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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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genauso hart und genauso lange trainiert wie Valerius.
    Cygfa dagegen war etwas langsamer als ihre beiden Kampfgefährten.
    »Los!«, brüllte Valerius über den Kampflärm hinweg und erklärte dann, als schließlich auch Cygfa neben ihm angelangt war: »Das ist Corvus’ Signal.«
    Und in der Tat, es war tatsächlich Corvus, der sich mit seinem Flügel rechterhand und außerhalb der Sichtweite der Krieger positioniert hatte. Dort hatte er so lange gelauert, bis alle Anhänger Valerius’ auf das Schlachtfeld geströmt waren. Dann setzte er aus dem Hinterhalt auf sie an. Zugegebenermaßen aber hätte Valerius in Corvus’ Situation genau die gleiche Taktik verfolgt, und somit war er auf den Angriff vorbereitet gewesen. Seine Ehrengarde folgte ihm, so schnell sie nur irgend konnte. Mittlerweile standen ihm noch nicht einmal mehr zweihundert Kämpfer zur Seite, und das gegen einen kompletten Kavallerieflügel von fünfhundert.
    Angeführt von Huw, der seine Steinschleuder mit wirklich erstaunlicher Präzision einzusetzen wusste, schwärmten Valerius’ Reiter in einer lang gestreckten Reihe quer über das Feld und versuchten verzweifelt, sich einen sicheren Ausweg aus dem Schlachtgemetzel zu erkämpften. Jedoch dauerte dieses Vorhaben länger als geplant, denn der Boden war übersät mit den Eingeweiden der Toten, und es fand sich kaum Raum, um sich effektiv von der römischen Plage freizukämpfen.
    »Jetzt beeilt euch endlich!«
    Im gestreckten Galopp kam in gerader Linie eine komplette Kavallerieabteilung auf ihn zugestürmt, wobei die äußeren Flügel sich bewusst ein Stück zurückfallen ließen. Als Erstes sollten die Mittelblöcke auf den Feind auftreffen, während der Rest der Legionare noch ein Weilchen wartete, um notfalls die am Rande positionierten Krieger einkreisen zu können. In der Ausbildung während seiner Zeit bei der römischen Kavallerie hatte man Valerius gelehrt, dass es auf einen solchen Angriff genau zwei mögliche Gegenreaktionen gab. Doch für keine dieser beiden Varianten blieb ihm noch die Zeit, geschweige denn, dass er überhaupt ausreichend geschulte Reiter um sich gehabt hätte. Das Einzige, was er nun als Verteidigungstaktik einsetzen konnte, waren besagte knapp zweihundert Krieger. Und diese hatten sich ihm ganz und gar, mit Leib und Leben und sogar dem Leben ihrer Pferde verschworen, Pferde, von denen Valerius glaubte - von denen er nun einfach glauben musste -, dass sie schneller waren und stärker und zäher als die Tiere des Feindes.
    »Links!«
    Valerius riss sowohl sein Pferd als auch sein Schwert auf die Schildseite hinüber, und seine Krieger folgten ihm, wie auch Gänse ihrem Leitvogel folgten oder wie ein Fisch sich der Richtung seines Schwarms anpasste. Nur dass Valerius’ Männer leider etwas langsamer waren in ihrer Reaktion als die Tiere der Lüfte und des Wassers, denn die Krieger waren zum Teil noch immer in erbitterte Kämpfe mit den Legionaren verstrickt.
    Valerius führte sie quer über die Rippelmarke und dann auf der anderen Seite wieder hinab, sodass der leichte Abfall der Böschung ihnen zusätzlichen Schwung und zusätzliche Schnelligkeit verlieh und damit genau jenen Vorteil, wie ihn kurz zuvor auch die Legionare sich zunutze gemacht hatten. Allerdings stürmte Valerius dann nicht geradewegs in ein begierig lauerndes Heer hinein, sondern hastete, am Fuße der Rippelmarke angekommen, zunächst in einer scharfen Rechtskurve diagonal durch das Tal, sodass alle, die ihm folgten, ebenfalls einen großen Bogen ritten und schließlich geschlossen und ordentlich formiert wieder hinter Valerius angelangten. In dieser Aufstellung preschten sie dann von rechts aus geradewegs in den weit geschwungenen Bogen von Corvus’ Kavalleristen hinein. Sie attackierten die Legionare von der Schwertseite aus, wo deren Schilde nutzlos waren. Zudem traten sie gegen Männer an, die sich bis zu diesem Moment allein auf die Front konzentriert hatten und denen die Rippelmarke außerdem noch die Sicht versperrt hatte.
    Der Zusammenstoß zwischen Valerius’ Kriegern und den Reitern unter Corvus’ Befehl war ein rasches, gnadenloses Scharmützel, bei dem trotz der Inbrunst der Krieger letztlich bloß sechs Legionare den Tod fanden. Hastig dirigierte Valerius das Krähenpferd nun weit nach außen und anschließend geradewegs zurück auf die Mitte zu, sodass er die Männer seines einstigen Freundes nun von hinten attackierte, genauso also, wie wohl auch eine Hornisse sich auf ein Pferd

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