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Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte

Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte

Titel: Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Zuia als Geisel.
    Dort hatten Eryne und Zejabel der Dämonin gemeinsam deren Lanze in den Bauch gestoßen und die Unsterbliche getötet.
    Während Eryne in diesem seltsamen Schwebezustand dahindämmerte, näherte sie sich noch etwas mehr jener göttlichen Natur, die ihr vorherbestimmt war. Und so erfuhr sie dank der rätselhaften Verbindungen, die zwischen den Unsterblichen bestehen, die Wahrheit:
    Zuia war nicht tot.
    Folglich war Eryne nicht der Erzfeind.
    Das war ihr letzter klarer Gedanke, bevor sie in einen tiefen, zunächst erholsamen Schlaf fiel.
    Dann kamen die Träume, die nicht ihre eigenen waren.
    Träume, die ihr eine weitere traurige Kunde brachten.
    Alle verstummten, als Zejabel aus der Kajüte trat und sich zu ihnen an den Tisch setzte. Da sie die Tür leise hinter sich zuzog, nahm Amanon an, dass Eryne endlich eingeschlafen war. Er war erleichtert, aber auch etwas enttäuscht. Natürlich wusste er, dass seine Geliebte nach all den Schrecknissen Ruhe brauchte, aber er vermisste auch ihre Gesellschaft. Seit dem Kampf in Zuia Palast waren sie kein einziges Mal miteinander allein gewesen.
    Und dabei hatten sie sich so viel zu sagen.
    Ratlos musterte er seine Freunde. Sie boten einen kläglichen Anblick. Bowbaq hatte tiefe Furchen im Gesicht und saß mit hängenden Schultern wie ein Häuflein Elend auf der Bank. Seit gestern schien er um zehn Jahre gealtert zu sein. Caels Blick huschte unstet umher, und ein Augenlid zuckte nervös, vermutlich war er todmüde. Nolan und Zejabel wirkten ebenfalls erschöpft, auch wenn die Zü wie immer versuchte, keine Schwäche zu zeigen. Nur Keb sah putzmunter aus. Er leerte soeben zum dritten Mal seinen Teller und würde sicher zu schnarchen beginnen, sobald er sich aufs Ohr legte. Nach vielen gemeinsamen Erlebnissen kannte Amanon ihn inzwischen recht tut.
Zu vielen gemeinsamen Erlebnissen,
dachte er bitter.
    »Nun denn«, sagte er mit brüchiger Stimme. »Was steht auf dem Zettel?«
    Keb schwieg und nickte Nolan zu, der das zusammengefaltete Stück Papier aus der Tasche zog und es Amanon reichte.
    »Vielleicht sollten wir auf Eryne und Niss warten«, gab Nolan zu bedenken.
    »Dafür haben wir keine Zeit«, entgegnete Amanon. »Bald wird Erynes Gwelom seine Wirkung verlieren. Wir wissen nicht, wie viele Tage der Schutz noch anhält, und wenn es so weit ist, wird Sombre uns finden, ganz gleich, wo wir sind. Wir können nicht warten.«
    Er verharrte noch einen Moment mit dem Zettel in der Hand, um den anderen Gelegenheit zu geben, ihm zu widersprechen. Dann entfaltete er das Pergament.
    Drei kurze Sätze, mehr nicht.
    Meine Mutter besitzt Saats Schwert. Die Waffe ist aus Gwel geschmiedet. Sie könnte Sombre töten.
    Fassungslos las Amanon die Zeilen ein zweites und drittes Mal. Dann hob er den Kopf und reichte den Zettel an Zejabel weiter, die schon die Hand danach ausgestreckt hatte.
    »Hast
du
das geschrieben?«, fragte Amanon, nachdem er aus seiner Erstarrung erwacht war.
    »Natürlich. Glaubst du etwa, wallattische Prinzen können nur reiten und kämpfen?«, antwortete Keb spöttisch. »Ich habe wahrscheinlich mehr Hauslehrer gehabt als ihr alle zusammen.«
    Der Zettel machte die Runde. Nachdem sie die Sätze gelesen hatten, starrten auch Bowbaq und Cael Keb verblüfft und neugierig an. Keb schien die Aufmerksamkeit zu genießen, und bei seinem ewigen Grinsen riss Amanon der Geduldsfaden.
    »Und seit wann trägst du dieses Geheimnis schon mit dir herum?«, herrschte er ihn an, selbst überrascht von seinem plötzlichen Zorn.
    »Seit Goran«, antwortete Keb ungerührt. »Und ich hätte auch weiterhin geschwiegen, wenn ich mir nicht bei dem Sprung von der Klippe das Genick hätte brechen können.«
    »Aber warum?«, fragte Nolan entgeistert. »Warum hast du die ganze Zeit kein Sterbenswörtchen gesagt?«
    »Weil es um meine Mutter geht. Sombre hat keine Ahnung, dass sie das Schwert besitzt. Und ich wusste, dass ihr alles daransetzen würdet, es in euren Besitz zu bringen. Ich will Che’b’rees Leben nicht in Gefahr bringen.«
    »Aber wenn wahr ist, was auf dem Zettel steht«, warf Bowbaq ein, »dann müssen wir …«
    »Ja«, fiel ihm Keb ins Wort. »Aber erst, wenn alle anderen Möglichkeiten gescheitert sind. Ich will, dass wir erst versuchen, diese verdammten ethekischen Schriftzeichen zu übersetzen. Das seid ihr mir ja wohl schuldig.«
    Amanon bemühte sich, seine Wut hinunterzuschlucken, auch wenn er innerlich kochte. Wie hatte Keb ihnen eine so wichtige Auskunft

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