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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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ihre Haltung ein wenig, altes Leder knirschte, und Tarlon stellte interessiert fest, dass auf Helm und Schulterstücken Staub lag.
    »Was wollt Ihr?«, fragte eine raue männliche Stimme. »Ist der Konvent etwa gebrochen worden?«
    »Ich weiß nichts von einem Konvent«, stammelte Garret und versuchte, sich wieder zu fassen. »Wir wurden kürzlich angegriffen und haben das Depot geöffnet, um nach etwas zu suchen, das uns im Kampf gegen den Feind von Nutzen sein könnte.«
    Die Ritter schwiegen. Für eine kleine Ewigkeit sagte niemand etwas, und dennoch konnte sich Garret des Eindrucks nicht erwehren, als ob die fünf Ritter auf eine ihm unbekannte Art miteinander Rücksprache hielten. Dann ergriff die Frau das Wort.
    »So, dachtet Ihr das …«, sagte sie langsam. »Nun gut. Wenn Ihr sieben findet, die für die Öffnung des Depots stimmen, werden wir es Euch öffnen. Ihr könnt Euch umsehen, weil wir nur zu gut wissen, dass Ihr uns sonst nicht glauben werdet. Aber wir sagen Euch gleich, dass Ihr nichts von dem, was Ihr finden werdet, werdet verwenden wollen.«
    »So wie es in diesem Moment aussieht, steht der Konvent noch, und wir sind seine Hüter«, fügte eine andere hohl klingende Stimme hinzu. »Wir sind insgesamt sieben und wachen darüber, dass niemand, der nicht von Lytar ist, die Macht des alten Reiches wieder zum Leben erweckt. Wir dienen außerdem den Nachkommen Lytars als Warnung, die leichtfertig danach zu greifen trachten. Wird der Konvent jedoch gebrochen, ist es unsere Bestimmung, darüber zu wachen, dass der Greif den Zorn der Götter nicht erneut beschwört!«
    Vanessa räusperte sich und wurde etwas bleich, als die Helme vor ihr leicht knirschten und die Hüter sich ihr zuwandten.
    »Verzeihung, aber was ist der Konvent?«
    »Das würde ich auch gerne wissen«, sagte der Bürgermeister, der zusammen mit Hernul, Garen und Pulver hinter ihnen aufgetaucht war. »Mein Name ist Ansalm Dunkelfeder. Ich bin der Bürgermeister von Lytara, und dies hier sind meine Freunde Pulver, Hernul und Garen, die genau wie auch ich zum Ältestenrat unsers Dorfs gehören.«
    Raliks Namen erwähnte er nicht, denn der Zwerg und sein Sohn warteten sicherheitshalber erst einmal vor dem Depot. Der Bürgermeister wandte sich an die Größte der fünf Gestalten. Es war die Sera, die auch schon vorhin gesprochen hatte.
    »Was also ist der Konvent?«, fragte er erneut.
    Die fünf Hüter sahen einander an, dann nickte die Frau. »Diese Fragesoll Euch beantwortet werden. Ich sehe, dass viele draußen vor dem Tor warten. Ruft sie herein, auf dass ein jeder meine Worte hören möge.«
    Es dauerte nicht lange, und der Gang vor dem inneren Eingang füllte sich mit den Bewohnern des Dorfes. Auch wenn sie alle neugierig waren, so stellte Garret doch mit Genugtuung fest, dass es ihnen nicht anders ging als ihm. Die vorsichtigen Blicke in Richtung der gerüsteten Gestalten zeigten deutlich, wie unheimlich ihnen die Situation war.
    Als alle versammelt waren und sogar Argor und Ralik sich vorsichtig vorgewagt hatten, richtete sich die Frau zu ihrer vollen Größe auf.
    »Hört denn, Ihr Bürger von Lytara, die Geschichte einer einst so mächtigen Nation, deren Geschlechtern Ihr entstammt«, sprach sie in der alten Tradition der Barden. Ihre Stimme füllte den Raum vor dem inneren Tor mühelos, und es lag ein Hall in ihr, der nicht nur Garret frösteln ließ.
    »Vor langer Zeit wurde das stolze und mächtige Reich Lyranthor auf dem Blut und der Asche anderer Nationen errichtet. Sie fielen durch unsere magischen Kräfte, denen sie nichts entgegenzusetzen hatten. Durch falsche Versprechen, Intrigen und Verrat kam die Zerstörung. Unsere mächtigen Armeen beherrschten die Himmel, befahlen dem Meer und zwangen mächtige Reiche in den Staub zu unseren Füßen. Gier und Wahnsinn bevölkerten unsere Städte, Missbrauch und Gewalt ließen uns wie die Verkörperung des Bösen erscheinen. Man sah uns als dunkle Götter auf ihren Raubzügen durch die Welten an. Wir waren niemandem verantwortlich, gefürchtet von jedem, wild genug, die Götter selbst in ihrer Macht herauszufordern. Nur die Nationen der Elfen standen uns noch im Weg, aber wären sie erst ausgelöscht, so würde allein der Greif auf ewig diese Welt beherrschen! Doch eines dunklen Tages, am Vorabend der letzten großen Schlacht, die am Morgen die Vernichtung der siebzehn Elfennationen bringen sollte, befragten die Priester die Göttin und machten eine große Weissagung. In dieser wurde

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