Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
begrüßte, beschloss er, es endlich hinter sich zu bringen. Er würde ihnen alles gestehen, und zwar jetzt gleich. Doch dann stieg Eryne mit schmerzverzerrtem Gesicht die schmale Treppe herunter und rieb sich die Stirn, und erneut verließ ihn der Mut. Besorgt erhob er sich von seiner Koje und ging ihr entgegen, während sich die anderen ebenfalls in der Kajüte versammelten.
    »Es geht mir gut«, sagte Eryne mit matter Stimme. »Ich habe nur starke Kopfschmerzen.«
    »Allerdings sind das keine gewöhnlichen Kopfschmerzen«, stellte Amanon klar.
    »Unsere Eltern leben!«, rief Cael dazwischen.
    Nolan musterte die Gesichter seiner Freunde und bereute plötzlich, nicht zum Platz der Büßer mitgegangen zu sein. Anscheinend war in der Stadt etwas Außergewöhnliches passiert. Cael sprühte vor Begeisterung, während Eryne kreidebleich war. Selbst Mano wirkte erschüttert.
    »Das wissen wir nicht mit Sicherheit«, sagte er. »Im Grunde haben wir überhaupt keine Ahnung, was geschehen ist.«
    »Wovon redet ihr?«, fragte Nolan ungeduldig.
    In wenigen Sätzen berichtete Amanon von dem rätselhaften Vorfall auf dem Platz der Büßer. Nolan lief ein Schauer über den Rücken, als er von den Stimmen in Erynes Kopf hörte. Es war nicht die Art seiner Schwester, sich so etwas auszudenken oder einzubilden. Zumindest war es nicht ihre Art gewesen, bevor sie von der Vergangenheit ihrer Eltern erfahren hatte. Vielleicht hatte Amanons Erzählung sie stärker mitgenommen, als er ahnte?
    Andererseits konnte das Ereignis kein Zufall sein.
    »Und was geschah mit dem Mann, nachdem er die Worte über den Platz gebrüllt hatte?«
    »Die Bodonier verhafteten ihn«, erklärte Amanon. »Ich nehme an, dass er wegen Störung des Gerichtes einige Tage im Kerker verbringen wird. Wir können ihn also nicht befragen.«
    »Er war nur ein armer Irrer«, sagte Eryne mit einem Schulterzucken. »Er hat bestimmt kein Wort von dem verstanden, was er da rief.«
    »Glaubst du, er hörte ebenfalls Stimmen? Glaubst du, die Stimmen flüsterten ihm die Worte ein?«, fragte Nolan.
    »Nein, das glaube ich nicht«, sagte sie nach kurzem Nachdenken. »Aber vielleicht hat er
eine
Stimme gehört und ihre Worte wiederholt. Ich habe jedenfalls
seine
Stimme klar und deutlich in meinem Kopf gehört, zusammen mit mehreren anderen.«
    »Es war mein Vater!«, rief Cael aufgeregt. »Mein Vater hat uns eine Nachricht zukommen lassen! Mit Magie!«
    Tiefes Schweigen senkte sich über die Kajüte der
Rubikant,
während alle über seine Behauptung nachdachten. Nolan hätte nur zu gern an ein Wunder geglaubt, aber sein Verstand sträubte sich dagegen.
    »Wie auch immer. Ich werde mal dafür sorgen, dass wir etwas zwischen die Zähne bekommen«, sagte Keb unvermittelt. »Ich sterbe vor Hunger, und es sieht nicht so aus, als würdet ihr euch in absehbarer Zeit ums Essen kümmern.«
    Kurzerhand schnappte er sich einen Vorratssack und setzte sich an den Tisch, um Kartoffeln zu schälen. Die anderen verfolgten seine Bewegungen mit großen Augen. Keb hatte wirklich ein Talent dafür, Neuigkeiten gelassen aufzunehmen.
    »Ich wüsste nicht, wie Yan oder sonst wer so etwas zustande bringen sollte«, nahm Nolan den Faden wieder auf.
    »Aber sowohl Eryne als auch der Mann auf der Tribüne haben meinen Namen genannt!«, beharrte Cael. »Und Cael ist kein häufiger Name, selbst im Matriarchat nicht!«
    »Es könnte eine Falle sein«, brummte Keb, ohne den Blick von seiner Kartoffel zu heben. »Vielleicht wollen eure Feinde euch dazu bringen, aus eurem Versteck zu kommen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, sagte Amanon. »Aber wenn sie wussten, dass wir auf dem Platz waren, hätten sie einfach jede Seitengasse überwachen können. Sie hätten uns hierher folgen können. Außerdem ist das immer noch keine Erklärung für die Stimmen in Erynes Kopf.«
    »Jedenfalls sind unsere Anhänger wertlos«, sagte Eryne verdrossen. »Ich dachte, sie schützen uns vor Magie.«
    »Das tun sie auch«, versicherte Amanon. »Die Steine aus dem Jal’dara schützten unsere Eltern vor Saat. Ich verstehe das auch nicht.«
    »Vielleicht hatten wir es auf dem Platz der Büßer mit einer besonders mächtigen Magie zu tun?«, schlug Cael vor. »Vielleicht hat mein Vater seine Fähigkeiten in den letzten Jahren heimlich weiterentwickelt.«
    »Oder es handelt sich um eine ganz andere Form der Magie«, sagte Nolan zögernd. »Etwas, wogegen die Anhänger machtlos sind. Eryne, bist du sicher, dass du nicht den

Weitere Kostenlose Bücher