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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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und geschwätzigen Besatzungs-mitgliedern hatte Killashandra einiges mehr über Kristallsänger und Ballybran erfahren, allerdings glaubte sie vieles davon nur mit Vorbehalt, da es nichts weiter als Paraphrasen der Bemerkungen von Maestro Valdi waren. Andurs hatte sich trotz seines begrenzten Wissens aus erster Hand als beste Informationsquelle erwiesen. Er machte die Tour von Regulus nach Ballybran jetzt seit neun Standardjahren und hielt immer die Ohren offen, deshalb wußte er mehr als alle anderen — auf jeden Fall mehr, als sie vom geheimnisvollen Vidifax der drei Schiffe hatte erfahren können, auf denen sie während der Reise gewesen war. Irgend etwas Mysteriöses umgab Ballybran, die Heptitengilde und ihre Mitglieder - ein Geheimnis, das sie aus dem schloß, was über diese drei Themen nicht gesagt wurde. Der einzelne hatte Recht auf seine Intimsphäre, und das galt auch für gewisse Aspekte jeder interstellaren Handelsgesellschaft, und es war bekannt, daß Informationen über bestimmte planetarische Ressourcen bewußt untertrieben oder ganz ausgelassen wurden. Doch die Tatsache, daß auch die üblicherweise verfügbaren Angaben über Ballybran, die Gilde und ihre ausgewählten Mitglieder fehlten, verstärkte ihr Mißtrauen.
    Umgekehrt war sie ungeheuer beeindruckt gewesen von der stillschweigenden Macht der Gilde: angesehene Ärzte hatten Carrik an den drei Zwischenhäfen in Empfang genommen, und sie selbst war mit größtem Respekt behandelt worden. Sie hatte nicht viel mehr zu tun gehabt, als die Lebenserhaltungswiege zu überprüfen, in der Carrik lag. Sie war auf intravenöse Ernährung, Therapie, Baden und die nötigen Medikamente programmiert, und an jedem Hafen wurde das Gerät von Technikern kontrol-liert. Nichts schien zu gut für ein Mitglied der Heptitengilde.
    Oder seine Begleitung. Killashandra hatte freien Kredit in den Schiffsshops und hatte auf allen drei Schiffen freien Zutritt zur privaten Messe des Captains. Abgesehen von der Tatsache, daß sie völlig allein gelassen wurde, genoß sie die Aufregung ihrer ersten interstellaren Reise.
    Vielleicht weil diese jetzt fast zu Ende war, hatte sie am vergangenen Abend von Andurs die meisten ihrer Informationen erhalten, während er bedächtig einem Glas sarvonianischem Brandy zugesprochen hatte.
    »Ich habe es so oft gehört, daß ich es langsam für möglich halte ... es heißt nämlich, daß die Kristalle einem ins Blut gehen.«
    »Dann müßte man sterben«, entgegnete Killashandra, obwohl Carrik den gleichen Ausdruck gebraucht hatte.
    »Ich kann nicht sagen, ob sie damit meinen, daß die Kredits so gut sind«, fuhr Andurs fort, ohne auf ihre Bemerkung einzu-gehen. »Kristallsänger können wirklich so richtig Leben in die Bude bringen - schmeißen mit dem Geld nur so rum und hauen auf die Pauke - bis sie dieses komische Zittern kriegen. Eigentlich seltsam, denn Kristallsänger werden angeblich schneller wieder gesund als normale Menschen, und sie sollen auch nicht so anfällig für die planetarischen Krankheiten und Infektionen sein, die einen trotz aller Immunisierungen erwischen. Und sie bleiben länger jung.« Diese Eigenschaft schien Andurs zu ärgern.
    »Ich hab‘ mal einen von ihnen danach gefragt. Er war betrunken, und er sagte, es gehört einfach zum Kristallsingen.«
    »Dann müßte es doch eine ganze Menge Leute geben, die kristallsingen wollen . .«
    »Schon, aber man riskiert dabei auch, diese Anfäl e zu bekommen oder . .« Andurs zeigte mit dem Daumen über seine Schulter, um auf Carrik in seiner Kabine anzuspielen. »Dann werde ich doch lieber alt.«
    »Das kommt doch nicht oft vor, oder?« wol te Kil ashandra überrascht wissen. Sie hatte den Eindruck gehabt, daß Carriks Zusammenbruch ungewöhnlich war.
    »Er ist der erste, den ich in einem so schlimmen Zustand gesehen habe«, gab Andurs zu. »Sicher, sie kriegen diese Fieberanfälle, und manchmal ist es sogar so schlimm, daß man sie in Eisbeutel packen muß, aber nicht ...«Er tippte sich mit einem Finger an die Stirn.
    »Es geht mich ja nichts an, aber wie ist es dazu gekommen?«
    Die Frage überraschte Killashandra, obwohl sie auf der Hand lag, weil sie auf der ganzen Reise niemand gestellt hatte, als ob alle Angst vor der Antwort hätten.
    »Er war völ ig in Ordnung, bis wir zum Raumhafen von Fuerte kamen. Dann traf ein Shuttle mit einem gräßlich resonierenden Antrieb ein. Es explodierte, und er geriet in die Schal wel en.«
    »Nett von Ihnen, daß Sie ihn

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