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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ausdruck. Stimuliert stimmt eher, glaube ich.« Er neckte sie, das verrieten ihr seine Lippen. Er neckte sie, aber da war noch etwas mehr, etwas tieferes, das, was diese Bedrücktheit an ihm verursachte. »Hör auf nachzudenken und iß. Ich habe eine besondere Delikatesse bestellt, und ich hoffe, daß sie dir auch schmeckt.
    Die Verpfleger geben sich zu diesem Zeitpunkt von Ballybrans Zyklus wirklich keine große Mühe, und danach müssen wir uns richten.«
    An diesem Abend war sein Appetit genauso groß wie ihrer, als sie die ausgefallensten Dinge probierten, die die Küchen aller eleganten und exotischen Planeten in der Föderation her-vorzauberten. Lanzecki wußte eine ganze Menge über Essen und versprach, daß er ihr irgendwann einmal persönlich eine Mahlzeit zubereiten würde, vom Rohprodukt bis zum fertigen Gericht.
    »Wenn Essen keine Notwendigkeit ist, so wie jetzt, aber wir es« - seine Augen zwinkerten bei dem Wort >in aller Gemütlichkeit < - »genießen können.«
    »Ist es denn jetzt nicht gemütlich?«
    »Nicht ganz, denn sobald ich mein symbiontisches Ich befrie-digt habe, muß ich mich wieder mit den Sturmtechnikern treffen.«
    »Sie unterdrückte die irrationale Enttäuschung darüber, daß ihr Essen kein Vorspiel zu einer Liebesnacht war.
    »Danke, mein Herz«, sagte er.
    »Danke? Wofür?«
    »Für das, was du gerade ... denkst.«
    Sie starrte Lanzecki einen langen Augenblick an.
    »Weißt du genau, daß Telepathie keine symbiontische ...«
    »Ganz genau!« versicherte Lanzecki ihr ernsthaft, aber bei seinem Mund war sie sich nicht ganz so sicher.
    Killashandra listete rasch einige ihrer Reaktionen auf ihn auf und seufzte.
    »Schön, es tut mir wirklich leid, daß du nicht bleibst.«
    Lanzecki lachte, als er ihre Hand nahm und sie sanft küßte.
    Aber nicht sanft genug, so daß sie auf seine Berührung nicht reagierte.
    »Ich habe nie die Absicht gehabt, in deine Intimsphäre ein-zudringen, Killashandra, indem ich die Veränderungen und den Fluß deiner Gedanken beobachte. Ich mag es einfach. Ich mag dich. Wenn« - und er erhob sich entschlossen — »es nicht ausgerechnet die Sturmtaktiken wären ...« Er küßte noch einmal ihre Handfläche und verließ dann rasch den Raum.
    Sie ließ die Hand in den Schoß fallen, während Lanzeckis taktvolles Kompliment ihr noch durch den Kopf hallte. Wirklich eins der nettesten, die sie je bekommen hatte.
    Der Gedanke, daß er in die so hoch geschätzte Intimsphäre eines Fuertaners eingedrungen war, früher einmal ihr am heftig-sten verteidigter Besitz, störte Killashandra merkwürdigerweise nicht. Wenn Lanzecki auch weiterhin »mochte«, was er sah. Sie nahm einen tiefen Schluck Bier. Wie sehr hatte sie sich doch seit jener ziellosen, schmerzlichen Fahrt auf dem Fußgängerband zum Raumhafen von Fuerte verändert! Und in wieweit war diese Veränderung auf ihr »symbiotisches Ich« zurückzuführen? Auch das bedeutete ein Eindringen in ihre Intimsphäre, dem sie vor den Behörden der FSP zugestimmt hatte.
    Jetzt, nachdem sie Kristalle in der Hand gehalten hatte, die Vibration, das Licht und den Ton, den der sonnenerwärmte Quarz ausstrahlte, gefühlt und gesehen hatte, fühlte sie kein Bedauern über eine verlorene Intimsphäre, kein Bedauern über eine Invasion, die das Tor zu einer neuen Erfahrungsdi-mension gewesen war.
    Sie lachte leise über ihre Gedanken und trank ihr Bier aus.
    Sie fühlte sich schläfrig und satt, und morgen würde ein anstrengender Tag werden. Sie hoffte, daß Trag keinen Bericht von Enthor über den unregelmäßigen Schnitt ihrer Kristalle bekommen hatte.
    Am nächsten Morgen, nach einem kräftigen Frühstück, meldete sie sich bei Trag im Schneideraum, wo bereits andere Mitglieder der Klasse 895 unter der Aufsicht von Concera und einem anderen Gildemitglied bei der Arbeit waren. Killashandra begrüßte Concera, und lächelte den anderen zu.
    Trag deutete mit dem Kopf auf eine Seitentür, und sie folgte ihm. Sie erlebte einen doppelten Schock, denn dort auf dem Arbeitstisch, zwischen Installationshalterungen und Schutzpol-stern, sah sie fünf schwarze Kristalle. Und sie reagierte überhaupt nicht auf ihre Gegenwart!
    »Keine Sorge!« Trag nahm den ersten und warf ihn ihr gleichgültig zu.
    Sie öffnete den Mund, um ihn zu verwünschen, als sie ihn schon aufgefangen hatte und plötzlich wußte, daß es kein schwarzer Kristall war.
    »Jagen Sie mir nie wieder so einen Schreck ein!« Wut brannte in ihrem Bauch und ihrer Kehle.
    »Sie

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