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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Monitoren verändern, werden Sie informiert.«
    »Wahrscheinlich werde ich Sie dann informieren«, murmelte Killashandra leise und war erfreut, als sie keine Antwort hör-te. Mir recht, dachte sie. Sie warf ihren Reisesack auf das Bett.
    Manche Leute wollten eine Antwort auf ihre beiläufigen Bemerkungen; sie dagegen zog die Unantastbarkeit der Stille vor.
    Ihr Quartier war ähnlich wie das auf der Basis Shankill, nicht überladen, sondern praktisch eingerichtet: Bett, Tisch, Stühle, Schreibfläche, 3-D-Schirm, die üblichen Audi-visionsanschlüsse, eine Verpflegungsöffnung neben dem Tisch und ein Schrank. Die Sanitärzelle war größer, als sie erwartet hatte und schloß eine tiefe Wanne ein. Sie schaltete den kleinen Faxspender ein und las alle möglichen Badelotionen, Salze, Duftstoffe und Öle, die zur Verfügung standen.
    Mehr als erfreut wählte Killashandra ein Duftschaumbad mit einer Temperatur von 350 C, worauf sich die Wanne sofort zu füllen begann.
    Bei den Duschzellen auf den Schiffen und Stationen fühlt man sich nie richtig sauber, dachte sie, als sie sich auszog. Das einzig Wahre war ein ausgiebiges heißes Vollbad.
    Sie trocknete sich gerade unter den Warmluftdüsen, als Tukolom ankündigte, daß es ihm eine Freude sei, die Klasse 895 im Aufenthaltsraum zum Abendessen zu treffen.
    Tukoloms merkwürdige Syntax schien nur bei spontanen Bemerkungen aufzutreten und kam bei der Flut von Informationen, mit denen er sie während des Essens überschüttete, gar nicht vor.
    Er ließ sich auch in seinen Ausführungen weder von Fragen unterbrechen noch von Carigana ablenken, wenn sie seinen Erklä-
    rungen Vorgriff.
    Da alle, mit Ausnahme von Carigana, einsahen, daß es sinnlos war, Tukolom zu unterbrechen, und da das Essen aus einer Vielfalt warmer und kalter Speisen, Proteinen, Gemüse und Obst bestand, hörte die Klasse 895 zu und aß.
    Tukolom ließ sich zuerst über die einzelnen Anzeichen aus, die bei ihnen auftreten würden. Er zählte die Symptome auf, die den Beginn der Symbiosekrankheit kennzeichneten und sich zwischen zehn und dreißig Tagen nach Betreten der Planetenoberfläche zeigten, angefangen mit Kopfschmerzen, Muskelschmer-zen, Reizbarkeit und Seh-und Hörstörungen. Solche Symptome sollten ihm sofort mitgeteilt werden, und der Betroffene sollte in das ihm zugewiesene Quartier zurückkehren, wo der Verlauf der Adaptation überwacht werden konnte. Alle Beschwerden würden gelindert werden, ohne daß es den Prozeß des Eindringens des Symbionten beeinträchtigte. »Damit man in Ruhe vergewal-tigt werden kann, was?« flüsterte Rimbol, der immer eine Antwort parat hatte, in Killashandras Ohr.
    In der Zwischenzeit würde die Klasse 895 Orientierungskurse in der Geschichte und Geographie von Ballybran bekommen, Instruktionen im Fliegen von Gleitern, und es würden Vorträge über Meteorologie und Überlebenstechni-ken abgehalten. Die Klasse würde darüberhinaus auch zu Arbeiten in der Gilde herangezogen werden, die die Verpackung der geschnittenen Kristalle und Reparaturen der Anlagen nach jedem Sturm betrafen.
    Die normalen Arbeitsstunden und -tage waren so eingeteilt, daß genug Zeit zur Erholung blieb. Die Mitglieder wurden ermuntert, alte Hobbys oder Zeitvertreibe weiter zu verfolgen. Sobald sie die Erlaubnis zur Benutzung der Gleiter hatten, konnten sie Ausflüge machen, soviel sie wollten, solange sie registriert waren und das Okay für den Flugplan vom Kontrollzentrum hatten.
    Für die Benutzung von Wasserfahrzeugen waren eine Sonderer-laubnis und ein Befähigungstest nötig.
    So abrupt, wie er mit seinem Vortrag begonnen hatte, hörte Tukolom auch wieder auf. Er sah sich erwartungsvoll um.
    »Ist das hier die Hauptanlage der Gilde?« wollte Carigana wissen, überrascht über die plötzliche Pause.
    »Ja, der Hauptausbildungsbereich ist das hier. Gelegen auf der größten Kontinentalmasse, auf der sich die größten der pro-duktiven Kristallketten befinden, Milekey und Brerrerton. Die Anlage ist auf dem Joslin-Plateau errichtet, geschützt durch den Mansord-Horst im Norden, den Joslin-Paß im Süden, im Westen durch das Weiße Meer und im Osten durch die Lange Ebene.
    Dank ihrer glücklichen Lage ist die Anlage also im allgemeinen vor den schlimmsten Machstürmen geschützt.«
    Tukolom hatte ein perfektes Gedächtnis, fand Killashandra.
    Ein wandelnder Datencomputer. Rimbol mußten ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen, denn sie sah, daß sich in seinen Augen Belustigung spiegelte.

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