Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
Vom Netzwerk:
erwischt.
    Lass sie nicht zu nahe kommen.
    Ril zuckte zusammen, als er die leise Stimme in seinem Kopf hörte. Nur eine Person kannte ihn lang und gut genug, um direkt in seinen Gedanken zu sprechen. Ril bestätigte ohne Worte den Kontakt, denn er konnte nur Gefühle aussenden, und was er schickte, war Erleichterung.
    Lauf,
sagte die Stimme.
    Ril floh. Er warf seinen Stolz über Bord und rannte davon, gerade als das Netz des Gladiators ein zweites Mal hinter ihm landete und fast seinen Fuß gefangen hätte. Er rannte blitzschnell an der Wand entlang, ohne eine Ahnung zu haben, wo er hinwollte.
    Bekämpf sie aus der Entfernung,
befahl Leon.
    Ril schickte Wut zurück. Wie sollte er das anstellen? Er hatte keine Kraft, um sie zu beschießen, und dieser Spurt kostete ihn den Rest seiner Stärke. Die zwei überlebenden Gladiatoren kehrten in die Mitte der Arena zurück und hielten sich ein gutes Stück voneinander entfernt, um kein gemeinsames Ziel zu bilden. Ril rannte an der Arenawand entlang. Er war am gegenüberliegenden Ende der Arena angelangt und seine Kräfte begannen bereits nachzulassen. Seine Schulter schmerzte, als hätte etwas im Mörtel sich dauerhaft darin eingenistet.
    Bewirf sie mit Steinen,
schlug Leon vor.
    Ril beäugte die Wand, die er umgeworfen hatte. Sie lag im Sand, und an den Rändern gab es Stücke, die vielleicht klein genug waren. Er hatte noch nie gegen jemanden gekämpft, indem er mit handfesten Dingen warf, aber er erinnerte sich daran, wie Mace vor Jahren einen Stein so hart auf
ihn
geworfen hatte, dass sein Flügel zerrissen worden war. Das hatte er vollkommen vergessen. Leon anscheinend nicht.
    Ril löste sich von der Wand und rannte quer durch die Arena auf diese zerstörte Wand und die zwei Gladiatoren zu. Sie machten sich bereit, und derjenige mit dem Netz schwang es erneut, aber Ril entschloss sich, denjenigen mit dem Speer zu umrunden. Der Gladiator schlug mit der scharfen Klinge zu, und Ril zischte, als er fühlte, wie sie über seine Rippen glitt. Etwas, was nicht Blut war, strömte über seine Seite, aber die Wunde war nicht tief. Dann war er an ihnen vorbei und kam schlitternd neben der Wand zum Stehen. Die Menge brüllte, und jede Person im Publikum war auf den Füßen.
    Die Wand war doch noch nicht richtig zerbrochen. Ril schlug mit der Faust auf ein Stück und brach es in Stücke, die die richtige Größe hatten, gerade als die Gladiatoren angriffen. Wahrscheinlich konnten sie sich denken, was er vorhatte. Ril war es egal. Er hob ein faustgroßes Stück auf, hob den Arm und warf es, so fest er konnte. Der Stein traf den Mann mit Schwert und Netzt so hart, dass er seine Brust durchschlug und am Rücken wieder austrat. Er wurde von den Füßen gerissen und landete im Sand.
    Der Speerträger stürmte weiter, und Rils zweiter Wurf wirbelte den Sand zu seinen Füßen auf. Der Mann warf sich mit einem Brüllen auf Ril, aber der wich aus und drehte sich. Für einen Moment waren die beiden nebeneinander, während Ril nach hinten und sein Gegner mit ausgestrecktem Speer nach vorn fiel.
    Sie bemerkten den anderen aus dem Augenwinkel, Ril knurrte und riss seinen Ellbogen hoch, so dass er den Helm des Mannes zerstörte und ihm alle Knochen im Gesicht zerschlug. Die Knochen splitterten und durchdrangen sein Hirn und seine Augen. Der Gladiator stürzte.
    Ril stolperte keuchend noch ein paar Schritte weiter. Er fühlte sich furchtbar, aber trotzdem zwang er sich, zu der jubelnden Menge aufzusehen. Sie war ihm egal, genauso wie der Kaiser, der langsam klatschte und immer noch zufrieden war mit seinem Favoriten. Stattdessen suchte er nach Leon. Schließlich entdeckte er ihn auf den billigen Plätzen, die Robe eng um sich gezogen. Er spürte Erleichterung.
    Ril starrte seinen Meister an und schickte seine Dankbarkeit. Er hatte gewusst, dass Leon am Leben war, aber mehr auch nicht. Wenn er nur daran dachte, welche Fantasien er mit der Tochter dieses Mannes ausgelebt hatte … Er errötete.
    Leon schien allerdings nicht wütend auf ihn zu sein.
Gut gemacht. Geht es dir gut?,
schickte der Mann, und da Ril sich konzentrieren konnte, war seine Stimme viel klarer.
    Ril schüttelte den Kopf. Er konnte nur ein Gefühl der Erschöpfung senden.
    Ich bin froh, dass du nicht verletzt bist.
    Die Tore der Arena öffneten sich, und weibliche Wärter kamen, um ihn zu holen. Als Erstes kam Melorta, die oberste Wärterin, und strahlte beifällig. Schwer atmend ließ Ril zu, dass die Gruppe ihn umringte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher