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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sagte Killashandra, nachdem der kleine Tisch wieder voll stand und noch immer drei Teller in der Verpflegungs-
    öffnung warteten.
    »Hör mir zu, während du ißt. Der Symbiont wird nach deinem intensiven Schneiden erschöpft sein. Ich habe dir das angesehen. Sprich nicht. Iß! Ich mußte darauf achten, daß du gestern abend etwas aßest, nachdem das Radiantbad deine Nerven entspannt hatte. Dein Stoffwechsel muß in Ordnung sein. Ich hätte gedacht, daß du schon vor vier Stunden vor Hunger wach geworden wärst.«
    »Ich wollte gerade etwas essen, als ich deine Nachricht bekam.«
    Er grinste, während er sich einen dampfenden Happen in den Mund steckte. Er leckte sich die Finger ab, als er kaute und meinte dann: »Die Nachricht war auf den Augenblick programmiert, in dem dein Verpflegungssystem benutzt wurde.« Er steckte ihr jetzt einen Happen in den Mund.
    Sie wußte nicht, was es war, aber es schmeckte außergewöhnlich gut, und sie spießte sich einen zweiten auf.
    »Also, es kommen mehrere Elemente zusammen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Einmal« - er aß einen Löffelvoll hellgrüner kleiner Kugeln - »hast du fünf mittelgroße schwarze Kristalle mitgebracht, für die wir eine dringende Nachfrage bekommen haben.« Er deutete mit dem leeren Löffel auf die Ausdrucke auf seinem Schreibtisch. »Zweitens hast du keinen Schlitten, und die Produktion kann dir vor Passover auch keinen mehr liefern. Den übrigens jener unvorhergesehene Sturm im Bay-Gebiet angekündigt hat. Kurz, hart, aber verheerend.
    Auch wenn die Konjunktion über den Meeren nördlich und östlich dieses Kontinents eintritt, wird der Passover besonders angenehm, da er mit der Frühjahrswende zusammenfällt. Das Wetter verläuft allgemein zyklisch auf Ballybran, und das Bild diesmal fällt mit dem von 63 zusammen . . 2863 GJ, also - iß und starr mich nicht so komisch an. Du hast dir doch bestimmt die Liste angesehen, Killashandra, und festgestellt, wie lange ich schon der Gilde angehöre. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es auf Fuerte keine menschliche Neugier mehr gibt, sonst wärst du bestimmt nicht hier.«
    Sie schluckte, als ihr die Bedeutung des Jahrhunderts, auf das er anspielte, bewußt wurde.
    »Aber ich weiß nicht, wie lange du schon Gildemeister bist.«
    Er lachte leise und schob ihr einen Teller mit gedünsteten orange-grünen Milsistengeln hinüber. »Sehr gut wegen ihrer Spurenmineralen. Die Passover-Stürme werden selbst für die Verhältnisse von Ballybrans meterologischer Geschichte ein-malig in ihrer Stärke sein. Die, wie ich vielleicht hinzufügen darf, weiter zurückzuverfolgen ist als ich. Verschluck dich nicht!« Er stand auf, um ihr zwischen die Schulterblätter zu klopfen.
    »Sogar die Krankenstation wird unter den Stößen wackeln.
    Da du gerade erst zum erstenmal mit Kristallen zusammenge-kommen bist, wird dich Passover besonders mitnehmen. Als dein Gildemeister kann ich dir befehlen, Ballybran zu verlassen.« Sein Gesicht verzog sich in harte Linien und wurde unpersönlich und unerbittlich. Sein Mund wurde allerdings weich, als er ihren entschlossenen Ausdruck sah. »Es wäre mir aber lieber, wenn du freiwillig mitmachst. Die fünf Kristalle, die du mitgebracht hast, wurden gerade gestimmt, wenn du mir das Wortspiel vergibst, und sind dann zur Verschiffung bereit.
    Ich würde dich gern damit beauftragen, sie zum Trundimoux-System zu bringen und sie zu installieren.«
    »Und mit diesem Auftrag bekomme ich genug Kredits für künftige Dummheiten?«
    Lanzecki lachte.
    »Denk über das Angebot nach, während du die Steakbohnen hier ißt.«
    »Es ist also ein Vorschlag?« fragte sie mit einem großen Mundvoll Gemüse.
    »Ja — jetzt noch.« Sein Gesicht, sein Mund und seine Stimme waren gleichgültig. »Bald werden die Stürme über die Ketten fegen und die Sänger zwingen, zurückzukommen. Andere würden den Auftrag freudestrahlend annehmen, vor allem diejenigen, die nicht genug Kristalle geschnitten haben, um Ballybran über Passover verlassen zu können.«
    »Ich dachte immer, Passover sei ein unglaubliches Schauspiel.«
    »Das ist es auch. Rohe Naturgewalten in ihrer verheerend-sten Form.« Sein Achselzucken deutete an, daß es ein Schauspiel war, an das er gewöhnt war, und dennoch ...
    »Bleibst du denn über Passover hier?«
    Er warf ihr einen eindringlichen Blick zu, und in seinen dunklen Augen spiegelte sich das Spotlicht über seinem Schreibtisch.
    »Der Gildemeister steht während Passover immer zur

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