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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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zu können.«
    Valerius erwiderte irgendetwas, doch seine Worte verloren sich in dem plötzlichen Scheppern von Eisen, das auf Eisen prallte, als Cygfa und Hawk zu ihm aufschlossen und schließlich auch Longinus und Madb und Huw. Gemeinsam mit einigen Kriegern von Mona scharten sie sich für einen kurzen Augenblick um Valerius und Breaca, nur um kurz darauf auch schon weiterzugaloppieren, mit Macht durch die immer schwächer werdenden Reihen von Corvus’ Kavallerie zu preschen und schließlich, genauso, wie
    Breaca es von ihnen verlangt hatte, bis ans äußerste Ende der Wagenburg zu galoppieren. Dort warteten bereits Graine, Airmid und Bellos und natürlich der griechische Arzt, der mittlerweile wohl zu dem Ergebnis gelangt sein musste, dass er sich in diesem Kampf offenbar der falschen Seite angeschlossen hatte.
     
    Auf dem offenen Gelände nahe der Wagenburg kam ein schwarzer Hengst mit weißen Fesseln zum Stehen. An seiner Schulter trug er das Brandzeichen der Bataver. Das Tier sah sich kurz um, erkannte, dass hier kein Schlachtgetümmel tobte, und senkte schließlich den Kopf, um zu grasen.
    Graine wartete darauf, dass noch irgendjemand außer ihr das Tier endlich entdecken möge. Da sich aber niemand für den Hengst zu interessieren schien, war sie es schließlich, die von dem Karren hinunterkletterte und auf das Tier zustrebte, wobei sie leise mit der Zunge schnalzte, so wie sie es auch schon von Valerius gehört hatte. Stone trottete derweil neugierig neben ihr her, doch glücklicherweise waren die Pferde der Bataver praktisch von Geburt an mit Hunden aufgewachsen und fürchteten diese nicht. Schwer ließ der alte Hund sich ins Gras fallen und blieb dann einfach auf der Seite liegen, um die Sonne zu genießen. Der schwarze Hengst beäugte sowohl das Mädchen als auch den Hund, entschied sich dann aber augenscheinlich dagegen zu fliehen.
    Graines Handfläche war nass von salzigem Schweiß. Sie ließ das Tier den Schweiß ablecken und bot ihm anschließend auch noch ihre Ellenbeuge, die genauso nass geschwitzt war. Das Pferd fuhr mit der Zunge über ihre Haut, und vorsichtig griff Graine nach dessen Zaumzeug. Dann wurde sie regelrecht wagemutig und probierte, ob das Tier sich von ihr fortführen ließe. Einen Moment lang blieb der Hengst unschlüssig stehen, dann aber folgte er Graine zu jenem Platz hinter den Wagen hinüber, wo die Wasservorräte aufbewahrt wurden. Sie schöpfte ein wenig von dem Wasser in die gebogene Innenseite eines Schildes. Gierig nahm das Pferd die Gabe an, dann graste es weiter. Graine hielt derweil noch immer das Ende der Zügel gepackt und flüsterte unterdessen ein rasches Stoßgebet an die Ahnen und die Ältere Großmutter, auf dass Breaca endlich zu ihr hinüberschauen möge, um zu sehen, dass Graine ihren Hengst gefunden hatte.
    Kurz darauf kam Airmid an Graine vorbeimarschiert, auch sie führte ein Pferd am Zügel. Es war der kastanienrote Hengst mit dem Brandzeichen der Eceni und Hawks persönlichem Symbol, dem Feuersalamander, sodass nun klar war, dass die Götter persönlich diese beiden Tiere ausgesandt hatten, um bei Graine und ihren Vertrauten zu sein. Die Ankunft der Pferde war also ein Zeichen, und dass sie gekommen waren, lag nicht etwa nur daran, dass sie das Wasser gerochen oder die Menschen auf den Wagen entdeckt hätten, Menschen, die sie kannten und denen sie vertrauten.
     
    Cunomar rannte genau in dem Moment die Rippelmarke hinauf, als die ersten Reihen von Legionaren sich in Bewegung setzten.
    Abrupt hielt er inne, hob die Hand und brüllte einen Namen. Nur wenige Augenblicke später tauchte Ardacos neben ihm auf. Cunomars Vater im Geiste war nie sonderlich weit von ihm entfernt.
    »Wir könnten sie angreifen, noch ehe sie den Wall erklommen haben«, schlug Cunomar vor.
    »Ja, und würden dabei umkommen, ohne dass wir sonderlich viel damit ausgerichtet hätten.« Ardacos ließ den Blick in nördliche Richtung über die Rippelmarke wandern, dorthin, wo die Bodicea von ihrem Pferd gestoßen worden
    war, wo zurzeit die Reiter von Mona kämpften und wo nun, verblüffenderweise, abermals Breaca auf einem Pferd entlangritt, und zwar auf dem gleichen Pferd, auf dem auch ihr Bruder saß. Noch während Cunomar und Ardacos ihnen nachblickten, hatte das Pferd mit Valerius und Breaca auf dem Rücken die kleine Anhöhe auch schon bezwungen und galoppierte auf der anderen Seite wieder hinunter.
    Damit war auch die Diskussion zwischen Ardacos und Cunomar beendet. Es gab feste

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