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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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zurück.« Er sah die anderen an. »Zudem seid ihr ja auch noch da und könnt mich notfalls befreien. Ich glaube nicht, dass sie etwas von euch wissen.« Er tunkte das Stück Brot in die Schüssel mit der kalten Suppe, die Elyra angerichtet hatte. Auf ein Feuer hatten die Freunde verzichtet, da das Lager der Söldner zu nahe war.
    »Das soll ein Plan sein?«, fragte Vanessa ungläubig. Garret sah sie überrascht an. »Es ist sogar ein guter Plan. Simpel und einfach. Aber ich glaube ohnehin, dass sie das Angebot annehmen werden.«
     
    »Hallo, Garret«, sagte eine ihm bekannte Stimme, als er sich gerade vorsichtig auf seinem Ast aufrichtete und dabei versuchte, hinter dem Stamm der Eiche in Deckung zu bleiben. Seiner Überlegung nach hätte ihn eigentlich niemand im Lager in dem dichten Blattwerk sehen dürfen.
    Aber das, erkannte er nun, war wohl eine falsche Annahme gewesen. Er sah hoch zu dem Mann mit der Armbrust, der es sich in einer der höher gelegenen Astgabeln bequem gemacht hatte. Tarik hatte die Armbrust mit dem Hinterende auf seinem rechten Oberschenkel abgestützt, wobei der Bolzen nach oben zeigte. Neben ihm hingen zwei mit Bolzen gefüllte Köcher an einem Ast. In der anderen Hand hielt er einen Apfel, der schon zum größten Teil aufgegessen war.
    »Eine gute Position habt Ihr Euch da ausgesucht«, gab Garret mit einem Seufzer zurück.
    »Nicht wahr?«, lächelte Tarik. »Man hat einen guten Überblick von hier oben.« Er lachte leise auf und aß das letzte Stück Apfel. »Der Hauptmann wartet auf dich«, sagte er dann. »Ich schlage vor, du suchst ihn auf direktem Wege auf. Und, Garret?«
    Garret sah zu ihm hoch und seufzte innerlich.
    »Keine Tricks«, lächelte der Söldner. »Ich ziele auf deinen Rücken.«
     
    Abgesehen davon, dass man ihm hier und da neugierige Blicke zuwarf, reagierte keiner der Söldner auf Garret, als er den breiten Stamm der Eiche hinunterkletterte und sich auf den Weg zu dem großen Zelt des Hauptmanns begab. Garret konnte der Versuchung gerade noch widerstehen, die Hände in die Tasche zu stecken und zu pfeifen, auch wenn es ihm schwer fiel. Denn Pfeifen half ihm immer ganz gut, wenn er Angst hatte.
    Zu beiden Seiten des Zelteingangs standen Wachen, die ihn ausdrucksleer ansahen. Als Garret den Mund öffnete, um etwas zu sagen, schlug einer der Männer wortlos die Zeltplane zur Seite.
    Hauptmann Hendriks war über einen Tisch mit einer großen Karte gebeugt und hielt eine dampfende Steinguttasse in den Händen, als Garret eintrat. Er sah auf, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ein wenig kühl, dieser Morgen«, sagte er dann und wies mit der Hand auf eine verbeulte Blechkanne sowie zwei leere Tassen, die neben ihm auf einem kleinen Tisch standen. »Möchtest du einen Tee?«
    Garret atmete auf. Das hörte sich nicht so an, als ob man vorhätte, ihn nur noch mit den Füßen voran aus dem Lager zu lassen. Er nickte nur und schenkte sich in eine der Tassen ein. Besonders frisch kam ihm der Tee nicht vor, aber etwas Heißes im Magen zu haben, konnte nicht schaden.
    »Habt Ihr Euch entschieden, Hauptmann Hendriks?«, fragte er, und der Hauptmann lachte kurz und bitter.
    »Du kommst direkt zur Sache. Normalerweise mag ich das, diesmal allerdings …« Er musterte Garret für einen langen Moment, bevor er weitersprach. »Die Antwort ist ja und nein. Wir sind übereingekommen, den Vertrag mit König Belior zu lösen. Ich werde meine Leute von dieser Lichtung holen und begraben. Dann schauen wir weiter.«
    Garret sah ihn überrascht an.
    »Haltet Ihr unser Angebot nicht für gut genug?«, fragte er dann. Der Söldnerführer warf ihm einen scharfen Blick zu.
    »Es ist ein gutes Angebot – wenn es denn wahr sein sollte.« Er griff an seinen Beutel und fischte die Goldmünze heraus. »Eine Münze macht schließlich noch keinen Sold für meine Leute«, sagte er dann. Garret machte Anstalten, etwas dagegen einzuwenden, aber der Hauptmann winkte ab. »Du kannst zufrieden sein, Garret. Wir haben uns von Belior abgewandt und werden jemanden in euer Dorf schicken, der mit euren Anführern verhandelt. Dann werden wir sehen, wie ernst das Angebot gemeint ist. Auch wenn wir es am Ende ausschlagen sollten, Belior dienen wir nicht mehr.«
    Garret nickte. Der Mann hatte recht, das war schon ein Erfolg.
    »Und was ist mit dem Gefangenen?«, fragte er dann, und die Augen des Hauptmanns wurden hart.
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Werdet Ihr ihn freilassen?«
    Die Augen des Hauptmanns

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