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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Ketten und der Sensitivität vor Passover in einen Topf geworfen.
    So. Tief durchatmen und logisch überlegen. Rimbol spürte diese Sensitivität vor Passover genau wie sie. Und dann war sie nicht nur von Trag persönlich zum Shuttle begleitet worden, er hatte ihr auch drei verschiedene Botschaften übermittelt: Der Gildemeister hatte Vertrauen zu ihr. Und, überraschenderweise, auch Trag, der, wie Killashandra wußte, schwerer zufriedenzu-stellen war als jeder andere Lehrer, den sie gehabt hatte. Und Lanzecki wünschte ihr eine gute Reise und eine sichere Rückkehr.
    Killashandra lächelte vor sich hin und begann, sich zu entspannen. Die unausgesprochene Bedeutung dieses Wunsches beruhigte sie, so daß sie in der übereilten Abreise jetzt nicht mehr als nur einen Zufall sah. Und bisher hatte sie eher auf der glücklichen Seite des Zufalls gestanden. Von dem Augenblick an, als die Sortierer ihre Klasse dazu herangezogen hatten, damit sie ihnen half und Enthor sie gewählt hatte; ihre Sensitivität gegenüber schwarzen Kristallen; eine Milekey-Transition, die laut Antona nicht vorherzusagen gewesen war. Das Glück war auch auf Killashandras Seite gewesen, als sie mit dem Bergungsteam hinaus zu Keborgens Absturzstelle geflogen war. Sicher, es waren logische Schlußfolgerungen und Fakten gewesen, die ihr geholfen hatten, Keborgens Flugroute herauszufinden. Daß man sie vorzeitig in die Ketten gelassen hatte, hatte sie Lanzecki beziehungsweise dem Bedürfnis der Gilde zu verdanken, Keborgens Claim weiter ausbeuten zu können. Aber es hätte auch sein können, daß sie das Claim nicht gefunden hätte, daß sie sich von den frischen Farben hätte abhalten lassen. Sie überlegte, wieweit sich die Passover-Stürme wohl auf Farbe auswirkten.
    Dann fiel ihr Antonas Botschaft ein; nachdem sie den Gildeausweis in einer Hüfttasche verstaut hatte, nahm sie sich den bedruckten Bogen vor.
    Antona hatte alle Nahrungsmittel herausgesucht, die im Trundimoux-System zur Verfügung standen, und die aufgeführt, die Killashandras Bedürfnissen am besten entsprachen. Die Liste war beunruhigend kurz. Antona erinnerte die neue Sängerin daran, daß das Hungergefühl nachlassen würde, aber daß sie auch mit beträchtlicher Müdigkeit rechnen mußte, wenn der Passover-Punkt erreicht war. Dieser Effekt tauchte am häufigsten dann auf, wenn sich Symbiont und Wirt aufeinander einstellten. Antona riet ihr, die Installierungen so schnell wie möglich hinter sich zu bringen und nannte ihr ein mildes Stimulans, das ihr gegen Lethargie half. Zuletzt gab ihr Antona noch den Rat, nicht eher nach Ballybran zurückzukehren, bis Passover vorbei war, und je weiter sie vom System weg bliebe, desto besser.
    Die Mitteilung, die mit Stimmdrucker geschrieben war, klang fröhlich wie Antona, und Killashandra war mehr als dankbar für die Aufmerksamkeit der Ärztin, die sie daran hatte denken lassen. Nachdem sie jetzt etwas beruhigt war, ging sie im Geiste noch einmal den Installierungsvorgang durch, den sie mit Trag eingeübt hatte. Sowohl er wie auch Lanzecki hatten Vertrauen zu ihr. So sei es.
    Der Retroantrieb und die schwankende Fallbewegung des Shuttles kündigte an, daß es die Basisdocks anmanövrierte. Killashandra fühlte den Ruck, als das Manöver gelungen war.
    »Schrecklich!« hörte Killashandra plötzlich eine bekannte Stimme mehrere Reihen weiter vorn sagen.
    »Zweifellos einer deiner Rekruten, der sich ein bißchen auf-spielen will«, folgte die schleppende Stimme von Olin.
    Sie mußte wirklich völlig daneben gewesen sein, dachte Killashandra, wenn sie Borella und ihren Begleiter nicht bemerkt hatte, als sie in das Shuttle gestiegen war. Sie hatte sich gerade losgeschnallt, als sie zu ihrer Überraschung hörte, wie ihr eigener Name von Borellas unverwechselbar verächtlicher Stimme genannt wurde.
    »Killashandra Ree? Woher soll denn ich wissen, ob sie an Bord ist oder nicht? Ich kenne sie schließlich nicht.«
    Die kalkulierte Gleichgültigkeit auf eine wohl höfliche Frage brachte Killashandra in Wut. Kein Wunder, daß Kristallsänger einen derart schlechten Ruf hatten.
    Sie ging zur Shuttletür, blieb aber abrupt stehen, als ihre gesteigerte Sehkraft von den beiden Männern in schreienden Uniformen attackiert wurde, die auf einer Seite der Docköffnung standen. Auf der Brust jedes Mannes befand sich, ver-ziert mit auffallenden, irisierenden und disharmonischen Farben ein stilisiertes Symbol, ein Planet und zwei Monde, die von drei

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