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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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die Arme um ihn. Bevor Ril wirklich begreifen konnte, was geschah, schob sie ihn schon in die nächste Nische, wo sie ihn sofort losließ. Plötzlich war ihre Miene vollkommen ernst. »Lizzy hat gesagt, dass sie keine Chance hatte, dir zu erzählen, wie die Dinge hier laufen, also werde ich das tun, und wenn du sie nicht verlieren willst, hörst du besser genau zu.«
    Ril öffnete den Mund, um zu fragen, wovon sie sprach, aber nichts geschah. Er umklammerte irritiert seinen Hals.
    Die Frau seufzte. »So viel zu der Idee, dich zu fragen, wie du es geschafft hast, ein Mädchen zu deinem Meister zu machen. Ich hatte mir schon gedacht, dass sie dir verbieten würden zu sprechen. Ich hoffe nur, du bist gut darin, die Zeichensprache zu lernen.« Sie verschränkte die Arme und verlangte: »Hör mir zu. Mein Name ist Eapha, und ich habe dir einiges zu erzählen.«

[home]
    19
    R il wurde zum Liebling der Arena. Tagsüber kämpfte er gegen die menschlichen Gladiatoren, die gegen ihn antraten und tötete sie alle, begleitet vom Jubel der Massen. Nachts brachte eine der Wärterinnen ihn in den Harem zurück, wo er seine Zeit mit den Frauen von Eaphas Kreis verbrachte, Frauen, die in das Geheimnis eingeweiht waren, das sie alle schützte. Nur ungefähr alle sechs Nächte nahm er Lizzy in sein Bett und suchte sie sich wie beiläufig aus der Frauengruppe heraus, wie jeder der anderen Krieger es auch getan hätte. Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, wie gefährlich sein Verhalten war, genauso wie er versuchte, nicht darüber nachzudenken, was ihr Vater sagen würde, sollte er es herausfinden.
    Aber, oh, wie sie sich unter ihm anfühlte! Lizzy schrie und weinte, schlang ihre Beine um seine Hüfte und zog ihn tief in sich hinein, während sie ihn küsste und mit aller Kraft umklammerte. Keiner von ihnen wollte loslassen, und es war wunderbar. Still, ja, da er nicht sprechen durfte, aber so wundervoll, dass er für diese Zeit den Rest seiner Probleme vergessen konnte. In dieser kurzen Zeit war ihm bewusst, dass sie sie ihm jederzeit nehmen konnten, wenn ihnen klarwurde, was sie ihm bedeutete. Ein billiger Fick? Ja, das erlaubten sie. Aber Liebe? Liebe würde ihn nur von seinen Pflichten ablenken.
    Diese Pflichten standen nun vor ihm: drei Männer in Lendenschurz und Helm, mit Kettenhemden über ihren schlanken Körpern, um sich zu schützen. Einer trug ein Netz und einen Speer, einer ein Schwert und einer eine Hellebarde.
    Ril trug eine Lederhose mit Stiefeln und war unbewaffnet. Die Menge jubelte ihm trotzdem zu. Sie schrien, und er konnte ihre Aufregung spüren. Die Begeisterung der Zuschauer brachte sein Blut zum Kochen; er hasste sie. Er wollte nur Lizzys weichen Körper unter seinem spüren und ihre entzückten Schreie hören. In einem Monat hatte er sie ein halbes Dutzend Mal besessen, aber er hatte immer noch keine Möglichkeit zur Flucht entdeckt. Lizzy war seine Geliebte und sein Meister – aber er hatte jetzt ein Dutzend Meister und musste ihnen gehorchen.
    Die drei Gladiatoren verteilten sich und umkreisten ihn. Ril beobachtete sie, obwohl er bereits wusste, was sie vorhatten. Sie hatten keine Angst, weil sie gut ausgebildet und erfahren waren, aber ihre Absicht war vollkommen klar für jemanden, der ihre Gefühle lesen konnte und der geschlüpft war, um den Rest seines Lebens zu kämpfen. Sie waren kaum eine Bedrohung für ihn, aber seinen Meistern war das egal. Der Erste hatte Ril befohlen, sie zu töten und sich außerdem Zeit damit zu lassen und nur zuzuschlagen, wenn er fühlte, dass die Begeisterung der Zuschauer ihren Höhepunkt erreicht hatte. Ril hätte die Männer lieber sofort getötet und so gegen die Regeln verstoßen oder, noch besser, sie vollkommen ignoriert. Aber das war ihm nicht möglich und er tobte innerlich gegen Befehle, die ihn zwangen, zum Mörder zu werden. Denn das war es – Mord. Ril hasste es, aber er konnte sich dem Ersten genauso wenig widersetzen wie Shalatar, obwohl er ihn seit diesem ersten Tag nicht wiedergesehen hatte.
    Die Gladiatoren umringten ihn, und Ril verharrte in einer abwartenden Haltung. Der Mann mit der Hellebarde griff an, das gezackte Ende seiner Waffe auf Rils Brust gerichtet. Ril wich aus und schlug mit der Faust zu. Er traf das Ende der Klinge, so dass sie zerbrach. Die Menge brüllte ihren Beifall heraus.
    Der Mann mit dem Netz wirbelte herum und warf es. Ril sprang zur Seite. Er landete in der Nähe des dritten Gladiators, der seinen Speer vorschnellen ließ.

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