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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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wallenden Feuchtigkeit nass. Wie Geister hingen die Schwaden um sie herum und er konnte gerade mal Dunc Kingroh und Patrinell sehen, die sich angeregt unterhielten, dahinter waren Eszentir und Rune nur blasse Schemen im Nebel, die er nur an der Farbe ihrer Uniformen erkannt hatte. Sie gingen schweigend und achteten hauptsächlich auf die Beschaffenheit des Bodens, um nicht hinzufallen. Der Rest der Truppe war ihm entschwunden, doch er wusste, dass sich der Trollführer ganz hinten als Schlusslicht sozusagen aufhielt und routinemäßig die Gegend erkundete. Er sollte auf die aufpassen, die zurückfielen. Thronn war sich nicht ganz sicher, ob der Troll aus den Höllenzahnen ihn richtig verstanden hatte, allerdings musste er darauf vertrauen, denn sonst würde er vielleicht einen Streit entfachen, und das wollte er nicht.
    Nachdem sie den halben Abend lang bergaufmarschiert waren, der Nebel immer dichter wurde und wie eine zweite Haut an ihnen klebte, ließen sie sich erschöpft in einem kleinen Steinkreis nieder. Warrket ging herum und erkundigte sich nach dem Wohlbefinden der jeweiligen Mitglieder. Als Antwort bekam er mehr als nur einmal ein Nicken und von dem Zwerg ein mürrisches Geräusch. Er wusste das lange Wanderungen für Untermenschen eine große Plackerei und eine echte Qual waren. Die kleinen, stämmigen Körper waren zwar für schwierige, kurze Strecken geeignet, jedoch nicht für lange, schwere, ein Standpunkt, den jeder Zwerg vertrat. Der Troll Keroset allerdings war sehr zuvorkommend und offensichtlich darum bemüht positiv zu wirken. Das Bierfass und die große Streitaxt waren - wie es äußerlich wirkte - keine große Last für ihn und wenn schon, zeigte und beklagte er es nicht. Er war hart gebaut, wie alle seines Volkes und war auch sehr leichtfüßig im vergleich mit seinen anderen Artgenossen. Offensichtlich war er bei seinigen so etwas wie ein Außenseiter gewesen und selbst in der Armee nur schwer zu akzeptieren wegen seinen Eigenheiten.
    Dunc Kingroh redete den ganzen Abend lang, erzählte von dem Leben der Zwerge in seinem Land und ließ hier und da eine trotzige Bemerkung stehen. Zum Beispiel, sagte er, würde er es nicht ertragen immer als Held seiner Größe wegen bezeichnet zu werden. Alle unter den Zwergen, die größer als die Hälfte von drei Yard waren, waren automatisch Helden in Balukas. An einen dunklen, moosbewachsenen Findling gelehnt berichtete er ihnen - selbst dabei irgendwie in seine eigenen Gedanken verstrickt - von dem Zwergenkönig auf der Nordfeste, der sein Schicksal als Held teilte. Als er das gesagt hatte, lachte er verächtlich und spuckte anschließend ins Feuer, das in ihrer Mitte prasselte. Einigen von ihnen war es überhaupt nicht klar, wie der Hexer es geschafft hatte aus diesen paar feuchten, kleinen Zweigen ein Feuer zu machen, aber Rocan war sich sicher und hätte so einiges darauf verwettet, dass der dunkle Onkel Magie benutzt hatte. Der Nebel hing um den Steinkreis wie eine Mauer aus Ungewissheit und Frost, innerhalb der alten Gebetssäulen bot das kleine Feuer lediglich eine Wärmequelle. Und so rollten sich alle, als sie müde waren, in ihre Decken und Schlafsäcke und rückten nahe an die Flammen heran, um es mollig warm zu haben.
    Der Trollführer Keroset bestand allerdings darauf wach zu bleiben und Wache zu halten, immerhin konnte man nicht wissen, was in diesen Tagen alles so in der Umgebung auf einen lauerte. Wie in Trance blickte er in die Ferne und dachte dabei an seine Heimatstadt, ein kleines Dorf, das sich tief in den Felszungen und -Nasen der Höllenzähne befand, ein Name, der durchaus passte, da das Gebirge wirklich dem geöffneten Kiefer des Teufels glich, oder dem Schlund einer Hölle, wie manche sagten. Daher hatte es den abstrusen Namen. In seiner Jugend war er nicht anders als alle gewesen, doch dann waren die Nordländer über das Dorf hergefallen und hatten alles getötet, was ihnen in die Klauen kam. Es war zu der Zeit gewesen, als auch der junge Ramhad erwacht war, lauter Leichen um sich. Aber Keroset hatte anders reagiert, als die Gefürchteten eingefallen waren. Nachdem sein Vater in den regenassen Schlamm gefallen war, erschlagen von den Schwertern der Angreifer, hatte ihn ein sonderbares Gefühl erfüllt, das er noch nie gefühlt hatte. Trotzig und mit Tränen in den Augen hatte er nach der Streitaxt seines Vaters gegriffen und war auf die Nordländer losgegangen. Und er hatte einen nach dem anderen getötet, bis sie alle

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