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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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festhielten.
    »Killashandra Ree?« wollte der Aufseher wissen. Er keuchte noch von der ungewohnten Anstrengung.
    »Ja?«
    »Sie sind festzuhalten.«
    »Warum?« Jetzt war sie böse. Sie hatte kein Verbrechen begangen und niemanden in seiner persönlichen Freiheit verletzt.
    Das Versäumnis, eine Veränderung der Verhältnisse zu melden, war kein Vergehen, solange sie nicht die planetarischen Einrichtungen ohne den nötigen Kredit benutzte.
    »Bitte kommen Sie mit«, sagten die Hafenbeamten im Chor.
    »Warum?«
    »Eh, hmmm«, murmelte der Aufseher, als sich die beiden Männer zu ihm wandten. »Also, Sie sollen festgehalten werden.«
    »Aber ich habe nichts getan.«
    »Hey, was geht hier vor?« Carrik war wieder ganz der alte, als er die Männer zur Seite drängte und beschützend den Arm um Killashandra legte. »Diese junge Dame steht unter meinem Schutz.«
    Auf seine Bermerkung hin tauschten der Aufseher und die beiden Beamten strenge und entschlossene Blicke aus.
    »Diese junge Dame steht unter dem Schutz ihres Heimatplaneten«, erklärte der Aufseher. »Es bestehen Zweifel an ihrer geistigen Stabilität.«
    »Wieso? Weil sie eine ehrbare Einladung von einem Besucher angenommen hat? Wissen Sie, wer ich bin?«
    Der Aufseher wurcle rot. »Das weiß ich, Sir.« Auch wenn der Mann jetzt mehr Respekt zeigte, ließ er keinen Zweifel daran, daß es sein unmittelbares Ziel war, Killashandra Carriks Protektion zu entziehen.
    »Schön dann lassen Sie sich von mir versichert sein, daß sich f
    Miß Ree sowohl psychisch wie auch physisch ausgezeichneter Gesundheit erfreut.« Carrik deutete mit einer auffordernden Geste auf Killashandras schlanke und gebräunte Gestalt.
    Der Aufseher blieb unerbittlich. »Wenn Sie dann bitte beide hier entlang mitkommen würden.« Seine Beamten warfen sich resolut in die Brust.
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu tun, was man von ihnen verlangte, doch Carrik versäumte es nicht, ihre unerwartete Begleitung darauf hinzuweisen, daß sie zwei Plätze auf einem Shuttle gebucht hatten, das in einer Stunde abflog. Er habe die vol e Absicht, diesen Zeitplan einzuhalten — und zwar mit Kil ashandra Ree. Stat Grund zu weiteren Spekulationen über ihren Gei-steszustand zu geben, blieb Killashandra ungewöhnlich still.
    »Ich habe das Gefühl«, flüsterte sie Carrik zu, nachdem man sie in ein kleines Büro gebracht hat e, »daß die Musikschule gedacht hat, ich könnte Selbstmord begehen.« Sie kicherte und nahm dann die Hand vor den Mund, als der Aufseher sie nervös ansah. »Ich bin einfach aus dem Institut spaziert und verschwunden, und auf dem Weg hierher habe ich niemanden gesehen, der mich kennt.
    Sie haben mich also doch vermißt! Das freut mich aber.« Carrik war offensichtlich nicht so erfreut wie sie, aber sie mußte ja nur die Behörden beruhigen, und sie war sicher, daß sie das konnte. »Ich halte ihre Reaktion eigentlich eher für schmeichelhaft, und ich werde trotz allem meinen dramatischen Abgang von Fuerte haben.«
    Carrik bedachte sie mit einem äußerst entrüsteten Blick und verschränkte die Arme vor der Brust, während sein Gesicht einen gelangweilten Ausdruck annahm. Er starrte unbewegt auf den Bildschirm, auf dem die Abflüge abrol ten.
    Killashandra erwartete halb, ihren Vater zu sehen, auch wenn sie sich nur schwer vorstel en konnte, daß er ihretwegen einen solchen Aufruhr machte. Aber nie im Leben hät e sie mit Maestro Esmond Valdi gerechnet, der jetzt in der Rolle des aufgebrachten Mentors das Büro betrat, und genauso wenig war sie auf den Angriff vorbereitet, den er sofort gegen Carrik startete.
    »Sie! Sie! Ich weiß, was Sie sind! Eine Silikatspinne, die ihre Beute paralysiert, ein Kristal kuckuck, der den hoffnungsvollen Nachwuchs aus seinen Nestern stößt.«
    Killashandra, die so überrascht wie alle anderen war, starrte den für gewöhnlich würdevollen und unerschütterlichen Maestro an und fragte sich, welche Rol e er zu spielen glaubte. Er mußte schauspielern. Seine Wortwahl war so - so übertrieben. »Silikatspinne!« »Kristallkuckuck!« Seine Vergleiche waren auf jeden Fall unzutreffend und fehl am Platze.
    »Nutzt die Gefühle eines unschuldigen jungen Mädchens aus.
    Überschüttet sie mit ungewohntem Luxus und pervertiert sie, bis sie als anständiger, nützlicher Bürger verdorben ist. Unterzieht sie einer Gehirnwäsche, so daß sie völlig verdreht und verwirrt ist!«
    Carrik machte keinen Versuch, die Schimpfkanonade zu unterbrechen oder sich

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