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Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Leben gewöhnt war?
    Nolan wirkte allerdings nicht gerade begeistert. Er dachte lange nach, bevor er antwortete.
    »Und wenn sich meine Mutter am Ende doch weigert, Euch nach Goran zu folgen?«, fragte er stirnrunzelnd.
    »Ich werde sie nicht zwingen, falls Ihr das meint. Mir geht es nur darum, die Botschaft zu überbringen. Was Eure Mutter damit anfängt, bleibt allein ihr überlassen.«
    Die Geschwister sahen einander fragend an, doch es gab eigentlich nicht mehr viel zu überlegen.
    »Als Erstes sollten wir mit Corenn, Grigän und den anderen sprechen«, entschied Nolan. »Das hätten unsere Eltern so gewollt.«
    Der Wallatte zuckte gleichmütig mit den Schultern, während Eryne heftig nickte. Nichts anderes hatte ihr Bruder schon vor zwei Tagen vorgeschlagen. Aber sie hatte ihn lieber zu Roban mitgenommen, und diese Entscheidung würde ihr bis an ihr Lebensende Gewissensqualen bereiten. Andererseits hätte sie der rätselhafte Krieger vielleicht nie gefunden, wenn sie nicht im Schloss Zuflucht gesucht hätten …
    »Erlaubt mir eine Frage zu Eurem Namen: Wie sollen wir ihn aussprechen? Ke’b’ree, wie es in Eurer Sprache üblich ist? Oder Kebree?«
    »Ganz wie Ihr wollt, mir ist das gleich. Wer mich näher kennt, nennt mich einfach Keb.«
    Keb.
Stumm sagte sich Eryne den Namen noch ein paarmal vor. Er passte gut zu ihm. Stolz wie ein Stier. Und scharf wie die Klinge eines Schwerts.
    ***
    Die Pferde trabten munter voran, und Eza lag schon weit hinter ihnen. Amanon hatte es vorgezogen, durch die Heide zu reiten, anstatt sich noch einmal den neugierigen Blicken der Dorfbewohner auszusetzen. Außerdem war es besser, wenn Cael nicht im Ort gesehen wurde: Je weniger Spuren sie hinterließen, desto schwerer würde es den Valiponden fallen, sie aufzuspüren. Amanon war überzeugt, dass die Sektenmitglieder sie überall suchten, im Großen Haus, in der Hauptstadt und im ganzen Matriarchat. Er war so unvorsichtig gewesen, auf dem Hinweg geradewegs durchs Dorf zu reiten, und hatte ihre Verfolger damit vielleicht schon auf ihre Fährte geführt.
    Auf den ersten Meilen hatten sie sich immer wieder nervös umgesehen. Zum Glück führte der Weg nur selten über freies Feld und schlängelte sich schließlich an einem Hügel entlang, hinter dem sie Rast machen konnten, ohne gesehen zu werden. Eine ganze Dezime lang versteckten sie sich dort, hielten Ausschau nach möglichen Verfolgern und machten sich über ihren Proviant her. Erst als sie sicher sein konnten, dass die Luft rein war, ritten sie weiter. Seit ihrem Aufbruch hatten sie kaum ein Wort gewechselt. Sie waren froh, beieinander zu sein, aber ihre Lage war so ernst, dass sie lieber stumm ihren Gedanken nachhingen.
    Amanon grübelte nicht nur über die rätselhaften Umstände nach, unter denen seine Eltern verschwunden waren, sondern hatte nun noch zwei weitere Sorgen. Zum einen beunruhigte ihn Caels Gesundheitszustand. Der Junge hatte verstört und unansprechbar neben Dalaberts schon erkaltetem Leichnam gekauert. Einen Moment lang hatte Amanon geglaubt, sein Cousin habe den Stallburschen umgebracht. Erst nachdem er das blau angelaufene Gesicht des armen Mannes und die Würgemale an seinem Hals entdeckt hatte, war ihm klar geworden, dass ihn die Valiponden auf dem Gewissen hatten. Trotzdem kam es ihm seltsam vor, wie lange es gedauert hatte, bis Cael zu sich kam, und wie wirr sein Bericht geklungen hatte. Offenbar konnte sich der Junge nur dunkel erinnern, was geschehen war. Einen so heftigen Anfall hatte er noch nie gehabt, und es stand zu befürchten, dass weitere folgen würden.
    Und Amanon bedrückte noch etwas anderes. Allein der Gedanke erfüllte ihn mit solcher Traurigkeit, dass er sein Pferd unwillkürlich schneller antrieb. Der Küstenweg, den sie eingeschlagen hatten, schien kein Ende nehmen zu wollen, während ihm immer wieder dieselben Sätze durch den Kopf gingen.
    Der Letzte Wille seiner Mutter.
    Amanon wollte es zwar nicht wahrhaben, aber vieles deutete darauf hin, dass sie mit dem Schlimmsten rechnen mussten. Schließlich war Dalabert kaltblütig ermordet worden. Seine und Caels Eltern waren spurlos verschwunden, und sowohl sein Cousin als auch er selbst waren angegriffen worden. Musste man da nicht davon ausgehen, dass Corenn, Grigän, Yan und Leti heimtückisch überfallen worden waren? Dass man sie erwürgt und ihre Leichen mitgenommen hatte, um mit ihnen eine schwarze Messe zu feiern? Angeblich verspeisten die Valiponden die Tiere, die sie ihrem Dämon

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