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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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genug geht, um Besucher zu empfangen, oder nicht. Und ich sage, daß du niemanden empfangen wirst. Nicht vor morgen.«
    Goronwy versuchte wieder, sich hinzusetzen, stöhnte und fiel zurück. Gruffydds nahm ihm den Becher ab, schenkte noch etwas Wein hinein und fügte noch etwas Sirup hinzu. »Nimm das«, befahl er. »Das bringt dich zum Schlafen.« Goronwy nahm es ohne Widerrede.
    »Warum hast du gegen den Herrn Bedwyr gekämpft?« fragte Artus, sobald der Becher leer war. Seine Stimme war ruhig und gelassen. Nicht einmal ich, die ich ihn so gut kannte, konnte die Anspannung darin entdecken.
    Goronwy blinzelte ihn an. »Mein Herr, er... sein Speer sei verdammt! Er hat gesagt, ich wäre ein Lügner!«
    »Hat er das? Warum?«
    Goronwy blinzelte noch einmal. Die Droge fing an zu wirken, was Artus ohne Zweifel einkalkuliert hatte. »Er hat gesagt, ich. nein, zuerst haben wir über den Herrn Gawain geredet, Herr. Morfran ap Tegid und Constans und ich. Wir waren in der Halle. Und ich hab’ gesagt, daß du Gawain nicht zurück nach Gallien schickst, weil du den Verdacht hast, daß er schlecht mit König Macsen verhandelt. Aber Morfran meinte. er sagte: >Beim Himmel, das ist falsch<, und du hättest Gawain nicht geschickt, weil er krank ist. Und Constans meinte, das könne er glauben, und Gawain sei in der Tat krank - im Gehirn, weil er seine Mutter umgebracht hat. Er hat eine schnelle Zunge, dieser Constans! Und Morfran wurde sehr ruhig und bekam einen unsicheren Blick, und dann hat er gefragt, ob Medraut das gesagt hätte, und Constans fragte, warum er es wissen wollte - und in diesem Augenblick kam der Herr Bedwyr heran - er hatte unten in der Halle gesessen, ein Stück entfernt von uns -, und Bedwyr sagte, Gawain sei nicht krank, sondern du, mein Herr, wünschtest, daß er sich ausruht. Und niemand bezweifle seine Treue. Und ich hab’ gesagt, das wäre falsch. Denn es gäbe viele, die das bezweifelten, und mit Grund. Und Bedwyr nannte mich einen Lügner. Wie kann ein ehrenhafter Mann so etwas ertragen? Ich hab’ ihn auf der Stelle zum Kampf herausgefordert. Er hat nichts gesagt und nur genickt. Und dann gingen wir hinaus in den Hof bei den Ställen und sattelten unsere Pferde und haben uns darangemacht. Aber sein Speer sei verdammt! Beim allerersten Angriff, ehe ich nur einen guten Schlag landen konnte, stößt er mich unter den Arm und schlägt mich vom Pferd, so daß ich jetzt nicht mehr in der Lage bin, für Monate gegen irgend jemanden zu kämpfen. Und, mein Herr - es ist doch wahr, daß du Gawain mißtraust, oder nicht?«
    »Ich vertraue Gawain mehr als meinem eigenen Schildarm«, erwiderte Artus mit ruhiger Stimme. »Und Bedwyr vertraue ich mehr als meiner Schwerthand. Du hast müßigen Gerüchten zuviel Glauben geschenkt, Goronwy.« Er nahm dem Krieger sanft den Becher ab. »Hör zu, Vetter. Dieser Streit innerhalb meiner >Familie< schmerzt mich so tief, wie deine Wunde dich schmerzt. Ich wünsche, daß der Streit endet.«
    Goronwy blickte zu ihm auf und blinzelte noch immer schläfrig. Er klemmte die Unterlippe zwischen die Zähne. »Aber nach alledem traust du Gawain immer noch? So sehr? Er ist ein Muttermörder!«
    »Vetter, auch das ist falsch. Denkt einen Augenblick nach, denkt an die Art, in der du zum erstenmal die Geschichte vom Tode der Königin Morgas von den Inseln gehört hast. Zuerst - waren sich da nicht alle einig, daß die Königin von den Händen des Herrn Agravain gestorben wäre? Und du hast auch gehört warum. Denk außerdem an Gawain. Du kennst ihn schon genausolange wie ich, du hast neben ihm gekämpft, von hier bis nach Kaledonien. Denk daran, wie oft er uns im Kampf gerettet hat und wie wohl er uns auf Botenreisen gedient hat und wie lange es dauert, bis er sich mit jemandem streitet - selbst mit dem niedrigsten Diener. Kannst du wirklich glauben, daß er wahnsinnig ist oder - noch schlimmer -verräterisch? Und kannst du glauben, daß ich es nicht wissen oder handeln würde, wenn es doch so wäre? Bin ich denn ein Narr? Goronwy?«
    Goronwy schaute mich plötzlich an. Sein Blick war unsicher. Dann wandte er die Augen wieder zu Artus, in einem Ausdruck völliger Verwirrung. Artus beugte sich nach vorn und nahm seine Hand. Er umklammerte sie. »Vetter«, sagte er, »wieder denkst du an die wilden Gerüchte. Aber denk einmal daran, was du selbst getan und gesehen hast und was du weißt. Du weißt, wer und was ich bin, und du kennst Gawain und Bedwyr.«
    Goronwy schaute ihn weiter in

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