Qualität unserer Erfahrung von der Interpretation abhängt, die wir diesen Dingen verleihen. Unsere Erfahrung kommt und geht, verändert sich ständig, aber »wir« bleiben: Wir nehmen teil, beobachten, sind Zeuge. Vor zehn Jahren war unsere Erfahrung eine andere, aber der Teil von uns, der die Erfahrung damals gemacht hat, ist heute noch hier, in diesem Augenblick.
Die Erkenntnis, dass jede Erfahrung einem ständigen Wandel unterworfen ist, ist eine produktive Einsicht, weil sie deutlich macht, dass wir die Erfahrung, die wir machen, ändern können, wenn wir ihre Qualität nicht schätzen. Diese Erkenntnis berührt den Kern von The Presence Process. Bei diesem Abenteuer geht es nicht darum, zu ändern, was wir bereits sind, schon immer waren und immer sein werden. Es geht darum, eine Veränderung in der Qualität unserer Erfahrung zu bewirken .
The Presence Process geht davon aus, dass es unmöglich ist, das zu ändern, was wir sind, weil wir ewige, unveränderliche Präsenz sind. Wir sind eingeladen, unsere unsterbliche Qualität vorerst als ein Konzept hinzunehmen. Wenn Sie jedoch erst einmal entdeckt haben, wie Sie sich bewusst von der sich ständig verändernden Erfahrung lösen können, nehmen Sie auf der Erfahrungsebene wahr, dass wir, die wir uns ausdrücken und erfahren, unverändert bleiben, auch wenn sich unser individueller Ausdruck ständig verändert. Das, was unverändert bleibt, ist ewig.
Während dieses Prozesses sind wir eingeladen zu erkennen, was wir bereits sind, indem wir uns auf ein inniges Zusammentreffen mit unserer gemeinsamen Präsenz einlassen. Manche nennen die Präsenz den »Beobachter«. Der Grund ist, dass sie alles miterlebt und daher alles weiß, was während unseres gesamten Lebens geschehen ist. Indem wir in das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick eintreten, entdecken wir auch, dass die Präsenz auch alles zu wissen scheint, was noch geschehen wird.
Wenn wir eine bewusste Beziehung zur Präsenz entwickeln, erkennen wir:
◗ Präsenz kennt keine unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade. Dies bedeutet, dass die Präsenz in der Lage ist, uns genau die Umstände erfahren zu lassen, die wir brauchen, um in uns das Bewusstsein der verdrängten, stark aufgeladenen Emotionen auszulösen, die bewusst integriert werden müssen. Durch unser achtsames Reagieren auf das, was immer uns die Präsenz enthüllt, und durch unsere Integration sammeln wir Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick.
◗ Präsenz kümmert sich um das, was für uns das Beste ist. Da die Präsenz sich selbst kennt, kennt sie uns besser als wir uns gegenwärtig selbst kennen. Sie weiß genau, welche Erfahrung wir brauchen, um unser Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick wiederherzustellen. Indem wir uns dem hingeben, geben wir uns unserer Erfahrung hin, wie sie sich während dieses Prozesses entfaltet. Da die Präsenz unsere Erfahrung begleitet, ist sie nicht nur stichhaltig, sondern auch erforderlich.
◗ Die Präsenz in jedem von uns ist die gleiche Präsenz, die in allen lebenden Wesen ist. Da die Präsenz ein einheitliches Feld des Bewusstseins ist, das alles umfasst, teilen wir unsere authentische Identität mit allem Lebendigen. Präsenz ist unsere gemeinsame Verbindung mit allem Leben.
◗ Die Präsenz in uns mischt sich nicht ein. Die Präsenz nimmt sich bereitwillig der Aspekte unserer Erfahrung an, die wir ihr bewusst überlassen. Das Erlernen der Hingabe ist unsere ultimative Herausforderung und eine der wichtigsten Lektionen, die uns dieser Prozess bietet. Wenn wir die Präsenz bei einem bestimmten Aspekt unserer Erfahrung um Hilfe bitten und dann gleichzeitig versuchen, die Sache »selber in die Hand zu nehmen«, ist das kontraproduktiv.
Zunächst werden uns die oben genannten Erkenntnisse als mentale Konzepte dargeboten, die wir annehmen können oder nicht. Mit zunehmendem Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick, je präsenter wir also in unserer gegenwärtigen Erfahrung werden, werden uns jedoch die erforderlichen Möglichkeiten dargeboten, um diese Wahrheiten auf der Erfahrungsebene zu erkennen. Wenn sich uns dies erst
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