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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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ein dicker Schwall hellroten Bluts aus seinem Bein hervor. Doch auch zwei weitere Bärinnenkrieger konnten noch jeweils ein Opfer für sich verbuchen, die zwar beide keines sauberen und raschen Todes hatten sterben dürfen, aber immerhin so schwer getroffen worden waren, dass sie zu Boden gingen und für niemanden mehr eine Gefahr darstellten.
    Dennoch standen noch immer sieben Krieger zwölf Söldnern gegenüber, die zudem mit Schilden und Rüstungen bewehrt nur darauf lauerten, die aufständischen Wilden endlich zu unterwerfen. Bis auf drei, die weiterhin den Durchbruch in der Barrikade bewachen würden, hatten die Atrebater sich allesamt zu Cunomar und seinen Kampfgefährten umgedreht. Wobei die Söldner an der Barrikade nicht viel mehr zu tun brauchten, als ihre Schilde ineinander zu verkeilen und sich dann in die Lücke zu stemmen. Das allein reichte schon aus, um die Außenstehenden daran zu hindern, an ihnen vorbeizulangen. Die anderen neun hingegen fügten sich sogleich in vorbildlicher Formation zu einem Keil zusammen, rissen ihre zweischneidigen Schwerter hoch, um sich dann mit einer halben Drehung und im Laufschritt auf die Krieger zu stürzen. Ihr Ziel war es, die ungeordnete Reihe von Cunomars Kampfgefährten zu zersprengen.
    »Bären! Vor dem Keil auseinander!«
    Sie hatten dieses Manöver erst ein einziges Mal geübt.
    Valerius hatte darauf bestanden, dass die Krieger diesen Verteidigungstrick mindestens einmal erproben müssten. Schließlich hatten sie alle gemeinsam von der Hügelkette aus hinunter in die Stadt gespäht, und ein jeder von ihnen hatte beobachten können, welche Kampfformationen die aus dem Dienst ausgeschiedenen Veteranen den atrebatischen Söldnern auf dem quadratischen Platz vor dem Forum eingebläut hatten. Ursprünglich hatte Cunomar sich zwar geweigert, Valerius’ Befehl zu gehorchen, allerdings nur so lange, bis Ardacos sich überraschend auf die Seite des Bruders der Bodicea schlug. »Die Veteranen sind alte, kampferfahrene Männer, und sie sind nicht dumm. Ihr müsst also jetzt lernen, wie ihr euch gegen sie zu verteidigen habt, und nicht erst, wenn die Kerle in geschlossener Formation auf euch zurasen.«
    Die Bärinnenkrieger hatten sich schließlich also gefügt und getan, was von ihnen verlangt worden war. Und genau das Gleiche taten sie auch jetzt, zwar nicht allzu behände, aber doch immerhin mit genügend Raffinesse, um die Atrebater mit ihrem Angriff geradewegs ins Leere laufen zu lassen, oder, genauer gesagt, gegen die Wand eines Holzlagers.
    Die Ersten in ihrem Keil konnten gerade eben noch mit einem hastigen Satz zur Seite ausweichen, bevor die größere und erst mit einiger Verzögerung wieder innehaltende Masse ihrer Kameraden hinter ihnen sie zerquetscht hätte.
    Valerius hatte behauptet, die Legionare könnten sich innerhalb eines Keils sofort wieder umformieren und jederzeit in jede beliebige andere Richtung weiter voranpreschen - ein einziger Befehl oder anschwellender Ton aus einer Trompete reichte hierzu bereits aus. Diese Männer hier jedoch waren zum Glück keine Römer, sie hatten nicht bereits Dutzende von Wintern hindurch und bei jedem Wetter und in sämtlichen denkbaren Manövern ihre unterschiedlichen Kampfformationen eingeübt. Allein dieser Tatsache war es also zu verdanken, dass die Bärinnenkrieger schließlich doch noch überlebten.
    Sie konnten nur schwer einen klaren Gedanken fassen, konnten nicht lange darüber nachgrübeln, welchen Winkelzug sie nun als Nächstes anwenden sollten, während der Boden unter ihren Füßen sich zunehmend mit Blut durchtränkte und die Luft den scharfen Geruch von Angstschweiß annahm. Hastig sprang Cunomar nach links und erahnte, wie Ulla und Mara ihm folgten. Scerros befand sich auf der anderen Seite des feindlichen Keils, gemeinsam mit den drei anderen ihrer insgesamt sieben Krieger starken Truppe. Obwohl dies nicht mehr so ganz stimmte, denn mittlerweile waren sie nur noch zu sechst - einer von ihnen war bereits zu Boden gegangen. Ein Schwert hatte sich in seine Körperseite gebohrt. Doch es blieb keine Zeit, um nachzusehen, wer der Getroffene war. Cunomar wusste nur, dass es weder Ulla noch Mara waren und dass Scerros von Todesangst gepackt in die falsche Richtung lief.
    Cunomar erreichte die Barrikade, stellte sich mit dem Rücken zu der festen Mauer, um wenigstens von hinten keine Angreifer fürchten zu müssen, und hob seinen gestohlenen Speer in die Luft.
    »Zu mir!« Seine Stimme übertönte die

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