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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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zu plötzlich umgedreht, zudem war Cunomar ihr leicht taumelnd in die Wurfbahn getreten, und dann war auch noch ein anderer, bereits tödlich verwundeter Söldner direkt vor ihr zu Boden gesunken, sodass Ulla überhaupt keine Chance mehr hatte, noch sauber zu zielen, und die Wucht ihres missglückten Wurfs schließlich auch sie noch ins Taumeln brachte.
    Cunomar sah, wie sie mit einem kraftvollen Ruck ihre Schulter nach vorn drückte, hörte ihren knappen, unterdrückten Fluch. Er sah ihre gebräunte Haut, von der mittlerweile fast sämtliche Kalkfarbe wieder abgewaschen war, und er sah auch die zackigen, rötlich weißen Narbenlinien auf ihrem Rücken, jenes Überbleibsel ihrer gemeinsam durchlittenen Auspeitschung, das in seinem Bewusstsein fast schon wieder komplett erloschen war und das er, besonders in den letzten Tagen der Vorbereitungen, auch bei keinem der anderen Bärinnenkrieger mehr wissentlich wahrgenommen hatte. Voller Entsetzen musste Cunomar nun beobachten, wie Ulla auf genau jenen Mann zustolperte, den er selbst soeben erst niedergestreckt hatte, der aber noch nicht tot war.
    Regennass taumelte Ulla vorwärts, und hilflos musste Cunomar mit ansehen, wie der Tod sich an seine Kampfgefährtin anschlich, während der sterbende Söldner mit allerletzter Kraft sein Schwert hob. Der Mann musste noch nicht einmal mehr einen Hieb ausführen mit seiner Waffe, er musste sie bloß noch ruhig auf Brusthöhe halten und Ulla einfach von ganz allein in die Klinge stürzen lassen. Und genau das tat sie auch. Langsam, mit fast anmutiger Geschmeidigkeit und unaufhaltsam.
    »Ulla, nicht!«
    Cunomar hatte gar nicht gewusst, dass er so laut brüllen konnte, geschweige denn, dass ihm so viel an Ulla lag. Der Tod kam strahlend, und er war wunderschön, und dennoch hatte Cunomar nicht die Absicht, seine gerade erst entdeckte Schildgefährtin schon so bald in die ruhmreiche Ewigkeit im Herzen der Bärengöttin eingehen zu lassen.
    Auch er hatte das Gleichgewicht verloren, konnte sich jedoch im Gegensatz zu Ulla wieder fangen. Es war dieser winzige Augenblick, in dem die Welt still zu stehen schien und Cunomar zugleich einen raschen Ausblick auf eine Unzahl von noch folgenden Leben ohne Ulla an seiner Seite erhaschen konnte und die Bärengöttin in ihrer Gnade ihm, und nur ihm allein, erlaubte, sich zu bewegen, während alle anderen um ihn herum wie erstarrt schienen. Cunomar sprang seitwärts auf Ulla zu, streckte seinen Arm aus und stieß seine Schildgefährtin, noch während diese kopfüber nach vorn stürzte, blitzschnell zur Seite, sodass sie schließlich mit jenem Mann zusammenstieß, den sie eigentlich hatte töten wollen, und das tückische, scharf geschliffene Eisen der noch immer geradeaus in die Luft gereckten Waffe anstelle von Ullas Leib Cunomars Bein traf. Es streifte geradewegs an der Innenseite seines Oberschenkels entlang, trat hinter seinem Bein wieder aus und verfehlte dabei nur knapp Cunomars Hoden. Hätte der Söldner sein Schwert vor der Schlacht auch nur ein kleines bisschen weniger sorgfältig geschärft, wäre seine Klinge noch genau jenes kaum wahrnehmbare Stückchen breiter gewesen, das schließlich den Unterschied machte zwischen einem nur um Haaresbreite verfehlten Stoß und einem Schnitt entlang Cunomars Geschlechtsorgan.
    Doch sie befanden sich mitten in einer Schlacht, und keiner von ihnen konnte es sich erlauben, nun erst einmal innezuhalten und durchzuatmen. Cunomars Söldner starb, während Ullas noch immer am Leben war. Da aber stürzte auch schon eine von Scerros’ Cousinen sich von hinten auf den Mann und tötete ihn. Es war jenes junge Mädchen, das den Namen Adedomara trug, oder auch kurz Mara, wenn sie sich in einem Kampf befanden und niemand Zeit hatte, einen Namen zu brüllen, der länger war als ein Atemzug.
    »Mara! Rechts!« Für ausführlichere Warnungen war nun nicht der richtige Augenblick, denn rechts von Mara war bereits jener Söldner aufgetaucht, dessen Bruder sie soeben niedergemetzelt hatte.
    Doch schon war Scerros zur Stelle und führte mit seinem Messer eine Stichbewegung aus, die von unten schräg nach oben verlief und mit der er dem feindlichen Söldner einen der Oberschenkelmuskeln durchtrennte. Durch Zufall, obwohl Scerros später noch behaupten sollte, dass dies eher auf sein Geschick mit der Waffe zurückzuführen sei, traf er mit seinem Stich auch noch die Hauptschlagader im Oberschenkel, und im Rhythmus des langsam ersterbenden Herzschlags des Mannes sprudelte

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